Was sind die Unterschiede zwischen dem kategorischen Imperativ und dem Utilitarismus?

3 Antworten

Beide, Kants kategorischer Imperativ (KI) und der Utilitarismus kommen zum gleichen Ergebnis, wenn der Utilitarismus die Fragen der Nützlichkeit auch zu Ende denkt. Beide gehen davon aus, dass der Mensch ein gesellschaftliches Wesen ist und die menschliche Gesellschaft ein Teil der gesamten Natur und Welt. Daraus ergibt sich ein dichtes Geflecht von Bindungen. Kants KI versucht mittels der Vernunft dieses Geflecht zu durchdringen und filtert nur die Handlung als richtig heraus, die einen Ausgleich der Interessen herbeiführt. Der Utilitarismus kommt nur zu abweichenden Ergebnissen, wenn er nicht tief genug filtert. Ansonsten kann sich auch der Utilitarismus Kants KI ins Stammbuch schreiben.

Ein Unterschied ist, dass der Utilitarismus vom Einzelnen ausgeht und sich moralisch nicht in die Brust wirft. Die Gefahr ist allerdings, dass, wenn man beim Einzelnen anfängt, man auf halber Strecke stehen bleibt.

Kant dagegen kommt vom Allgemeinen und traut dem Einzelnen weniger zu als der Vernunft, was sich wieder aufhebt, wenn man nachfragt, wer Vernunft anwendet: Der Einzelne. Doch nach Kant bleibt der Einzelne deutlicher außengesteuert und wenn er da zu kurz greift, könnte er auch Vasallentreue für eine Tugend halten.

Utilitarismus hebt in der Ethik die Nützlichkeit hervor: sittlich geboten ist das, dessen Folgen für das Glück aller Betroffenen optimal ist. Man könnte also sagen: gut ist, was für alle nützlich ist.

Beim kategorischen Imperativ geht es um eine Ethik des Einzelnen, die Vernunft des Individuums bindet sich frei an das in ihm selbst vorfindliche Sittengesetz. Es ist eine Pflicht, nicht eine Nützlichkeit wie beim Utilitarismus.

Das Verhältnis zu Kant ist, dass der Utilitarismus eine empirische Dimension einbaut im Gegensatz zu Kant; beide streben hingegen nach rationaler Normbegründung.

Ist doch was total anderes - komplett anders begründet. Eine bessere Frage wäre die nach den Gemeinsamkeiten.