Was passiert wenn man als Pilot erkrankt?

7 Antworten

Hallo,

natürlich bist Du als Angestellter ein "normaler" Arbeitnehmer, der im Krankheitsfall sein Gehalt für eine bestimmte Zeit weiterbekommt.

Aber ... ein paar kleine Unterschiede gibt es schon. Bei einer ernsthaften Krankheit mit einer Krankheitsdauer von über 21 Tagen ist die Luftfahrtbehörde zu informieren und natürlich können Piloten eine "Fluguntauglichkeitsversicherung" (loss of licence insurance) abschließen, die bei Lizenzverlust durch Krankheit ähnlich einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten und Risiken abdeckt.

Bei einer Genesung nach 21 Tagen Krankheit muss Dich erst der Fliegerarzt nach eingehender Untersuchung tauglich schreiben, bevor Du Dich wieder ins Cockpit setzen darfst.

Und - abhängig von der Airline - es gibt durchaus die Möglichkeit, bei dauernder Fluguntauglichkeit einen Bürojob im Unternehmen zu bekommen. Das hängt aber von Betriebsvereinbarungen ab, die Unternehmen und Betriebsrat abgeschlossen haben. Eine pauschale Aussage ist deshalb nicht möglich.

Wie alle Arbeitnehmer bekommt der Pilot sechs Wochen Lohnfortzahlung von seinem Arbeitgeber und danach Krankengeld von seiner Krankenversicherung. Kann er aus gesundheitlichen Gründen überhaupt nicht mehr fliegen, kann er seinen Pilotenjob vergessen. Er muss dann mit seinem Arbeitgeber eine Lösung finden, dass er was anderes macht, z.B. in der Verwaltung o.ä.

Pilot ist ein Beruf wie andere Berufe auch. Es kommt auf die Krankheit an. Ein Schnupfen kann schon dafür sorgen, dass man nicht mehr fliegen kann, da man den Druckausgleich nicht herstellen kann.

Bestimmte Krankheiten können auch die Flutauglichkeit in Frage stellen, womit der Pilot berufsunfähig wäre.

Für beide Fälle gibt es - wie bei anderen Berufen auch - Kranken- und Berufsunfähigkeitsversicherungen. Viele Piloten haben zusätzlich noch eine Loss of License Versicherung, die im Falle eines Verlustes der ATPL (Verkehrspilotenschein) bezahlen würde.

dann meldet man sich krank / läßt sich krank schreiben. In der Regel gibt es ausreichend Ersatzpiloten. Gerade große Fluggesellschaften mit vielen Piloten kalkulieren beim Aufstllen der Flugpläne schon, daß mal einer erkrankt und habe daher mehr eingestellt als Flüge geplant sind. Zur Not muß man auch mal bei anderen Fluggesellschaften anfragen, ob die gegen Bezahlung aushelfen. Und wenn alles nichts mehr hilft, findet der Flug halt nicht statt.

Sollte der Pilot während des Fluges erkanken, ist es auch nicht dramatisch. Deshalb gibt es ja zwei Piloten an Board. Dann muß der andere den Flug zuende führen.

Jeder Pilot hat eine Krankenversicherung wie jeder andre auch. Erkrankt er, wird sein Gehalt weiter gezahlt, vermutlich sechs Wochen, danach gibt es Krankengeld von den entsprechenden Krankenkassen, längstens drei Jahre.