Wechsel vom beruflichen Gymnasium auf eine FOS/BOS?

1 Antwort

Wenn Du eine bundesweit anerkannte Mittlere Reife mit mindestens durchschnittlichen Noten hast, dann könntest Du dich auch für eine bayerische FOS bewerben (11.Klasse und bei abgeschlossener Berufsausbildung 12. Klasse) oder mit abgeschlossener Berufsausbildung für die 12. Klasse der BOS. Wenn Du in einem späteren Schuljahr zur FOS/BOS überwechseln wolltest, da wäre ich etwas skeptisch, ob das mit der Anrechnung der schulischen Leistungen klappt. Warum willst Du überhaupt wechseln? Da diese bayerischen Schulen aus meiner Sicht anspruchsvoller sind als die meisten vergleichbaren Schulen in den anderen Bundesländern, wäre es - wenn Du nicht aus privaten Gründen gezwungen bist, nach Bayern umzuziehen - doch sinnvoller, in deinem bisherigen schulischen System die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife zu erwerben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Vivien002 
Fragesteller
 17.02.2021, 19:20

Danke für die schnelle Antwort :)

Ich will nicht wechseln. Ich besuche zur Zeit ein berufliches Gymnasium in Thüringen und schreibe eine Seminarfacharbeit über das föderale Bildungssystem Deutschlands. Darin geht es auch um die Nachteile dieses Systems, zum Beispiel beim Umzug in ein anderes Bundesland und noch schlimmer beim Wechsel von einer Schulform, die es in einem anderen Bundesland nicht gibt. Ich fand im Internet leider keine Erkenntnis darüber, ob man nun von einem beruflichen Gymnasium auf eine ähnliche Schulform wechseln kann, oder nicht.

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Coriolanus  17.02.2021, 19:52
@Vivien002

Das System hat auch deshalb Nachteile, weil die Leistungsanforderungen unterschiedlich sind. Als früherer Leiter einer großen Hochschulberatungsstelle in Bayern, habe ich über viel Jahre die Erfahrungen gemacht, dass Studienanfänger mit Fachhochschulreife aus anderen Bundesländern zwar nicht im Einzelfall aber doch im Durchschnitt von ihren Vorkenntnissen her schlechter für ein Hochschulstudium qualifiziert waren als bayerische Bewerber mit Fachhochschulreife. Das mag auch daran liegen, dass das hier sehr bewährte FOS/BOS - Modell kaum von anderen Bundesländern übernommen wurde. Dafür gibt es dann so merkwürdige Konstruktionen wie 11. Gymnasialklasse plus Jahrespraktikum. Dass so ein Modell nicht gleichwertig sein kann, liegt auf der Hand. Das ist jetzt nicht Schuld der Schüler und Studienbewerber sondern der regionalen Bildungspolitiker, die offensichtlich unbedingt für ihr Bundesland eigene Bildungskonzepte realisieren wollen.

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