was wisst ihr über Konzentrationslager?

4 Antworten

Hey!

Ich bin 54 Jahre alt, Nachhilfelehrerin, und meine Eltern haben die Hitler-Diktatur persönlich erlebt.

Konzentrationslager sind keine Erfindung der Deutschen, die gab es bei den Engländern schon.
"Konzentration" hat nichts mit Aufmerksamkeit zu tun, sondern mit der Konzentration, also Sammlung, von Menschen an einem Ort. Im Falle der Nazis konzentrierten, also sammelten sie alle Menschen, die sie loswerden wollten, in entsprechenden Lagern.

Vor allem waren das natürlich Juden, weil die Nazis ja sehr judenfeindlich waren und glaubten, Deutschland ginge es sehr viel besser, wenn jeder jüdische Mensch aus der Gesellschaft verschwände.
Aber auch politische Gegner kamen ins KZ, genauso wie Homosexuelle, Zigeunervölker (wie z. B. Sinti und Roma) und alle Menschen, die unangenehm dadurch aufgefallen waren, dass sie nicht ins Bild der Nazis passten oder sogar gegen der Herrschaft gearbeitet hatten.

Es gab viele KZs, einige waren Arbeitslager, andere fast ausschließlich Vernichtungslager, was ein wirklich schreckliches Wort für einen wirklich schrecklichen Ort ist. Auschwitz-Birkenau zum Beispiel war ein solches Vernichtungslager, in dem 24 Stunden am Tag alte Menschen, Kinder, Frauen, Männer, Gesunde und Kranke und Schwangere - eben alle Juden, die sie hatten zusammentreiben können, durch Gas getötet und anschließend verbrannt wurden.

Alle Lager hatten gemeinsam, dass die in ihnen Inhaftierten nichts wert waren. Sie hungerten, waren krank, froren, wurden auf engstem Raum zusammengepfercht, bekamen kaum medizinische Versorgung und durften sich bei der Arbeit zu Tode schuften. Es war ja gewollt, dass sie so schnell wie möglich starben. Das verhinderten die Nazis nur, wenn die Arbeitskräfte zum Beispiel in einer Fabrik gebraucht wurden. Aber andererseits kamen ja immer neue Juden, die man von irgendwo hergeschleppt hatte, um die gestorbenen zu ersetzen.

Die KZs wurden erst beendet, als am Ende des zweiten Weltkriegs die alliierten Armeen, also Russen, Engländer und Amerikaner darauf stießen und sie öffneten. Die meisten Soldaten wussten gar nicht, dass es solche Lager gab. Die kamen einfach an einen riesengroßen Zaun, und dahinter türmten sich Leichenberge und skelettartig abgemagerte Menschen schleppten sich aus den Baracken. Es muss ganz fürchterlich gewesen sein.

Ganz viele KZ-Insassen starben noch nach der Befreiung, einfach weil man ihnen nicht mehr helfen konnte, oder weil die ahnungslosen Helfer den fast Verhungerten Nahrung gaben, die diese gar nicht mehr vertragen konnten.

Es gibt in Deutschland noch einige KZ-Gedenkstätten, wo noch alte Baracken stehen, Verbrennungsöfen oder man auf riesengroßen Wällen spazierengehen kann. Diese Wälle sind Hügel über den vielen, vielen Massengräbern. Man läuft also auf zehntausenden gestorbenen, namenlosen Menschen, die wie du und ich zur Schule oder zur Arbeit gegangen waren, in ihrer Familie Geburtstag feierten, Spiele spielten, ihre Kinder und Eltern liebten, und einfach so vom Wohnzimmertisch weg verschleppt worden waren, um umgebracht zu werden.
Eine solche Gedenkstätte kannst du mal besuchen, dann weißt du viel mehr über KZs als ich.

So, jetzt habe ich schnell zusammengeschrieben, was mir auf Anhieb einfällt. Ich hoffe, du hast jetzt mehr verstanden.!

Helgahuga 
Fragesteller
 26.05.2016, 21:05

Dankeschön!

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lisalara1  30.12.2017, 20:52

Richtig und Verständnisvoll erklärt!

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Helgahuga 
Fragesteller
 26.05.2016, 21:02

Ich bin nicht auf gutefrage.net um auf wikipedia weitergeleitet zu werden!

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newcomer  26.05.2016, 21:06
@Helgahuga

https://www.planet-schule.de/wissenspool/spuren-der-ns-zeit/inhalt/hintergrund/konzentrationslager.html

Errichtung der Konzentrationslager

Die Nationalsozialisten errichteten die ersten 80
Konzentrationslager bereits 1933, direkt nach der Machtübernahme. In
ihnen wurden die Häftlinge der ersten Massenverhaftungen untergebracht.
Bis auf Dachau wurden alle diese so genannten „wilden“
Konzentrationslager im folgenden Jahr wieder aufgelöst. Nach dem Muster
von Dachau begann 1934 der Bau neuer Konzentrationslager: Sachsenhausen
(nahe Berlin), Buchenwald (bei Weimar), Flossenbürg (Bayern/Oberpfalz),
Mauthausen (Österreich, bei Linz), Neuengamme (bei Hamburg), Ravensbrück
(Brandenburg). Nach Kriegsbeginn 1939 wurde der Bau weiterer
Konzentrationslager vorangetrieben. Zuletzt gab es 25 Hauptlager mit
1200 Neben- und Außenlagern.

1940 begann der Bau des Lagers
Auschwitz. Es entstand in der Nähe der polnischen Stadt Oświęcim
(Auschwitz) und war ursprünglich für etwa 10.000 Häftlinge gedacht. In
den ersten beiden Jahren wurden in Auschwitz vor allem Polen inhaftiert:
Angehörige von Widerstandsgruppen, politische Gefangene und andere.

1941 errichtete der Konzern IG Farben
(Zusammenschluss führender deutscher Chemie-Firmen) in der Nähe von
Auschwitz ein neues Werk. Bereits beim Aufbau und später bei der
Produktion wurden Zwangsarbeiter eingesetzt. Produziert wurden vor allem
synthetischer Kautschuk und Buna (aus Kohle gewonnenes Gummi). Die IG
Farben war über das Tochterunternehmen DEGESCH auch an der Produktion
von Zyklon B beteiligt.

Im September 1941 begann der Bau des
Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, ausgelegt für
50.000 Menschen. Zeitweise war es mit 100.000 Häftlingen belegt.
Zeitgleich mit dem Bau von Birkenau begannen im Stammlager Auschwitz die
ersten Versuche, Häftlinge mit Zyklon B zu ermorden. Zwei ehemalige
Bauernhäuser wurden zu Gaskammern umgebaut.

1942 entstand mit Auschwitz-Monowitz
das erste Konzentrationslager, das von einem privaten Unternehmen, der
IG Farben, initiiert und finanziert wurde. Die Zwangsarbeiter in
Monowitz überlebten durchschnittlich nur drei Monate. Rund 25.000 von
insgesamt 35.000 starben. Nach der IG Farben siedelten sich weitere
Betriebe in Auschwitz an. Zu den größten gehörten die Reichswerke
Hermann Göring, die Berg- und Hüttengesellschaft Teschen, die Friedrich
Krupp AG, die Siemens-Schuckert-Werke und andere. Sie alle beschäftigten
Zwangsarbeiter, für die insgesamt 30 Außenlager entstanden.

Mitte 1942 wurden dann Juden aus dem
gesamten Deutschen Reich und den besetzten Ländern nach Auschwitz
gebracht mit dem Ziel sie im Rahmen der „Endlösung“ zu ermorden. Ab
diesem Zeitpunkt wurden alle, die in Auschwitz ankamen, von SS-Ärzten
selektiert. Wer arbeitsfähig war, wurde zur Zwangsarbeit eingesetzt.
Viele Häftlinge, vor allem Sinti und Roma, wurden zu medizinischen
Versuchen missbraucht. Der größte Teil der Menschen, die nach Auschwitz
deportiert wurden, wurde in den Gaskammern ermordet. Bis Januar 1945
waren 405.000 Häftlingsnummern vergeben worden. Diejenigen, die sofort
in die Gaskammer kamen, wurden nicht registriert.

Im Juli 1944, als die sowjetische
Armee näher rückte, begann die erste Räumungsphase von Auschwitz. Von
rund 155.000 Häftlingen wurde etwa die Hälfte in Lager gebracht, die
weiter westwärts lagen. Viele der Häftlinge starben bereits während des
Transports oder nach der Ankunft in den überfüllten Lagern.

Im Oktober 1944 gelang Häftlingen
eines „Sonderkommandos“ in Auschwitz ein Aufstand. Sie sprengten eines
der vier Krematorien in die Luft. Kurze Zeit später wurden die
Massentötungen eingestellt und die Vernichtungsanlagen abgebaut.

Am 17. Januar 1945 räumte die SS das
gesamte Lager Auschwitz. Rund 58.000 Häftlinge wurden zu so genannten
„Todesmärschen“ in andere Lager gezwungen, da die Rote Armee näher
rückte. 15.000 überlebten die Evakuierung nicht. Wer zu schwach war um
weiterzugehen, wurde unterwegs erschossen. Bis zur Befreiung des Lagers
wurden noch Hunderte Häftlinge ermordet.

Am 27. Januar 1945 kamen die ersten
sowjetischen Soldaten nach Auschwitz. Viele der Lagerinsassen waren so
krank und schwach, dass sie wenig später starben.

Mindestens 1,1 Millionen Menschen wurden in
Auschwitz ermordet, die meisten von ihnen Juden. Auschwitz wurde zum
Synonym für den nationalsozialistischen Völkermord.

Seit 1996 ist der Tag der Befreiung des Lagers
Auschwitz in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des
Nationalsozialismus.

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Konzentationslager waren lager in denen juden und homosexuelle oder Menschen mit Beeinträchtigung eingeliefert wurden (durch hitler) 

die Menschen dort mussten mit unmenschlichen und schrecklichen Bedingungen leben.

Viele überlebten meist nicht mal eine Woche. Sie wurden erschossen, verhungerten oder wurden vergast. Es gibt wenige die das konzentrationslager überlebt haben.

HULK291  26.05.2016, 20:53

auch Sträflinge

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Grundsätzlich waren es vernichtungs und arbeitslager die eigentlich dafür gedacht waren alle loszuwerden die den nazis nicht in den kragen passten.
Das waren sowohl juden als auch kommunisten, sozialisten und generell aufständische. Es handelte sich in konzentrationslagern um systematische und somit extrem effiziente hinrichtung. Also so viele menschen wie möglich so gut wie möglich ausnutzen indem man sie zum beispiel arbeiten lässt bis sie komplett ausgelaugt sind und sie dann hinrichtet.
Das geschah zum beispiel durch die gasdusche. Man ließ sie denken sie dürfen duschen gehen, aber aus den duschköpfen trat gas aus, zyklon-b, was sie tötete. Die leichen wurden dann verbrannt.
Ziiiiiemlich abartige angelegenheit. Habe bilder gesehen wo noch die kratzspuren in den betonwänden waren, von den leuten die in der panick einfach nur raus wollten...echt ekelhaft.

Brettford  26.05.2016, 20:53

es wurde vor frauen und kindern keinen halt gemacht.

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