Was will der Autor zum Ausdruck bringen im Schlussteil kann jemand bitte helfen?

3 Antworten

Du hast ja hier schon gute Hinweise bekommen, was ein langjähriger Krieg mit den Menschen macht. Was noch hinzukommt ist, dass die Barockdichter häufig in diesem Zusammenhang an den Glauben dachten. Das war ja so in der Vorstellung vor allem der katholischen Kirche ein schatz, den man anhäufen und von dem man zehren konnte.

In Fußnote 5 steht ja irgendwas dazu, was mit "der Seelen Schatz" gemeint sein könnte. Aber das ist sicher auch von Gryphius so gedacht, dass man sich überlegen muss, was das sein könnte. Also überleg halt mal selbst: Was könnte der Krieg für einen Schaden an deiner Seele an?

Man muss da mitdenken, dass es damals noch keine UN oder so gab, die sich um irgendwelche Kriegsverbrechen oder Menschenrechtsverletzungen gekümmert hätte, sondern die Soldaten konnten mit der Zivilbevölkerung machen was sie wollten, und sich so richtig an ihr abreagieren. Für die Frauen hieß das z.B. dass sie mit Vergewaltigungen quasi rechnen mussten (steht ja auch in V. 7), und das war nicht mal das schlimmste. Es gibt da z.b. in Grimmelshausens Roman Simplicissimus einige absurd brutale Szenen, in denen die erobernden Soldaten zum Spaß die Landbevölkerung foltern. https://www.projekt-gutenberg.org/grimmels/simpl/simpl104.html). Nicht umsonst in V.12 dieses betonte Verstummen: die Traumata, die solche Erfahrungen auslösen lassen sich gar nicht mehr in Worte fassen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – BA Germanistik, HiWi-Stellen in Linguistik und Mediävistik

Der Krieg dauert schon 18 Jahre, er hat von Anfang an viele Menschenleben vernichtet fordert immer noch zahlreiche Todesopfer ("allzeit frisches Blut")

Die schlimmste Kriegsfolge: Enthumanisierung ? Verrohung der Menschen ? (letzter Vers)