Welchen "Alten" in der Fernsehserie "Der Alte" findet Ihr am besten?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Siegfried Lowitz 50%
Rolf Schimpf 33%
Walter Kreye 17%

4 Antworten

Rolf Schimpf

Für mich ist es definitiv Rolf Schimpf, mit diesem "Alten" im ZDF wuchs ich auf. Dazu sollte man aber auch Michael Ande, Charles M. Huber und Markus Böttcher (Riedmann) nennen, das Team war fantastisch und immer ein Garant für einen soliden Krimi mit Niveau und Spannung, der zudem nicht unnötig aggressiv war. Habe einige Jahrgänge der Serie aus den 90ern auf DVD.

https://www.youtube.com/watch?v=qyshPXqnK44

Woher ich das weiß:Hobby
healey  13.04.2024, 15:30

Ich erinnere mich auch noch gerne an die Folgen mit Kommissar Leo Kress. Huber war ja auch mal Politiker.

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Von Experte rotesand bestätigt
Rolf Schimpf

Ich fand zu dieser Zeit (Ende 80er/Anfang/Mitte 90er) Tatort weitaus besser.

"Der Alte" schaute ich höchstens mal mit meinen Eltern wenn nichts besseres lief, oder aus Gewohnheit.

Jedenfalls war das erträglicher als die andere ZDF-Produktion "Derrick", da war jeder Drogenkonsument gleich heroinsüchtig und ansonsten wohnten alle Verdächtigen immer nur in den fettesten Münchner Villen, was meinen Vater immer geärgert hat.

Nachher kam heraus, dass sowohl Rolf Tappert wie auch der Drehbuchachreiber im dritten Reich bei der SS waren.

Generell reaktionärer CDU-Kram vom ZDF.

rotesand  13.04.2024, 15:33

Ich sage es mal so: Bei uns zuhause ging es wirklich zu wie in diesen Serien, die hatten auch Dialoge, die sich sehr ähnlich bei uns zuhause abgespielt haben und der Tonfall war vergleichbar. Bei mir macht sich das bis heute ebenfalls bemerkbar, mir wurde vor Jahren von einer missliebigen Person auch unterstellt, ich würde wie "Derrick" reden und sie in sehr beklemmender Weise an solche Serien erinnern. Das war mir bis dorthin kaum bewusst, man kann sich jedoch nicht häuten.

Ich erinnere mich noch an eines: Sobald bei Derrick ein Typ auftauchte, der Jeans-Kleidung trug oder ein ausländisches Auto fuhr, wusste man um den unseriösen Charakter der Rolle Bescheid - und das Schlimme war indirekt, dass bei uns zuhause die selben Meinungen vorherrschten.

Den "Alten" fand ich aber immer gut und mitunter war Rolf Schimpf schon fast eine Art Styling-Vorbild für berufliche "Outfits". Er war auch an sich immer sympathischer als mancher andere "alte Schauspieler", was eventuell daran liegen mag, dass er schwäbische Wurzeln hat.

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vanOoijen  13.04.2024, 15:47
@rotesand

Genauso war es.

Ich sage ja: Im Vergleich zu Derrick war der sympathisch.

Was Du zur Jeanskleidung etc. sagst stimmt für Derrick auch.

Was da subtil in den Hirnen der Zuschauer angerichtet wurde war ähnlich verheerend, wie heute in den ARD-Serien jeder Dritte irgendwie LGBTIQ ist.

Da Du aus einer migrantischen Familie stammst habt ihr das als deutsche Realität vielleicht nochmal enster genommen. Meine Mutter hat das auch unkritisch konsumiert. Mein Vater fand es ziemlich unerträglich.

Ich habe ihn damals nicht verstanden, dafür heute umso mehr. Aber er ist 2012 verstorben.

Jedenfalls fand der Derrick scheiße. Von Schimanski war er aber ebenfalls kein Fan.

Angeschaut hat er beides, aber wenigstens kritisch.

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rotesand  13.04.2024, 15:57
@vanOoijen

Wir waren "deutscher" als viele und es musste immer alles seriös sein, es musste auch prinzipiell Opels Oberklasse sein (zuletzt ein Senator B 3.0i 24V, 1990 neu gekauft - das war auf ewig dann der Letzte) und Bildung war das Thema überhaupt - Brockhaus, Lingen Lexikon, die deutsche Literatur, hochwertige Musik und so weiter. Zinnbilder, Kunst, immer alles vom Besten, alles korrekt installiert, alles sauber und immer extrem gepflegt. Man war generell sehr kritisch und ziemlich politisch, musste sich aber sicher auch beweisen - wir waren arriviert, ich stand aber an der Realschule angestachelt durch die Eltern anderer längere Zeit in einer Schmuddelecke; die waren sicher auch neidisch auf meine guten Noten.

Die Kleidung war immer gepflegt und sauber, Jeans waren ungern gesehen und bunte Sachen auch, es musste immer gediegen sein, wir wurden schon als Jugendliche entsprechend ausgestattet. Nicht mit Sakko und Anzug, aber sehr schlicht-gepflegt-seriös und sichtbar "hochwertig". Auch Autos waren ein Thema, mein erster Wagen mit 18 war ein Audi 100 in Hellbeige, Baujahr '89 - spießig ohne Ende, aber er war akzeptiert und ich hatte ihn sehr gern und einige Jahre.

Ohne dieses Bildungsthema hätte ich heute nicht das, was ich heute habe und wäre nicht der, der ich bin - es war nicht einfach und die Atmosphäre bei uns war sehr "dienstlich", wobei sie doch dienstlich mit Herz war - man wurde nicht allein gelassen und ernst genommen, es fiel nie ein freches Wort und es wurde auch keiner angeschnauzt oder angeschimpft, im Gegenteil.

Als ich dann mit 17 meine erste feste Freundin hatte, waren deren Eltern von meiner Herkunft nicht begeistert - als ihre Eltern dann aber (das hatten Caro und ich so galant gelöst, um das zu entschärfen) bei uns zum Adventskaffee eingeladen waren, fiel denen spätestens im Wohnzimmer die Kinnlade runter und waren sie fast unterwürfig.

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Siegfried Lowitz

Der erste Alte war der beste. 👍👍