Wenn man etwa 600 Euro Bürgergeld erhält, einen Minijob hat und seine Hausmiete bezahlt wird, warum sollte man dann Vollzeit arbeiten?

11 Antworten

Ohne deine Beispielrechnung genau nachkontrollieren zu können: es mag sein, dass das stimmt und derjenige, der sich auf dem Sozialpolster ausruht (vorübergehend) etwas mehr in der Tasche hat, als jemand, der seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft über einen schlecht bezahlen Job bestreitet.

Der Unterschied ist: der Leistungsbezieher wird sein Leben lang genau so viel erhalten, wie die Gesellschaft bereit ist, ihm zu geben. Und wenn die Kassen leer sind, oder die Bereitschaft der Gesellschaft für soziale Unterstützung sinkt, wird es weniger zu verteilen geben. Nach langer Arbeitslosigkeit ist dann auch die Aussicht auf die Wiederaufnahme einer Tätigkeit entsprechend gering geworden.

Die arbeitende Person hingegen hat irgendwann die Chance durch einen Jobwechsel oder Aufstieg ihr Gehalt langfristig zu verbessern.

Beim Mindestlohn Steuerklasse I hast du ca. 1600€ netto.

Beim Minijob im Bürgergeldbezug sind nur die ersten 100€ frei als Zuverdienst. Alles darüber hinaus wird teilweise mit dem Bürgergeld verrechnet.

Das heißt, so wie du es beschreibst ist diese Konstellation in Deutschland nicht möglich. Es sei denn es wird illegal, Schwarzarbeit usw.

Weil man dazu per Gesetz verpflichtet ist. Schau mal ins Gesetzbuch (§ 2 Abs. 2 SGB II). Daher ist die Frage ob man Vollzeit arbeiten gehen soll oder ob sich Arbeit lohnt, zumindest vor diesem Hintergrund unlogisch.

Woher ich das weiß:Recherche

Schlimm daß man solchen Vergleich anstellen kann. Da sollte unbedingt darüber nachgedacht werden, daß beim Bürgergeld einiges im Argen liegt. Der Vollverdiener nezahlt Steuern, die dem Bürgergeldschmarotzer zum Geld verhilft, während er sich ahlt. Ich meine keinesfalls Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können.


Inkognito-Nutzer   27.08.2024, 23:06

Meiner Meinung nach wäre der Unterschied zwischen den beiden Situationen noch deutlicher, wenn die Löhne höher wären. Dies würde dazu führen, dass Arbeitslose eher geneigt wären, Vollzeit zu arbeiten, um ein höheres Einkommen zu erzielen. Ein einfaches Beispiel, das ich zuvor erwähnt habe: Personen, die weniger als 13 Euro pro Stunde verdienen und Vollzeit arbeiten, haben oft ein geringeres Einkommen als diejenigen, die einen Minijob ausüben. Wenn man darüber nachdenkt, ist das eigentlich nicht vernünftig.

Rotfuchs716  04.09.2024, 23:03
@Inkognito-Beitragsersteller

ich finde es normal, dass Minijobber einen etwas höheren Studenlohn kriegen als die Vollzeitbeschäftigten. Sie müssen ja schliesslich für kürzere Arbeitszeit dieselben Anfahrtskosten und Anfahrtszeiten aufbringen!

Liesche  06.09.2024, 22:13
@Rotfuchs716

Tut mir leid, das kann ich so nicht nachvollziehen, seit wann wird der Arbeitsweg zum Lohn verrechnet. Das ist für mich neu. Ich war teilbeschäftigt wegen meiner Kinder, mein Arbeitsweg hat nie einen Einfluß auf meinen Verdienst gehabt trotz Busfahrt vom Wohnort. Kein kleiner Betrieb, sondern in einer staatlichen Behörde.

Rotfuchs716  06.09.2024, 22:16
@Liesche

Wer Teilzeit arbeitet hat proportional gesehen mehr Unkosten um zur Arbeit zu kommen (im Verhâltnis zum Verdienst). Ich arbeite zum Beispiel Teilzeit als Lehrkraft und muss die Kunden zwingen mehr als eine Stunde am Stück zu nehmen damit die Arbeit für mich überhaupt noch lohnt.

warum sollte man dann Vollzeit arbeiten

wegen Geld lohnt es sich nicht arbeiten zu gehen.

Warum die Leute arbeiten ? Aus Dummheit ? Oder sie wissen es genau, aber sie wollen nicht zu Hause allein rum sitzen. Sie gehen arbeiten , weil ihnen sonst die Decke auf den Kopf fällt.

Es ist befriedigender eine Arbeit zu haben, rumlungern wollen viele nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   22.09.2024, 16:15

Ich habe die Sache nur aus mathematischer Sicht berechnet. Es tut mir leid, wenn Sie das Ergebnis verärgert hat :)