Welche Vorteile/Nachteile hat der Einweggleichrichter gegenüber dem Brückengleichrichter?

3 Antworten

Bevor es Selengleichrichter oder Siliziumdioden gab nutze man Röhren zur Gleichrichtung. Hier konnte man verschiedene Kathoden nicht zusammen schalten da das der Heizdraht war. Das wäre nur möglich wenn jede Gleichrichterdiode ihren eigenen Heizakku bekommen hätte.

Selen hielt keiner größeren Leistung stand und verschwendete ständig Strom weil er zum Teil in alle Richtungen leitend war. Daher wurden Selengleichrichter im Deutschen gerne auch als "Gleich-riecht-er" bezeichnet, im englischsprachigem Raum als "Slimeium rectifier", wegen dem grünen Zeug das da raus kommt wenn er schmilzt.

Aber auch die ersten Si Dioden wurden sparsam eingesetzt da sehr teuer. Hier bevorzugte man dann wenn gute Gleichspannung notwendig war die Zweiwegegleichrichtung, dazu braucht man zwei Trafospulen. Die zweite Trafospule war damals wesentlich billiger als eine weitere Diode einzusetzen.

Da man heutzutage Brückengleichrichter in einem Gehäuse bekommt (Die Firma Gräz hat die ersten auf den Markt gebracht, daher auch als Gräz-Brücke bekannt) und die heute auch bei hohen Strömen ausgesprochen klein sind macht EInwegegleichrichtung nur in AUsnahmefällen Sinn.

Die einzige Anwendung die mir spontan einfällt ist 50Hz Impulse vom Stromnetz zu bekommen. Denn die Frequenz des Stromnetzes wird mit der Atomuhr verglichen und entsprechend korrigiert. Im Wochenmittel hat man genau 50Hz, Atomuhrgenau. Deswegen muß man nie seinen Radiowecker nachstellen, die haben entweder Funk oder zähen eben die Netzimpulse.

Commodore64  20.04.2015, 18:18

P.S.:

Auch dient die Einwegegleichtichtung in der Hochfrequenz zum Mischen von Frequenzen und zur Demodulation. Per Brückengleichrichter kann man keine Signale mischen die Massebezug zueinander haben, weder NF noch HF, und richtig demodulieren kann man einen Träger damit auch nicht.

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Ein Einweggleichrichter, mit einer Diode, läßt nur eine Hälfte der Sinuswelle durch und schneidet die andere ab. Ein Doppelweggleichrichter in Grätzschaltung klappt sozusagen die andere Hälfte der Sinuswelle nach oben, hat die Sekundärspule des Trafos ein Mittelabgriff, so genügen zwei Dioden zur Gleichrichtung und es fallen nur je einmal 0,7 Volt an den Dioden ab, wärend bei der Grätzschaltung 1,4 Volt an zwei Dioden gleichzeitig abfallen. Um bei der Einweggleichrichtung den Brumm wegzubekommen, müssen mehr, bzw. größere Siebmittel eingesetzt werden, da kann bei Doppelweggleichrichtung etwas eingespart werden.

vorteil fällt mir eigendlich nur einer ein, da du nur eine diode brauchst, wird er billiger. der nachteil ist darin, dass zimliche lücken entstehen. d.h. der einweggleichtichter ist nicht sonderlich effektiv. LEDs z.B. flimmern damit.

und damit haben wir auch schon die nachteile.

lg, Anna