Welche Argumente sprechen jeweils dafür, dass Kolumbus Missionar bzw. Konquistador war?

4 Antworten

Missionar:

Grund für die Annahme: Seine Aussagen, über das Hinaustragen des Evangeliums in Verbindung mit der Expedition.

Das war seinerzeit im heutigen Spanien so gut wie obligatorisch, wenn mit der Krone zu tun. Um auch die Gunst der Kirchenvertreter zu bekommen.

Das Verhalten Kolons aber, belegt, dass die Entsendung der königlichen Kirchenvertretern ihm nicht viel bedeutete.

Kolon folgte dem Kult des Heiligen Geistes, wie schon damals auf Azoren und Madeira praktiziert.

Die Kirche im heutigen Spanien von damals sagte ihm nicht viel. Hohe Kirchenvertreter dort nahmen sogar ziemlich früh eine feindliche Einstellung ihm gegenüber.

Eroberer:

Als Ursache, das Missverständnis, dass Seefahrer automatisch Eroberer waren.

Dazu kam später die falsche Schlussfolgerung, die Frau Varela über das Verfahren gegen Kolon veröffentlichte.

Die Klage der Kronen gegen ihn - vertreten durch Bobadilla - beweist, dass er weder Eroberer noch Sklavenhändler war. Liefert auch den Beleg dafür, dass er der Ausbeutung gegenüber eher negativ gegenüber stand.

Nach Frau Consuelo Varela aber, liest sich das wie folgt:

1) Kolon habe versucht, eine Parallelregierung aufzustellen.

2) Er habe der Krone die Reichtümer unterschlagen.

3) Er habe mit eiserne Hand regiert.

4) Er habe Ureinwohner die Taufe verweigert, um sie als Sklaven verkaufen zu dürfen.

Was bei Frau Varelas Analyse nicht fokussiert wurde, war die Tatsache, dass Kolon in der neuen Welt mit eiserne Hand gegen die Siedler vorging, die er zuvor praktisch transportieren hat müssen.

Er ließ sie schwere körperliche Arbeit verrichten, hielt Gerichtsfahren gegen sie, ließ sie hängen usw.

Dass er die Taufe verweigert habe, um Sklavenhandel treiben zu dürfen, das war die persönliche Schlufolgerung eines Kirchenmannes, der Kolon bekämpfte, weil er "keine Seelen" brachte.

Er hielt auch das erste Gerichtsverfahren in der neuen Welt, bei dem ein Siedler gegen einen nativen Ortsführer verlor.

Die Unterschlagung der Reichtümer (Gold) stimmt, aber nicht um sich daran zu bereichern, denn sein Vertrag mit den Kronen stand fest. Er zeigte einfach, dass keine Reichtümer vorhanden waren bzw. wollte keine sehen. Zumindest nicht in erwartete Menge.

Namentlich bekannte Zeugen (Siedler), die Bobadilla angehört haben will, die waren alle gegen Kolon und hatten sich bereits über die Lebensbedingungen beschwert, die er ihnen aufzwang. Es waren also keine Freunde Kolon's.

Alle Gräueltaten gegen die native Bevölkerung geschahen nachweislich während Kolons Abwesenheit.

Natürlich hielt er auch Gerichtsverfahren gegen Native, die sich mit Gewalt gegen die Anwesenheit wehrten. Kein Mensch sieht es gerne, dass ihm Land genommen wird. Aber die Urteile fielen alle mehr oder weniger salomonisch aus. Inwiefern die Verständigung funktionierte, na ja...

Parallelregierung? Nein. Vorsätzliche Täuschung der Kronen? Ja. Aber, die Erläuterung würde zu lang werden.    

Zusammenfassend: Das ist nicht das Verhalten eines Eroberers.

Der Hip um den C-Day in USA? Sollen alle mal den Kopf im gefüllten Eiskübel stecken. Der Mann hat USA nicht entdeckt.

Keine. Er war weder Missionar noch Konquistador. Er war Entdecker und wollte den westlichen Seeweg nach Indien finden; und er dachte, er hätte ihn gefunden. Deswegen auch die Bezeichnung der Ureinwohner als Indianer

Dafür gibt es keine Hinweise. Er hatte ganz anderes im Sinn, als zu Missionieren oder zu Brandschatzen.

Keine, denn er war nichts davon.