Wehmut an Schule?

4 Antworten

Hab vor 2 Jahren Abitur gemacht. Ich bin tatsächlich gerne in die Schule gegangen. Es war immer lustig mit den anderen, die Pausen, die Mittagspausen, manche Unterrichtsstunden. Also ich bin immer gern in die Schule gegangen. Und ja ich versteh das voll. Ich vermiss die Zeit heute noch. Durch Corona konnte man das auch in der Uni dann gar nicht fortfahren, war viel zu Hause, und diese Tage die man jeden Tag erlebt hat waren auf einmal vorbei.

Fakt ist, jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt, man muss los lassen, einen neuen Weg gehen. Das wird schon alles. Aber die Schule zu vermissen ist auf jeden Fall normal. Letztendlich waren das 12 Jahre deines Lebens, du kanntest nichts anderes. Das wird schon und das Gefühl ist absolut normal. Ich habs nach 2 Jahren noch nicht ganz verarbeitet haha

Es ist nach meinem Gefühl etwas früh für diese Empfindung, aber das spielt keine Rolle. Du hast einfach erkannt, dass ein Lebensabschnitt hinter Dir liegt, der nicht mehr zurückkommt - so gut oder schlecht der auch war. Du merkst, dass Du älter wirst und Abschiede hinnehmen musst.

Es tut mir sehr leid, aber Du kommst in die Welt der Erwachsenen. Da gibt es schon auch Vorteile, aber die Zeit der Unbeschwertheit nähert sich dem Ende. Und dann hast Du auch den größten Hammer aller Zeiten über Dir schweben: Das Klima wird sich in immer stärkerem Maß ausprägen.

Zeit, sich zu überlegen, wie Du und Deine Generation leben soll. Führt nicht den Mist fort, den wir alte Säcke Euch vorleben. Kaufen, Zernutzen, Wegwerfen und das immer schneller, damit die Wirtschaft läuft und ein paar Superreiche immer reicher werden, während der größte Teil der Menschheit kaum Essen und Trinken hat.

Nicht ganz. Ich fand das Gymnasium Scheiße und das ist bis heute
so geblieben. Aber bei dir ist es vielleicht so eine Art
irrationale Verklärung; es kommt auch darauf an, was du jetzt vorhast.

Als ich mein Abi in der Tasche hatte, habe ich keinen weiteren Gedanken an die Schule/Schulzeit verschwendet und bin mit "fliegenden Fahnen in die große weite Welt hinaus" gestapft.

Kontakt hatte ich nur zu meiner letzten Klassenlehrerin, die selbst (auch beruflich) viel Auslandserfahrung hatte und mir im Studium nützliche Hinweise gab wie auch wertvolle Kontakte im Ausland vermittelte. Man konnte sie vom Geist her schon damals als Weltbürgerin bezeichnen, und wenn ich später mal am Heimatort war, kam es gelegentlich zu einem befruchtenden Gedankenaustausch.

Die Schule selbst habe ich nie wieder von innen gesehen und verspürte auch kein Bedürfnis danach.

Erst mit zunehmendem Alter (=jenseits der 50) begann ich mich dafür zu interessieren, wie es wohl inzwischen an der Schule aussehen mochte, was sich verändert hatte etc. Dazu ging und gehe ich gelegentlich auf die betreffenden Internetseiten (sehr umfangreich!), lese dort Berichte und denke manchmal: "Wow, wenn wir diese Möglichkeiten schon damals gehabt hätten!"

Eine gewisse Wehmut kommt zwar auf, aber die hat nicht so sehr mit der Schule zu tun, sondern mir ist ganz allgemein bewusst, wie lange meine Jugend nun schon zurückliegt.

Ich finde es etwas seltsam, dass du schon jetzt wehmütige Gedanken hast, nur ein paar Monate nach dem Abi. Ich denke, dir wird ganz einfach klar, dass der erste wichtige Zeitabschnitt in deinem Leben nun zu Ende ist. Bis jetzt hattest du noch Welpenschutz! Nun aber geht es los, dass du dein Leben selbst in die Hand nehmen musst und für alles, was du tust, allein die Verantwortung trägst. Vielleicht fällt es dir wie Schuppen von den Augen, dass deine Schulzeit eigentlich eine recht sorglose Zeit war.