Wenn man beim deutschen Geheimdienst arbeitet, darf man anderen dann davon erzählen?
Oder kriegt man eine komplett andere Identität ?
7 Antworten
Hi Fcb4livE,
einer aus meiner Parallelklasse hat erzählt, er wüsste das von einem Bekannten seiner Eltern, der wohl mal beim Geheimdienst war; ich weiß also nicht, ob er es nicht doch erfunden hat, aber angeblich ist es so:
seine Identität darf man behalten; ist ja keine Filmwelt, in der wir leben :)
Auch Agenten haben noch ihre alte Identität, dürfen aber niemandem - auch keinem Familienangehörigen - erzählen, dass sie Agent (z.B. beim BND sind). Man bekommt aber vom Staat einen "Scheinberuf"; den kann man dann überall ganz legal angeben und man kann davon erzählen (SmallTalk, etc.)
Wenn man dann in Rente ist, kann man sein Schweigen über seinen richtigen Beruf brechen und allen erzählen, dass man mal Agent war, solange man keine Staats- oder Geheimdienst-Interna ausplaudert.
Wenn man Hausmeister oder Sekretär im BND-Gebäude ist, kann man das natürlich erzählen.
Hoffe das stimmt alles,
Gruß Vollkornhund
Ich weiss, dass du den Kontakt zu allen deinen Freunden, Verwanten, etc. abbrechen musst. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man eine neue Indentität bekommt. Und manchmal nicht nur eine ;)
MfG Kalle
Da lachen die Geheimdienstler, wenn sie das lesen!
Lies hier wie das geht, zum Beispiel im Bundesnachrichtendienst.
Nicht die Leute sind geheim, sondern die Informationen, die sie zusammentragen.
Du darfst in deiner Familie erzählen, wo du arbeitest.
Du darfst aber nicht erzählen, woran du arbeitest ( Heute haben wir bei Peter Müller in der Schulstrasse das Haus observiert).
Das ist bei anderen Firmen genauso.
Wenn du bei Apple beschäftigt bist, erzählst du auch nicht, dass das nächste iPad eine 15 Megapixel-Kamera hat und im Okober 2012 auf den deutschen Markt kommt.
Deutsche Geheimdienste sind dafür verantwortlich, geheimes sowie nicht geheimes Informationsmaterial zu gewinnen und auszuwerten, welches die Sicherheit des Staates gefährden kann.
Deutschland hat drei Geheimdienste - den BND, das BfV und den MAD. Praktisch alle Mitarbeitenden arbeiten unter ihrem richtigen Namen.
Die Sache mit der komplett anderen Identität gehört in die Filmwelt.
Deutsche Geheimdienste haben keine polizeilichen Befugnisse – ihnen ist es verboten, Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen vorzunehmen.
Sie arbeiten vor allem am Computer und am Telefon. Das geht gut in der richtigen Identität.
Alle Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst sind je nach Aufgabenstellung mehr oder weniger zur Verschwiegenheit bezüglich ihrer Arbeit verpflichtet (Das gilt ähnlich auch für Privatbetriebe, besonders in der Forschung und Entwicklung). Dass diese Verschwiegenheit bei Nachrichtendiensten einen besonders hohen Stellenwert hat, liegt ja wohl in der Natur der Sache. Viele Geheimdienstinformationen sind schließlich wertlos, wenn sie nicht mehr geheim sind. Einsätze mit fremder Identität sind seltene Ausnahmen.
Warum solten sich die Mitarbeiter mit fremden Identitäten schmücken?
Wir sind doch nicht in einem amerikanischen TV-Polit-Thriller der B-Klasse!