Was tun, wenn Kind (9) sich verweigert?

9 Antworten

Ich habe mich mit dieser Sache früher schon beschäftigt und mich auch kundig gemacht. Die in den anderen Antworten genannten beiden Beispiele möchte ich mal aufgreifen, weil sie so sehr unterschiedlich sind.
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1. Kind räumt Zimmer nicht auf. Wie die anderen würde ich hier nur mit Konsequenz reagieren. Kommen die Freunde, dann diese quasi wieder wegschicken. Der Hinweis an die Freunde sollte nicht fehlen, warum das geschieht. Das eigene Kind sollte dabei nicht bloßgestellt werden, aber ein klein wenig peinlich darf es ihm schon sein. Das wirkt.
2. Jacke anziehen.. Hier herrscht ein weit verbreiteter Krankheitswahn. Sofern das Kind nicht schon wirklich krank ist, sollte man es gehen lassen. In der Regel versuchen wir nämlich, die Kinder immer viel zu warm einzupacken. In solchen Dingen merken Kinder selbst am besten, was gut ist, da hilft schon die Mutter Natur mit. Wollte meine Tochter früher raus ohne Jacke, - OK. War es wirklich kalt, kam sie kurz darauf automatisch von alleine, um etwas anzuziehen. Krank wurden dadurch weder sie noch andere. Krank wurden nur diejenigen, die von ihren Eltern immer schön eingepackt wurden.

Absolut korrekt, das klappt bei meiner 2jährigen auch so. Es ist oft eine Kunst, sich Konsequenzen auszudenken, die nicht mit dem kollidieren was man selbst will oder zufällig mit dem Willen des Kindes übereinstimmen. Z.B. will man raus und du sagst:"Wenn du dich nicht anziehen lässt, bleiben wir daheim" Und das Kind sagt: "Okay" :-) reingetappst.

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Wenn er die Jacke nicht zumacht, darf er eben nicht zum Spielen raus. Haben meine Söhne früher ihre Zimmer nicht aufgeräumt, durften sie keine Freunde einladen oder mitbringen. Haben sie es trotzdem getan, habe ich den Kindern den Zutritt, mit einer Erklärung, verweigert. Was meinst Du wie schnell die das aufgegeben haben ;-)

kann ich gut verstehen. mir geht es mit meiner 2 Jähren Tochter so. Den ganzen Tag höre ich nein egal um was es geht. Und dann doch.... Mich nervt das auch total. Könnte ich ausflippen. Aber Kinder wollen immer wieder ihre Grenzen testen. Du bist die Mama. Das nerven ist ja grad die Masche. Dann wird man weich weil man seine ruhe will und dann tanzen Sie auf der Nase rum. Paar Tage konsequent bleiben. bei Dir auf Durchzug stellen. Nich auf alle Provokationen eingehen...einfach mal was übersehen...und dann verlieren sie wieder den Reiz bis zum nächsten mal. Manchmal gebe ich auch nach. Soll ja auch das Gefühl haben etwas bewirken zu können in der Familie. Aber gar nicht so einfach das ganze ;-)

Ein Machtkampf dient immer dazu, Grenzen zu erfahren und auszutesten. 1.Regel: Ruhe bewahren. Das ist sehr wichtig. Dein Kind möchte wissen, wann du auf 180 bist. Also stelle deine Regeln auf. Und drohe Konsequenzen an. Wenn du deine Jacke nicht anziehst, wirst du krank. Wenn du krank wirst, dann darfst du nicht rausgehen. Wenn dein Kind nicht sein Zimmer aufräumt, lass die Freunde ruhig in das Zimmer. Es gibt auch ganz ordentliche Kinder, die nur kommen, wenn das Zimmer aufgeräumt wird. Kinder erziehen sich schon selber.

Wie Du sehr richtig schreibst, handelt es sich hierbei um einen Machtkampf "um die kleinsten Dinge". Frage: Warum lässt Du Dich überhaupt auf einen Solchen ein? Lass Dein Kind von der Leine, vor allem, wenn es sowieso um Nichtigkeiten geht. Trau ihm ruhig zu, selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn es draußen spielt, und es ist ihm zu kalt, macht es die Jacke von ganz alleine zu. Wenn Du es hingegen dazu zwingst, wird es jede Gelegenheit nutzen zu frieren, nur, um sich der häuslichen Vorschriften zu entledigen. Vergiss die alten Sprüche von wegen "mit-offener-Jacke-wirst-du-krank" u.s.w. Diese sind nämlich absolut unzutreffend. Mit neun Jahren ist ein Mensch längst alt genug, gewisse Dinge selbst zu regeln. Und wenn man ihm dann zu verstehen gibt, dass man es ihm nicht zutraut, wird er bockig. Tipp: Wenn Du zu Deinem Kind irgendetwas sagst, dann stell Dir einen Augenblick lang vor, jemand würde in gleicher Weise mit DIR sprechen und frage Dich, wie Du darauf reagieren würdest.