Was reimt sich auf Höh`(Gedichtsanalyse)?
Ich schreibe eine Klausur in Deutsch und übe etwas. Im folgenden Sonett, versuche ich gerade das Reimschema herauszufinden:
01 In dieser Einsamkeit, der mehr denn öden Wüsten, (a)
02 Gestreckt auf wildes Kraut, an die bemooste See:(b)
03 Beschau ich jenes Tal und dieser Felsen Höh', (b??)
04 Auf welchem Eulen nur und stille Vögel nisten. (a)
05 Hier, fern von dem Palast; weit von des Pöbels Lüsten, (a)
06 Betracht' ich: wie der Mensch in Eitelkeit vergeh',(b)
07 Wie, auf nicht festem Grund all unser Hoffen steh',(b)
08 Wie die vor Abend schmähn, die vor dem Tag uns grüßten.....(a)
"Höh" und "See" reimt sich doch nicht, oder? Wenn ich richtig liege, dann handelt es sich bei "abba" um einen umarmenden reim richtig?
3 Antworten
Hier ist das Gedicht etwas besser dargestellt, als in meiner Frage:
http://lyrik.antikoerperchen.de/andreas-gryphius-einsamkeit,textbearbeitung,93.html
Höh und See sollen sich wirklich reimen. Das ist eine akzeptiere Unreinheit so wie auch i und ü (tür und ihr). Bei alten Gedichten kann man auch nie sicher sein, ob das für den Dichter dialektbedingt nicht wirklich ein reiner Reim war. Eine genormte Hochsprache gibt es ja noch nicht so lange. Wenn man ein bisschen Honig aus der Abweichung Höh ziehen wollte, könnte man auch darauf abzielen, dass man sagt, das Wort ragt durch diese Unreinheit etwas hinaus, passt also zum Sinn des Wortes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reim#Unreiner_Reim
und ja "abba abba ccd eed" also Sonett