Was sind Autistische Züge?
Hi ich hab da mahl ne frage...
Vor ein Parr Jahren, wurden bei mir autistische Züge diagnostiziert... Das sagte meine Mutter jedenfalls ( ob's stimmt weiß ich nicht) auf jeden Fahl, wahr ich zu dem Zeitpunkt, noch recht jung ich glaube so 7-9 Jahre alt, und jetzt würde ich gerne wissen, was das eigentlich ist.
Freue mich über, jede Antwort :)
4 Antworten
Hallo KePi153,
zunächst einmal: Keine Panik, ja?
Nur weil Dir gesagt wurde, dass bei Dir etwas diagnostiziert wurde, bist Du heute nicht anders als gestern.
Unter dem Begriff "autistische Züge" meint man meist eine leichte Form des Autismus.
Autismus ist eine genetisch bedingte seelische Störung, die sich in sehr viel verschiedenen Symptomen und Ausprägungen zeigt. Das heißt also, "den typischen Autisten" gibt es nicht.
Relativ häufig fallen Betroffene aber durch die folgenden Eigenschaften auf:
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Sie haben nicht selten Schwierigkeiten, mit spontanen Änderungen im Tagesablauf zurechtzukommen. Alles Spontane, Unerwartete wird als unangenehm empfunden, selbst wenn es im Prinzip eine freudige Überraschung ist. Als angenehm empfunden wird dagegen ein geregelter Tagesablauf, Ordnung, ...
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Oft fällt es Menschen mit autistischen Zügen schwer, in den Gesichtern der Menschen zu erkennen, was diese gerade empfinden. Sie sehen deutlich später als der Durchschnitt, wenn ein Gesprächspartner wütend wird. Emotionen in anderen Menschen nachzuvollziehen fällt vielen auch nicht leicht, d.h. ihnen fehlt nicht selten die Fähigkeit zur "Empathie", dem in sich in andere hineinversetzen können.
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Smalltalk und geselliges Zusammensein fällt Autisten auch oft schwer oder macht ihnen zumindest weniger Spaß als dem Durchschnitt der Bevölkerung. Viele autistische Menschen haben nur einen sehr kleinen Freundeskreis, ohne dass ihnen etwas dabei fehlen würde. Der Autist "ist sich selbst genug".
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Häufig haben Menschen mit leichtem Autismus intensiv betriebene Hobbies und Spezialgebiete, denen sie gerne einen Großteil ihrer Freizeit widmen.
Hier findest Du ein paar Berichte von Betroffenen.
Und noch mal: Keine Panik. Mit einer leichten autistischen Störung kann aus Dir immer noch alles werden, was Du möchtest. Google einmal "Temple Grandin". Sie ist in den USA lebende Professorin für Tierpsychologie - und Autistin.
Grüße
Neuundgierig,
Wie nennt man denn eine schwere Form des Autismus? Und - vor allem - was ist denn an dem Aufgelisteten leicht?
Zunächst zum Zweiten: Welche Symptome vorliegen und wie stark sie ausgeprägt sind, variiert sehr stark. Das ist wie bei einem Ausschlag. Das kann eine leichte Rötung sein - oder heftig juckende Pusteln am ganzen Körper. "Leichte Form des Autismus" meint also, dass die Symptome nur leicht ausgeprägt sind. Ein Psychologe wird die Gesamtheit der Symptome wahrnehmen und richtig deuten, der Laie sieht nur einen schüchternen oder schweigsamen Menschen, einen Einzelgänger, der vielleicht ein paar nerdige Interessen hat.
Nun zur Namensgebung: Bis vor wenigen Jahren hat man beim Autismus zwischen dem sogenannten "Kanner Autismus" (auch "Frühkindlicher Autismus" genannt) und dem "Asperger Autismus" unterschieden (unterschiedliche ICD-10 Nummern). Von beiden ist der Kanner Autismus (benannt nach seinem Erstbeschreiber) der schwerere. Betroffene sind teilweise vollkommen in sich zurückgezogen, lernen mitunter nicht einmal mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Er heißt deshalb auch "Frühkindlicher Autismus", weil er wegen der Schwere der Symptome eben bereits beim Kleinkind diagnostiziert wird.
Von diesen Fällen unterschieden wurde früher der Asperger Autismus (ebenfalls nach einem Psychologen benannt), der meist erst sehr viel später diagnostiziert wird, weil die Symptome hier deutlich leichter ausfallen. Betroffene funktionieren in der Gesellschaft meist gut, fühlen sich aber in für Autisten schwierigen Situationen oft unwohl, gelten als Einzelgänger oder Sonderlinge.
Seit wenigen Jahren wird diese Unterscheidung aber ungebräuchlich. Man unterscheidet eher zwischen dem Autismus und dem sogenannten "high functioning autism", der seinen Namen eben daher hat, dass Betroffene in der Gesellschaft trotz leichter Probleme gut "funktionieren". Viele dieser "high functioning" Autisten bekommen ihre Diagnose erst im Schulalter oder sogar als Erwachsener.
Danke sehr hilfreich :)
Bei mir ist es so das ich extremst schüchtern bin und kaum mit jemanden reden kann den ich nicht kenne, vorallem in Gruppen hab ich Probleme zu reden oder bei mädchien. Komischer Weise hab ich das nicht bei Leuten die 3-4 Jahre jünger oder älter sind als ich.
Mein Sohn hat das auch. :)
Als er klein war - im Kindergartenalter - hatte er wirklich Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen. Kinder sind so unberechenbar. Und er hat einfach nicht umgehen können mit dieser Unberechenbarkeit. Er hatte richtig Angst vor Kindergruppen. Zu Erwachsenen konnte er dagegen Beziehungen aufbauen. Er hat sich wie ein kleiner Waggon an die Erzieherinnen drangehängt.
Heute ist er 15 und kommt sehr gut zurecht. Er geht auf's Gymnasium und ist in der Klasse akzeptiert. Er trifft sich aber sehr selten mit Gleichaltrigen und hat auch nicht das Bedürfnis danach. Ihm haben Spielgruppen und Gesprächsgruppen (Ergotherapie) sehr geholfen.
Autistische Züge sind Verhaltensweisen, die bei anderen Menschen auch- nicht nur bei Autisten vorkommen, aber kein Autismus sind! Beide Menschen zeigen nur gleiche/ähnliche verhaltensweisen, nur sind die Gründe oft andere. Was "uteausmuenchen uteausmuenchen" schreibt, stimmt nicht ganz!
Ja, es gibt verschiedene Formen- also Autismusdiagnosen, dazu zählen das Asperger Syndrom, den a-typischen Autismus und den frühkindlichen Autismus- welcher auch als Kanner Syndrom bekannt ist, welcher in hochfunktionaler- , mittelfunktuonaler- und niederfunktionaler Autismus untergleidert wird, aber autistische Züge sind keine leichte Form von Autismus.
Man stellt nur fest, dass Menschen mit sogenannten autistischen Zügen zwar einige- bzw. viele Merkmale aufweisen, wie sie bei Autisten vorkommen, aber nicht alle Kriterien erfüllen (das komplette Störungsbild), die für eine Autismusdiagnose erforderlich sind.
Du schreibst, Du bist extremst schüchtern und kannst kaum mit jemanden reden, den ich Du nicht kennst, vorallem in Gruppen oder bei Mädchen- aber nicht bei Leuten die 3-4 Jahre jünger oder älter sind als ich.
Das kann auch eine soziale Phobie sein und wenn Du tatsächlich nichts oder kaum was sagst, könnte es selektiver Mutismus sein. Daher haben sich die Ärzte nicht auf eine genaue Diagnose festgelegt, eben weil es vielleicht nicht genau feststellbar ist, was es ist, es aber eben kein Autismus sein kann, weil Du andere Symptome nicht hast. Autisten sind ja nicht schüchtern... sondern ihre Probleme in der sozialen Interaktion haben andere Ursachen. Nur- kannst Du einem Autisten in Deinem Verhalten als schüchtener sehr ähnlich sein, daher auch der Vergelich und daher nennt man es autistische Züge.
Frage zunächst Deine Mutter, was damals tatsächlich diagnostiziert wurde und von wem.
Was meinte denn deine Mutter genau? ....... "Aut" heißt soviel wie selbst. Autisten drehen sich mehr um sich selbst bzw. haben ein besonderes Verhältnis zu ihrer Umwelt. Sie denken anders, reden anders, verhalten sich anders. Das kann sich in sozialen Situationen zeigen. Meist sind sie weniger kommunikativ und kooperativ. Jedenfalls fällt ihnen vieles schwer, was für andere selbstverständlich ist und denen Spaß macht. Dadurch stehen Autisten oftmals unter Anpassungsdruck oder sind die Sonderlinge in ihrer eigenen Welt. Autismus kann sich sehr unterschiedlich zeigen. Leider werden sie leicht gemobbt. Aber tröste dich, wenn du nicht emotional so integriert bist. Es gibt viele von ihnen, viele wissen es nicht einmal von sich selbst. Und es gibt viele Große und Bekannte, denen man nachsagt, Autist zu sein, oder die es von sich gesagt haben.
@Uteausmuenchen <Unter dem Begriff "autistische Züge" meint man meist eine leichte Form des Autismus.> ....... Wie nennt man denn eine schwere Form des Autismus? Und - vor allem - was ist denn an dem Aufgelisteten leicht?