Was tun wen Kind trans*?

7 Antworten

Ich fasse mal strichpunktartig ein paar Impulse zusammen, denn es ist natürlich ein großes Thema:

  • Lass dein Kind wissen, dass du den Brief gelesen hast und (ich vermute?) kein Problem damit hast
  • Biete deinem Kind an, dass ihr miteinander darüber sprechen könnt
  • Auch als Elternteil muss man jetzt nicht direkt der super-knowhow trans* Experte sein. Lass dein Kind wissen, wenn du Fragen hast oder dir etwas unklar ist und gib dir selbst auch die Zeit das alles zu verstehen
  • Sprecht darüber, was euer Plan ist. Was möchte dein Kind? Es kann beispielsweise um einen neuen Namen gehen, oder darum, eine Therapie zu suchen
  • Noch mal, reden, reden, reden - sofern ihr beide das möchtet
  • Falls der Bedarf da ist, sucht euch Kontakt zu anderen Familien. Es gibt mittlerweile Anlaufstellen für trans* Jugendliche und Familien. Ich nenne dir mal als Beispiel TraKiNe.
  • Allgemein ist der Kontakt zu Beratungsstellen sehr gut
  • Nicht unbedingt damit hausieren gehen und direkt dem Nachbar beim Kaffee erzählen - sprich mit deinem Kind, wie ihr damit umgehen wollt und wer es wann wissen darf

hey :)

erstmal, cool dass du versuchst dein Kind zu verstehen und nicht aggressiv oder so wirst.

Sprich am besten mit deinem Kind mal darüber. Frag ihn was er mag, mit was du ihn ansprechen sollst etc. Frag ihn was du tun kannst damit er sich besser fühlt :) Ein direktes Gespräch ist immer am besten. Vielleicht hat er ja bereits einen Namen gefunden der ihm besser gefällt, am besten wäre es wenn du ihn dann damit ansprichst.

Ich zum Beispiel wollte aber auch dass Bilder bei uns im Haus auf denen ich als „Mädchen“ zu sehen war abgenommen werden. Man muss sie ja nicht weg werfen, aber ich fand das einfach angenehmer. Weil das auf den Bildern war ja nicht ich.

Wie gesagt, frag ihn einfach wie er sich am wohlsten fühlt. Viel können wir dir da nicht helfen

Von Experte PmMeYourCactus bestätigt

Ich kann mich nur Heyyh71d anschließen. Das wichtigste ist, die korrekten Anreden und Pronomen zu nutzen, also ihn als einen "er" und deinen Sohn zu bezeichnen und, falls er dir diesen schon mitgeteilt hat, den "neuen" Namen zu nutzen. Wenn das bewusst nicht getan wird, führt das meist zu einem starken Leidensdruck. Mal einen Fehler zu machen ist aber natürlich kein großes Drama.

Wo man aber dabei aufpassen sollte, ist die Geschlechtsidentität vor Leuten zu offenbaren, die noch nicht von ihm persönlich erfahren haben, dass er Trans* ist. Frag ihn am besten selbst, wie du es mit den Anreden und Pronomen handhaben sollst, wenn du mit anderen Leuten sprichst, und vor wem du ihn outen darfst und vor wem nicht.

Wenn du ganz vorsichtig sein willst - was man nicht von allen Eltern erwarten kann, aber sicher eine große Hilfe ist - kannst du auch darauf achten, bestimmte Ausdrücke nicht zu nutzen, die sein biologisches Geschlecht in den Fokus stellen, wie "XY würde gern ein Junge sein" oder "XY war mal ein Mädchen". "XY ist Transgender" oder, wenn die Personen dieses Wort nicht verstehen, etwas wie "XY fühlt sich mit den männlichen Bezeichnungen wohler" dürfte genügen. Das Ganze gilt natürlich nicht, wenn er selbst schon die beschriebenen Ausdrücke wie "Ich würde gern ein Junge sein" benutzt.

Falls dein Sohn geschlechtsangleichende Maßnahmen erstrebt, ist es natürlich auch hilfreich, diesen nicht abgeneigt zu sein. Keine Sorge, das wird nur mit psychologischer Bestätigung nach mehreren Monaten in Therapie gemacht, bei denen herauskommt, dass das höchstwahrscheinlich die einzig hilfreiche Lösung ist. Diese Psychologen sind rar und haben selten freie Termine, wenn dein Sohn also bei der Suche Unterstützung benötigt, ist es sicher gut, sie ihm anzubieten.

Und, wie andere schon gesagt haben, ist es natürlich sehr gut, hinter ihm zu stehen und ihn bei möglichen Problemen durch seine Transidentität zu unterstützen.

Naja... es lässt sich nun nicht ändern, also akzeptiere es und biete deinem Kind die Unterstützung an, die es sich wünscht. Setz dich ruhig mit ihm/ihr/whatsoever zusammen, sprecht darüber, plant die nächsten Schritte und versicher dem Kind, dass du hinter ihm stehst

Sag ihm einfach, dass du ihn unterstützt und mach einen Termin bei einem Psychologen, der sich mit sowas auskennt.