Was spricht für den Columbus Day?

2 Antworten

Das war eines der Ereignisse, die den Beginn der europäischen Vormacht in der Welt einläuteten.

Für Europa bedeutete das Mehrung seines Wohlstands und seines Einflusses in der Welt.

Die deutschen Lande profitierten davon auch indirekt.

SvAl01 
Fragesteller
 07.04.2018, 21:43

Danke für deine Antwort. Die Frage klingt jetzt vielleicht blöd, aber warum profitierte Deutschland auch indirekt? Bin kein Geschichtsass, sorry.

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Niconasbeznas  07.04.2018, 22:22
@SvAl01

Über die Jahrhunderte der Kolonialgeschichte gab es keinen geeinten deutschen Staat. (Deutsche Vielstaaterei). Die deutschen Staaten profitierten indirekt dadurch, dass z.B. diverse neu Nutzpflanzen nach Deutschland kamen. (Kartoffel, Mais usw.) Auch konnten die Deutschen Händler profitieren, sie haben sich auch am Sklavenhandel nach Amerika beteiligt. Die Deutschen konnten auch von den Warenimporten aus der neuen Welt profitieren. (Kakao usw.)

Übrigens, die paar Jahrzehnte die des vereinigte Deutschland mit Kolonien hatte fallen da nicht weiter ins Gewicht. Zu kurz um Auswirkungen zu entfalten.

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Die Kontaktierung der neuen Welt war natürlich ein großer Fortschritt für die Menschen, mit großen Möglichkeiten für Landwirtschaft und Handel.

Wenn man diesen Tag feiert, dann darf man aber auch nicht vergessen, daß die Ameri­kaner von diesem Ereignis, ahem, nicht so viel Nutzen hatten. Zuerst starben sie millionenweise auf den karibischen Inseln (die Taino-Kultur brach bis 1520 prak­tisch vollständig zusammen, dank Gewalt, Zwangsarbeit und Infektions­krank­hei­ten), und unmittelbar danach wurden México und Perú in Blut ertränkt; allein bei der Belagerung und Eroberung von Tenochtitlan gab es sechsstellig Tote. Der größte Teil des Kontinents (außer dem Norden) fiel an die Spanier, die eine Gewalt­herr­schaft aller­ersten Ranges ausübten und die Indios wie Tiere behandelten.

Diese Aspekte soll man nicht verschweigen, wenn man diesen Tag begeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich reise gerne und habe viel Zeit in Südasien verbracht.
SvAl01 
Fragesteller
 07.04.2018, 16:04

Danke vielmals. Gibt es noch irgendeinen positiven Punkt? Das mit den negativen Punkten weiß ich, aber mir wurden nur die positiven Aspekte zugeteilt. Deswegen suche ich nur noch Gründen, um den Tag zu feiern.

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indiachinacook  07.04.2018, 16:19
@SvAl01

Man soll alle negativen Punkte nicht vergessen, denn sie sich auch ein Grund, dieses Tages zu gedenken (nur eben nicht in Jahrmarkts-Atmosphäre). Den 27. Jänner feiern wir ja auch nicht, weil wir den Holocaust so toll finden.

Deine Punkte 3 und 4 finde ich übrigens sehr schwach. Was hat Columbus ge­grün­det, wo er doch nie das ameri­kani­sche Fest­land betreten hat? Und was soll eine „ameri­kani­sche Nation“ sein? Die Méxica, die Inka oder die Irokesen-Konföderation?

Ein Punkt feht mir aber, und das sind Süßkartoffeln, Mais, Chili, Tomaten, Kartoffeln Avocados, Ananas und all die anderen Nutzpflanzen, die durch den Kontakt in die Alte Welt kamen und heute die Massen ernähren.

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Niconasbeznas  07.04.2018, 18:59

Die Opfer unter den Ureinwohnern waren vor allem den Infektions­krank­hei­ten geschuldet.

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indiachinacook  07.04.2018, 19:19
@Niconasbeznas

Ich habe diesen Punkt ja auch erwähnt. Der Punkt ist aber, daß unter den Bedingungen von Krieg, Sklaverei und sozialem Kollaps Infektionskrankheiten viel mehr Opfer fordern.

Die Spanier hätten ja auch Krankenhäuser bauen können, statt die kranken Taínos in den Goldminen ganz umzubringen.

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Niconasbeznas  08.04.2018, 14:17
@indiachinacook

Die waren so hart zu den Indios wie die Europäer untereinander hart waren. Meinst du die Schweden haben im 30 Jährigen Krieg Krankenhäuser für deutsche gebaut? Google mal magdeburgisieren!

Wiki: Krankenhaus

Im europäischen Mittelalter diente ein „Krankenhaus“ auch als Armenhaus oder Unterkunft für Pilger. Die damals verwendete Bezeichnung Hospital leitet sich über lateinisch hospitalis (‚gastfreundlich‘) vom lateinischen Wort hospes für „Gast, Fremder“ ab. Meistens wurde die Pflege von Mönchen oder Nonnen geleistet, so zum Beispiel im Hôtel-Dieu. Im 18. Jahrhundert kamen die ersten modernen Krankenhäuser auf.

Mönchen oder Nonnen haben vielleicht die kranken Indios gepflegt, ganz bestimmt nicht die Konquistadoren.

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