Was machen bei extrem lauten Mietern über einem?
Guten Abend,
wir wohnen seit 16 Jahren in unserer Wohnung und seit vorletztem Jahr wohnt eine neue Frau über uns. Sie rennt von morgens um vier bis abends um zwölf durch die gesamte Wohnung, sie trägt keine Hausschuhe und tritt hart mit der Ferse auf, wodurch es extrem laut ist und den gesamten Boden in Schwingungen versetzt.
Wir leiden dadurch seit Beginn ihres Rennens an Schlafstörungen, da sie auch nachts immer wieder aufsteht. Wir haben bisher mehrere freundliche Gespräche mit ihr über dieses Verhalten geführt, geändert hat sich jedoch nichts. Mittlerweile leide ich auch gesundheitlich unter dem ständigen Stress, dem ich durch das Homeoffice 24/7 ausgesetzt bin, da auch sie immer zu Hause ist. Bei einer erneuten Bitte ein wenig Rücksicht zu nehmen, hat sie nur noch abgewunken und uns mitgeteilt, dass sie keinen Bedarf sieht ihr Verhalten zu ändern. Wir führen mittlerweile Tagebuch über die Belastung, um diese der Hausverwaltung mitzuteilen. Ich befürchte, dass diese allerdings nichts an der Situation ändern können.
Was kann ich also tun? Es muss doch eine Möglichkeit geben sich zu wehren? Ausziehen ist einfach keine Option, durch den angespannten Wohnungsmarkt!
Vielen Dank für Eure Hilfe!
5 Antworten
Anscheinend sind echt viele Leute "Fersenläufer"... Ich kenne das auch. Aber wirklich machen kann man dagegen nichts, außer gute Ohrstöpsel für die Nacht verwenden. Den Leuten ist das offensichtlich nicht bewusst oder egal, dass ihre Laufgeräusche nervig sind für Leute, die schlafen wollen.
Vor allem ist das Fersenlaufen doof, da es hierfür nicht mal wirkliche Grenwerte für die Bausubstanz gibt. Beispiel: Ich habe das "Glück" in einem Haus zu wohnen, das relativ neu ist und als nicht hellhörig gilt, da es nach relativ aktuellen Lärmschutzrichtlinien gebaut ist. Teilweise stimmt das auch, da Stimmen und TV-Geräusche etc. von den Nachbarn praktisch nicht zu hören sind. Was man jedoch hört, ist das Fersenlaufen, da dies tieffrequente Schwingungen verursacht und somit das Haus wummert. Ich höre in diesem Fall sogar die Nachbarn unter mir, da diese ein Kind haben, das zwar schon 8/9 Jahre alt ist, jedoch immer mal wieder Phasen hat, wo es sich 1-2 Stunden am Stück nur stampfend durch die Wohnung bewegt. Ich habe auch mal das Gespräch gesucht, aber das Ergebnis war: "Sie schauen danach"... geändert hat sich auch nichts. Die denken halt: Kinder sind halt Kinder. Das stimmt schon, aber manchmal schadet es nicht, den Kindern eine gewisse "Grundrücksicht" beizubringen... Nunja, hilft nichts. Mein Vorteil ist immerhin, dass das Kind in der Regel von 22 bis 9 Uhr schläft, also ist es halb so wild. Zur Not nutze ich Ohropax.
Dir hilft das jetzt vielleicht nicht weiter, aber in diesem Fall scheint wohl ausziehen die einzig nachhaltige Option zu sein, wenn nicht die neue Mieterin bald wieder auszieht.
Dann noch ein Tipp, falls ausziehen eine Option ist: Selbst wenn du in eine Wohnung im OG ziehst, sollte man bei der Besichtigung "testen", wie stark lautes Stampfen im Stockwerk darunter sich nach oben hin auswirkt. Das ist nämlich bei vielen Häusern unterschiedlich.
Beschwert euch beim Vermieter und schreibt ein lärmprotokoll
Genau, an die Hausverwaltung wenden ist ein Schritt.
Sonst akut die Polizei rufen, längerfristig vllt. klagen und schauen, wie ein Gericht urteilt.
"Sie rennt von morgens um vier bis abends um zwölf durch die gesamte Wohnung, sie trägt keine Hausschuhe und tritt hart mit der Ferse auf, wodurch es extrem laut ist und den gesamten Boden in Schwingungen versetzt.
Wir leiden dadurch seit Beginn ihres Rennens an Schlafstörungen, da sie auch nachts immer wieder aufsteht. Wir haben bisher mehrere freundliche Gespräche mit ihr über dieses Verhalten geführt, geändert hat sich jedoch nichts. Mittlerweile leide ich auch gesundheitlich unter dem ständigen Stress, dem ich durch das Homeoffice 24/7 ausgesetzt bin, da auch sie immer zu Hause ist. Bei einer erneuten Bitte ein wenig Rücksicht zu nehmen, hat sie nur noch abgewunken und uns mitgeteilt, dass sie keinen Bedarf sieht ihr Verhalten zu ändern."
"Genau, an die Hausverwaltung wenden ist ein Schritt."
"Sonst akut die Polizei rufen, längerfristig vllt. klagen und schauen, wie ein Gericht urteilt."
-> akut in dem Sinne, dass es tatsächlich krass laut ist = eine Ruhestörung.
Ich habe keine Ahnung, wie laut es in dem konkreten Fall ist, meine NachbarInnen stören mich durch die von dir geschilderten Dinge nicht, also musste ich auch bisher nie die Polizei rufen.
Der Text hier ist doch fast identisch mit Deiner Fragestellung. Warum soll ich das nochmals lesen? Habe Dir nur noch die Idee, Dein Thema mal mit einem Anwalt zu besprechen.
Ja. Um nochmal deutlich zu machen, weshalb ich die Polizei als theoretische Hilfsmöglichkeit erwähnt habe -> nämlich für den Fall, dass (nach dem Empfinden des Fragestellers/der Fragestellerin) eine Ruhestörung vorliegt.
Dann würde das meines Erachtens nämlich Sinn machen.
Was nicht heißt, dass ich unbedingt der Meinung bin, dass in dem konkreten Fall eine tatsächliche Ruhestörung vorliegt, aber ne gewisse Belastung lese ich da schon raus.
Wenn man irgendwie die genaue Lautstärke messen und dokumentieren könnte ...
Das kannst und solltest Du machen
https://mieterengel.de/laermbelaestigung-nachbarn/
Als letzter Schritt: Klagen
Scheint extrem hellhörig zu sein in Eurem Haus???
Du wirst Ihr nicht verbieten können, sich in ihrer Wohnung zu bewegen. Selbst wenn die (zugegeben kurze) Pause von zwölf bis vier nicht wäre, darf sie ihre Wohnung nutzen. Auch zu Hausschuhen wirst Du sie nicht verpflichten können. Es ist ihr Recht barfuß/sockig zu sein. Das ist ihre individuelle Lebensgestaltung und ihr - wie schon geschrieben - Recht. Dir schreibt man ja auch nicht vor nur noch Jeans tragen zu dürfen ...
Ich denke gerade an die WG einer Bekannten - wenn die über Euch eingezogen wären: 3 Menschen, 2 davon mit 3 Schicht, einer noch Student. Der lernt immer nachts, weil er eben ein Nachtmensch ist. Bei denen hättet ihr IMMER was zu hören ...
Eventuell wäre es möglich im Haus besser zu dämmen? Aber das müsst Ihr erst durchkriegen und es wird auch recht teuer sein ... keine Lösung also für morgen oder übermorgen ...
Die Polizei rufen weil eine Frau in ihrer Wohnung aufs Klo geht? Oder an den Kühlschrank? Oder den PC? Die Glotze? Oder nochmal aufs WC?