Kürzlich las ich die Ballade „Ich weiß nicht was“ von Novalis. Die Ballade gibt mir zu denken und ich sehe in dieser Ballade eine Art Übergangsphase von Unschuld zu Erfahrung oder von Unwissenheit zu Wissen. Das Palindrom, das der Ballade im Rahmen des Reimschemas zugrunde liegt, zeigt m. E. nach die Möglichkeit, auch umgekehrt jene Phase zu erleben. Was meint ihr zu der Ballade?
„Jüngst als Lisettchen im Fenster saß
Da kam Herr Filidor
Und küßte sie
Umschlang ihr weiches weißes Knie
Und sagt ihr was ins Ohr, Ich weiß nicht was.
Dann giengen beide fort, er und sie Und lagerten sich hier Im hohen Gras
Und triebens frey in Scherz und Spaß;
Er spielte viel mit ihr Ich weiß nicht wie.
Zum Spiele hatt er viel Genie
Er triebs gar mancherley, Bald so, bald so,
Da wars das gute Mädel froh, Doch seufzte sie dabey Ich weiß nicht wie?
Das Ding behagt den Herren baß
Oft giengs da capo an?
Doch hieß es drauf
Nach manchen, manchen Mondenlauf
Er hab ihr was gethan;
Ich weiß nicht was.“
1788/89
Ja Sorry