Weihnachtsgeschenke, ein Pflichtprogramm?
Mich würde interessieren, ob und wie wichtig bei euch die Weihnachtsgeschenke sind. Ich habe den Eindruck, dass das mehr und mehr zu einer lästigen und obendrein stressigen Routine geworden ist und nur noch wenig, mit schöner Tradition zu tun hat.
Welchen Stellenwert nimmt die Schenkerei bei euch ein?
Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen
8 Antworten
Ich beneide immer die Leute, die abgemacht haben bei dem Geschenkewahnsinn nicht mitzumachen und auch alle in der Familie damit einverstanden sind.
In meiner Familie funktioniert das leider nicht. Ich versuche schon seit Jahren meinen Verwandten klarzumachen, dass ich nichts mehr will, aber jedes Jahr bekomme ich trotzdem was. In unserer Verwandtschaft ist es so, dass es "offiziell" abgeschafft ist dass die "Kinder" noch etwas bekommen, aber leider gibt es viele, die diesen Wunsch einfach nicht respektieren (dann kommt wieder der abgedroschene Spruch "Jaaaa, du hast ja eigentlich gesagt du willst nichts mehr, aber... es ist ja nur eine Kleinigkeit"). Es handelt sich dabei immer um typische Pflicht-Geschenke, die nicht von Herzen kommen und mit denen ich nichts anfangen kann. Ich finde es jedes Jahr traurig, dass immer so viele Ressourcen für nichts verschwendet werden.
Vor 10 Jahren oder so, gab es in der Familie sogar mal riesigen Streit, wer jetzt wem was schenkt, so dass die Geschenke eine Zeit lang heimlich zugesteckt wurden... totaler Affenzirkus.
Ich verschenke aus Prinzip nur Selbstgemachtes oder Nicht-Materielles, womit der andere auch was anfangen kann. Außer natürlich, jemand hat einen expliziten Wunsch und hätte sich die Sache sowieso selbst gekauft, dann kaufe ich das demjenigen auch. Aber es nervt einfach tierisch, sich etwas wünschen zu müssen, obwohl man gar keine Wünsche hat.
Ich mache diesen Wahnsinn nicht mit. Ich kaufe was wenn ich es brauche. Gegönnt habe ich mir dieses Jahr ein 85 Zoll UHD mit Quantumprozessor. Bin aber auch so lange ich denken kann ein Heimkino-Fan. Diese Bildgrösse ist wie ich persönlich finde schon ganz anständig:) gerade 4k Filme kommen so richtig gut zur Geltung. Zwei Türen mussten ausgehangen werden um dieses Riesenvieh überhaupt ins Wohnzimmer zu bekommen. Früher wo noch die Kinder im Haus waren wurden diese natürlich zu Weihnachten beschenkt.
Die Geschenke sind nicht das wichtigste, gehören für mich aber definitiv dazu. Weihnachten ist für mich das schönste Fest im ganzen Jahr. Am 2. Feiertag treffen wir uns mit meiner ganzen Familie. 15 Erwachsene und 5 Kinder. Wir essen und quatschen den ganzen Tag. Da wir Brunchen und jeder etwas besteuert ist es für keinen viel Arbeit oder Stress. Die Kinder (11 - 27) werden von Oma und Opa, Tante und Onkel und Großtante und -Onkel beschenkt. Wir Erwachsenen haben kleine, liebevoll hergestellte Basteleien für einander. Das geht von selbstgemachtem Likör, Holzbasteleien von meinem 85-jährigen Vater, selbstgenähten Körnerkissen, betonierten Schalen... Es ist jedes Jahr spannend, was sich jeder überlegt hat. Für mich fängt das Schenken schon Anfang Dezember an. Wenn ich meine Weihnachtskarten fertige. Ein besonderes Foto mit einem wohl überlegten Spruch und passenden Gedanken und Wünschen. Ungefähr 70 Personen bekommen diese besondere Karte. Und ich weiß, auch wenn nur ein Teil zurück schreibt, dass sich viele auf diese besondere Karte freuen. Für mich ist es das schönste anderen mit einer Kleinigkeit eine Freude zu bereiten. Und das schöne an Weihnachten ist halt, dass man nicht nur einen beschenkt, sondern gleich vielen gleichzeitig eine Freude bereitet. Und gleichzeitig auch selber noch erfreut wird. Das ist natürlich nur so lange schön, wie es nicht in Stress ausartet. Und das ist bei uns so. Kein Stress, nur gegenseitiges entspanntes erfreuen
Wenn man zusammen Weihnachten feiert, gehören Geschenke einfach dazu. Als Ausdruck von Wertschätzung, Verbundenheit, gegenseitige Freude. Aber nicht zuletzt auch als Programmpunkt für den Weihnachtsabend, den man zusammen verbringt.
Für mich machen die Geschenke einen Teil der Weihnachtstradition aus.
Ich besorge die Geschenke in der Vorweihnachtszeit gern. Das bedeutet sicher immer etwas Stress, sorgt aber auch für eine weihnachtliche Stimmung. Es geht doch nichts über einen weihnachtlichen Einkaufsbummel. Am liebsten schenke ich Sachen, hinter denen ich auch stehe.
Eine Schenkerei, die zum Pflichtprogramm gerät, überzeugt mich auch nicht sonderlich. Das ist dann aber meist eher Ausdruck für fehlende Kommunikation, als es gegen die Freude über Geschenke an sich spricht.
Wenn man alles das nicht möchte, was Weihnachten ausmacht, braucht man Weihnachten auch gar nicht zu feiern. Bzw. sollte man sich überlegen, was einem das Fest bedeutet, wie man es besser gestalten könnte etc.
Es muss nicht immer ein Brillantring, ein Sportwagen oder ein Reitpferd sein.
Eine originelle Kleinigkeit mit Herz und Hirn ist mehr wert als lieblos verschenkter Luxus-Kram.
Bei Kindern finde ich es normal, wenn sie ihre Wünsche äußern und auch mal teurere Geschenke bekommen. Wann denn sonst, wenn nicht Weihnachten...?
Ich selbst lege nicht sehr viel Wert auf das beschenkt werden. Ich habe alles, was ich brauche. Aber anderen eine Freude machen, dafür ist Weihnachten schon ein guter Zeitpunkt.