Was soll ich tun?
Ich bin 35 Jahre und bin seit zwei Jahren staatlich anerkannter Altenpfleger. Insgesamt arbeite ich nun schon seit vierzehn Jahre in der Pflege. Die meiste Zeit davon als gelernter Helfer bis ich eben die Ausbildung zum examinierten Altenpfleger erfolgreich absolviert habe. Ich besitze eine ebenfalls im gleichen Heim arbeitstätige Frau, sie arbeitet als Betreuerin und eine zweijährige Tochter.
Jetzt zu meinem Problem: Ich habe acht lange Jahre im seleben Betrieb gearbeitet, ehe meiner Familie und mir klar wurde, das sich etwas ändern musste. Wir hatten uns aufgrund dessen das wir nur eine kleine Wohnung besassen, und die kleine schließlich älter und größer wurde zu einem Umzug entschlossen und dieser lief auch ziemlich gut. Beruftstechnisch erforderte dies aber, das ich mich von meinem alten Arbeitgeber zu einem neuen Standort versetzen lassen musste, da mir 250 euro für eine Monatskarte zu teuer waren und das neue Heim fünf Minuten Fußweg entfernt ist. Und nein ich besitze keinen Führerschein. Doch mit dieser versetzung fingen auch die Probleme an. Seit einem halben Jahr bin ich dort angestellt und in diesem halben Jahr war ich so oft wie noch nie krank. Und wenn ich krank sage, dann meine ich ernsthaft krank und kein Larifari krank. Fast täglich wurde irgendwelcher Kram über mich behauptet, der nicht stimmte. WIe etwa das ich gekündigt hätte oder wurde, das ich dieses oder jenes gesagt hätte etc. Es war so gar bisweilen so schlimm, das ich einen ganzen Monat krank geschrieben wurde weil mich dieser Psychoterror so fertig gemacht hatte das ich noch heute panikattacken bekomme. Oder aber das ich vor und nach dem Dienst in der Umkleide sass und geweint habe, weil dieser immense Druck einfach nicht verschwinden wollte.
Wann immer ich gefragt wurde ob ich einspringen kann, war ich zu dumm nein zu sagen und half doch wo ich konnte. Und jetzt wo ich einmal nein sagte, da ich auf meine Gesundheit achten müsste und nen wichtigen Arzttermin habe, da drohte man mir mit Konsequenzen. Durch diesen erneuten Druck war es dann sogar so schlimm das ich einen Geschwür entwickelte und mich öfters am Tag übergeben musste wenn auch nur das auf den Arbeitgeber zu sprechen kam oder wenn der Stress zu viel wurde. Ich war immer ein Kraftpaket und standhaft aber dieser Betrieb bricht mich.
Ich wollte eine Umschulung machen, aber a. ist Altenpflege das einzige was ich gelernt habe und b. dauert diese zwei Jahre und mir fehlen dann die finanziellen Mittel meine Familie zu ernähren. Und ich weiss einfach nicht mehr weiter, dabei will ich einfach nur das dieser Terror aufhört. Sogar im Frei wird man jeden Tag angerufen und mit Kommentaren bedrängt wie: Andere sprangen auch für dich ein. Oder man ruft an und wird drei mal hintereinander (von verschiedenen Kollegen) gefragt ob man einspringt. Dann sagst du nein und du hast deie Chefin selbst am Apparat und sagst erneut nein und was macht die? Sie legt einfach auf...Ich brauche einen Rat. Bitte!
6 Antworten
In der Pflege fehlen Fachkräfte, deswegen bist du in der Situation, dir den Arbeitgeber frei aussuchen zu können. Und andere AG werben sogar mit Prämien ab, z. B. Die Klinik wo ich war. Also mein Plan wäre folgender: Such die einen AG, der mit Prämien abwirbt und geh dort hin. Mach deinen Führerschein und kauf ein Auto, damit du flexibel bist. Investiere evtl. in eine Weiterbildung etc., damit du den Beruf wechseln kannst. Erst gestern hat jemand gefragt, welche Alternativen es zur Pflege gibt.
Und die Kollegen: Richtige hobbylose Giftschlangen. Ich würde ab jetzt auch keine Extraschichten mehr nehmen und irgendeinen Quatsch erzählen: Frau wurde operiert, du musst dich ums Kind kümmern.

Ich kann dich gut verstehen. So ein Umfeld schafft es dir die ganze Freude am Beruf (und noch mehr) zu nehmen.
Vermutlich liegt es daran dass du sehr genau und Verantwortungsbewusst arbeitest. Das zeigt, wie wenig (oft nicht mal das Nötigste) andere leisten. Schon bist du ein rotes Tuch für's ganzs Team. Wenn du dann beim Tratsch und den Intrigen auch nicht mitmachst, wird es meist noch schlimmer für einen.
Dass die € 250 für die Monatskarte zu viel sind, ist verständlich.
Was du aber vielleicht machen könntest, wenn du trotz Entfernung weiterhin gerne im alten Job wärst: suche das Gespräch mit deinem letzten Arbeitgeber. Vielleicht beteiligen sie sich an den Kosten. Bis dahin hast du Ggf. das Geld für einen FS und einen Gebrauchtwagen zusammen.
Wenn sie sehr zufrieden mit dir waren und vermutlich auch Personalmangel haben, wird sich bestimmt eine passende Lösung für alle finden. Was du unbedingt machen solltest: bitte kündige bei der aktuellen Stelle.
alles Gute!
Guten Abend,
Altenheim wechseln, ggf in die Zeitarbeit gehen in der Altenpflege, Konditionen sind dort einfach deutlich besser. Wenn ich eine gute Arbeit abliefere und man nicht gut behandelt wird würde ich Kündigen. Kannst ja mal in den Altenheimen in der Nähe hospitieren. Hier in Bremen reißen die sich förmlich um jede Kraft und die Konditionen steigen gefühlt jeden Monat.
Mit freundlichen Grüßen,
Tobi
Erstmal ganz viel Kraft!
Hm, ich weiß nicht was ich raten würde, wenn sogar die Geschäftsleitung involviert ist. Hat man in Erfahrung bringen können warum solche Dinge erzählt werden?
Das Heim, in dem Du jetzt beschäftigt bist, ist sicher nicht das einzige. Wenn es nicht passt, ist ein kurzer Arbeitsweg kein Argument.
Die andere Alternative wäre eine Umschulung.
Giwalato