Was meint Jesus damit?

5 Antworten

Hallo Tryhard,

Hier der Text einer anderen Übersetzung;

  • Johannes 9:3, 4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. 

Eine Teilerklärung folgt im Bibeltext selber:

  • Johannes 9:5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“ 

Zitat *** it-2 S. 415 Nacht *** Übertragene Bedeutung. Das Wort „Nacht“ wird in der Bibel manchmal übertragen oder sinnbildlich gebraucht. Nach Johannes 9:4 sagte Jesus: „Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.“ Damit meinte er die Zeit seiner Aburteilung, seiner Hinrichtung und seines Todes, die Zeit also, in der er die Werke seines Vaters nicht mehr tun konnte. (Siehe Pr 9:10; Hi 10:21, 22.)

"Licht" steht für Erkenntnis und Wissen um die Wahrheit.

"Tag" ist kein buchstäblicher Tag. Der Begriff "Tag" bezeichnet in sehr vielen Fällen einen bestimmten Zeitabschnitt. Beispiel hierzu, wo die sechs Schöpfungstage als "ein Tag" bezeichnet werden: 1. Mose 2:4 Dies ist [die] Geschichte der Himmel und der Erde zu der Zeit, da sie erschaffen wurden, an dem Tag, an dem JHWH/Jehova/Jahwe Gott Erde und Himmel machte.

"In der Welt": Im Sprachgebrauch der Bibel wird mit "Welt" hier die von Satan geführte Welt gemeint die ohne "Erleuchtung" im Dunkeln ist.

Bis zu seinem Tod war er im Fleischesleib "in der Welt", die ihn tötete.

Hier die erweiterte Sicht für unsere Tage heute:

Seit Jesu Zeiten gibt es die christliche Taufe. Diese hat ganz allgemein etwas damit zu tun in die Gemeinschaft des Christus zu kommen. Dazu gehören folgende wichtigen Grundsätze und Gedanken:

Dafür bitte die folgenden Bibelverse durchlesen und deren Bedeutung versuchen so gut wie möglich zu verstehen. Es ist ein Auszug aus einem sehr wichtigen Gebet Jesu:

  • Johannes 17:6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten. 
  • Johannes 17:9, 10 Ich bitte sie betreffend; nicht hinsichtlich der Welt bitte ich, sondern hinsichtlich derer, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein, und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein, und ich bin unter ihnen verherrlicht worden.
  • Johannes 17:11, 12 Auch bin ich nicht länger in der Welt, doch sie sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, wache über sie um deines Namens willen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir es sind. Als ich bei ihnen war, pflegte ich über sie zu wachen um deines Namens willen. . .
  • Johannes 17:14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, doch die Welt hat sie gehaßt, weil sie kein Teil der Welt sind, so wie ich kein Teil der Welt bin.
  • Johannes 17:18, 19 Ebenso, wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich zu ihren Gunsten, damit auch sie durch [die] Wahrheit geheiligt seien.
  • Johannes 17:20, 21 Ich bitte nicht nur in bezug auf diese, sondern auch in bezug auf diejenigen, die durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, so wie du, Vater, in Gemeinschaft bist mit mir und ich in Gemeinschaft bin mit dir, daß auch sie in Gemeinschaft mit uns seien, damit die Welt glaube, daß du mich ausgesandt hast. 

Somit ist Jesus durch und mit seinen Jünger, mit denen er untrennbar verbunden ist, "in der Welt".

Das wird hier nochmals bestätigt:

  • Johannes 17:22, 23 .Auch habe ich ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir eins sind, ich in Gemeinschaft mit ihnen und du in Gemeinschaft mit mir, damit sie vollkommen eins gemacht werden, auf daß die Welt Kenntnis davon habe, daß du mich ausgesandt und daß du sie geliebt hast, so wie du mich geliebt hast. 
  • Johannes 17:25, 26 Gerechter Vater, die Welt hat dich tatsächlich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, daß du mich ausgesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen.“

Da diese mit dem Herrn Jesus "eins" sind (bildhafte Sprache, also "im Herrn") ist Jesu Vertretung noch in der Welt und das wird folgenden durch diese Verse bestätigt:

  • Matthäus 5:14 Ihr seid das Licht der Welt.
  • Matthäus 5:16 Ebenso laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Das ist der Grund warum meine Glaubensbrüder und ich selber als Verkündiger tätig sind, so wie Jesus es uns aufgetragen hat:

  • Matthäus 24:14 Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.

Mit anderen Worten: Die "Welt" übernimmt dann der Messias (hebräisch) bzw. der Christus (griechisch ) mit Namen Jesus (... Dein Reich komme ... -> Vater unser) was das Ende der Kriegs- und kriesengeschüttelten Welt bedeutet (-> "Ende der Welt", sog. "Weltuntergang")

Wird das Licht bis dahin stetig weiter immer heller?

Aktuell immer noch ja, so hell wie noch nie - aber das bleibt leider nicht so!

Gegner und Feinde Jesu gab es immer, gibt es auch heute, nur sind diese noch nicht organisiert (siehe -> Antichrist weiter Unten).

Prophetisch berichtet 2. Thessalonicher Kapitel 2 ab Vers 1 was kurz vor der Offenbarung des Christus passieren wird:

  • 2. Thessalonicher 2:3-5 Laßt euch in keiner Weise von irgend jemandem verführen, denn er wird nicht kommen, es sei denn, der Abfall komme zuerst und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, werde geoffenbart. Er widersetzt sich und erhebt sich über jeden, der „Gott“ oder ein Gegenstand der Verehrung genannt wird, so daß er sich in den Tempel DES GOTTES niedersetzt und sich öffentlich darstellt, daß er ein Gott sei. Erinnert ihr euch nicht, daß ich euch diese Dinge wiederholt sagte, als ich noch bei euch war?

Wenn das der Fall ist gehen sinnbildlich in der Welt wirklich "alle Licher aus", offensichtlich wird dann das Predigtwerk zurückgefahren.

Jeder werte Leser möge gut überdenken was es bedeutet wenn Menschen mit ihrer Macht sich darstellen wie es oben im Thessalonicher beschrieben steht (Fettschrift).

  • 2. Thessalonicher 2:6-8 Und so kennt ihr jetzt das, was als ein Hemmnis wirkt, im Hinblick darauf, daß er zu seiner eigenen bestimmten Zeit geoffenbart wird. Allerdings ist das Geheimnis dieser Gesetzlosigkeit bereits am Werk, doch nur bis der, der gerade jetzt hemmend wirkt, aus dem Weg geräumt wird. Dann allerdings wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Geist seines Mundes und zunichte machen wird durch das Offenbarwerden seiner Gegenwart.

Die Phase tiefster Dunkelheit wird glücklicher Weise nicht sehr lange dauern und wird auch in folgenden prophetischen Aussagen dargestellt:

  • Offenbarung 6:8 Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd; und der darauf saß, hatte den Namen Tod.
  • Jesaja 14:13 Was dich betrifft, du hast in deinem Herzen gesagt: ‚Zu den Himmeln werde ich aufsteigen. Über die Sterne Gottes werde ich meinen Thron erheben. . .
  • Matthäus 24:23, 24 Wenn dann jemand zu euch sagt: ‚Siehe! Hier ist der Christus‘ oder: ‚Dort!‘, glaubt es nicht. Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen ...
  • Matthäus 24:22 Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

*** nwt S. 1877 Worterklärungen zur Bibel *** Auszug Antichrist. Das griechische Wort hat zwei Bedeutungsnuancen. Es beschreibt das, was gegen (griechisch anti) Christus ist, oder auch einen falschen Christen, jemanden, der sich an die Stelle von Christus stellt. Alle Menschen, Organisationen oder Gruppen, die zu Unrecht behaupten, Christus zu repräsentieren, die sich als Messias ausgeben.

Was oben beschrieben ist wird in nicht all zu ferner Zukunft eintreten. Das kann man gesichert aus anderen biblischen Voraussagen herleiten.

Beste Grüße

Jens


Hoppel1944  31.10.2024, 08:51

Danke Jens Peter für diese ausführliche, umfassende Antwort. Besser könnte man es nicht sagen. Antworten, die so fundiert in die Tiefe gehen, sind selten und ein besonderer Genuß zu lesen. Da hat man etwas davon!

Für uns heute könnte es bedeuten, dass wir die Chancen, Gutes zu tun und ein Leben im Glauben zu führen, wahrnehmen sollen, solange wir die Möglichkeit dazu haben.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

JTKirk2000  29.10.2024, 21:04

Das sehe ich ebenso. Das irdische Leben (der Tag) ist die Gelegenheit, entsprechend dem Willen Gottes zu handeln, also Gutes zu tun, während man zwischen Tod und Auferweckung (Nacht) zum Gericht nicht handeln kann.

In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:

  • "solange es Tag ist. Das heißt: Solange er noch mit seinen Jüngern auf der Erde war. Der Ausdruck bedeutet nicht, dass Jesus nach seiner Himmelfahrt aufhören würde, das Licht der Welt zu sein, sondern dass das Licht besonders hell unter den Menschen schien, als er den Willen seines Vaters auf der Erde tat (vgl. 8,12).
  • es kommt die Nacht. S. Anm. zu 1,4.5; 1Joh 1,5-7. Es ist eine besondere Andeutung auf die Finsternis, durch die Jesus während der Kreuzigung von seinen Jüngern getrennt wurde (V. 5)."

Für uns Menschen ist der T'odesschlaf wie eine dunkle Nacht, in der wir nichts tun und bewirken können. Solange wir leben, haben wir die Gelegenheit, Gott zu dienen, und ihn kennen lernen. Diese Zeit sollten wir unbedingt nutzen.

Mit TAG meint JESUS die Zeit, in der es möglich ist Gottes Willen umzusetzen (er selbst war das Licht/Tag). Nach seinem Tod und den der Apostel wurde es NACHT. Niemand wusste was der Wille Gottes ist, weil Heiden regierten. Sowohl politisch als auch religiös.


JTKirk2000  29.10.2024, 21:06
Niemand wusste was der Wille Gottes ist, weil Heiden regierten. Sowohl politisch als auch religiös.

So lange man lesen kann, kann man auch wissen, was Jesus lehrte, und entsprechend den damit verbundenen Werten aktiv leben.

Stine1224  29.10.2024, 22:48
@JTKirk2000

Du hast recht: ,,solange man lesen kann!" Zuerst gab es noch keine Übersetzungen in den jeweiligen Sprachen. Nachdem aber nach mörderischem Widerstand der katholischen Kirche es dem Volk doch möglich wurde, in der Bibel zu lesen, verbot die RKK das Lesen in der Bibel und deren Besitz. Und das bis ins 20. Jahrhundert. ,,Nur die Evangelen(oder Ketzer) lesen in der Bibel« Deshalb hat paradies098 recht - er war Katholik. Es hieß nicht umsonst «das finstere Mittelalter «.