Was ist so toll an Wrestling?

5 Antworten

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Es ist einfacher als du denkst: WWE ist ein Unterhaltungskonzept, genauso wie jeder Film, jede Serie usw.. Es sind nicht nur einfach 2 (oder mehr) random Leute die sich da einfach mal so verprügeln, es gibt zumeist einen Grund für den Kampf selbst.

Es gibt Kriegs-, Action- und Kampfszenen in vielen Filmen... unterm Strich ist ein Film doch eine erfundene Geschichte, sie kämpfen eigentlich garnicht, sie schauspielern. Wrestling ist im Grunde dieselbe Schublade, mit vielen Ausnahmen: Erstens machen Wrestler ihre Stunts allesamt selbst, zweitens ist es extrem anstrengend und auch schmerzvoll für die Kontrahenten, diese Matches "zu arbeiten": Ein Sturz ist und bleibt ein Sturz, Schwerkraft kann man nicht faken. Und drittens: Es können weitaus mehr Wrestler als Schauspieler arbeiten, als Schauspieler im Wrestlingbereich, ich will damit sagen, Wrestler ist nicht gleich Schauspieler.

Der Begriff "Fake" ist indessen ebenso falsch, da die Protagonisten im Ring, obwohl das Ergebnis den beiden vorher bekannt ist blabla, auch Schmerzen erleiden, da ist "fake" der falsche Begriff. Wrestling ist vorgegeben, jedoch niemals fake. Wrestling ist eine Stuntshow mit Geschichten um und zwischen den Charakteren.

Kommen wir zurück zum Serien-Vergleich: Wenn man z. B. Game of Thrones guckt, taucht man ein in eine Welt in der viele fiktive Adelshäuser auf einem fiktiven Kontinent sich um einen fiktiven Thron streiten während fiktive Zombies drauf und dran sind das Land zu überrollen, ich meine: DAS ist Fake, ABER man lässt sich einfach unterhalten von dieser Geschichte. Wrestling (bzw. WWE als wöchentliches Serienformat) ist die Geschichte über eine Wrestling-Promotion und den Charakteren/Wrestlern in dieser. Jeder Wrestler kämpft für seine persönlichen Ziele in diesem fiktiven Universum, egal ob es rein um Titelgold, persönliche Rivalitäten oder anderes geht. In diesem fiktiven Universum gibt es Freundschaften, Feindschaften, Zweckbündnisse, die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Shows weiter usw.. Und das ist der Reiz daran und macht es spannend. Ziel vieler Wrestler ist, einen der begehrten Titelgürtel zu halten, daher gibt es eine gewisse Rangordnung in der Liga, die sich von Monat zu Monat verändert.

In vielen Serien bleibt zudem der Cast bzgl. der Hauptcharaktere zumeist gleich, im Wrestling ist eine hohe Fluktuation in Sachen "Wichtigkeit in den Shows" da, Charaktere haben die Möglichkeit, sich im Laufe von Jahren zu wichtigeren Figuren in der Show zu entwickeln, manche verlassen die Promotion wieder, oder suchen sich nach einem Ausritt nach ganz oben vielleicht neue Aufgaben in anderen Kategorien (z. B. Teamkämpfe... also finde erstmal einen geeigneten Partner dem man vertrauen kann usw.) und vieles mehr. Bei einem Film stellt das Ende einen Abschluss da, im Wrestling geht es immer weiter, auch wenn ein Charakter mal eine wichtige Fehde verloren hat, er muss danach auch wieder sinnbringend in den Shows eingesetzt werden.

Wrestling bildet auch ein Mekka für Charaktere aus sämtlichen Filmgenres, es ist nicht einfach nur "gut" und "böse", ein Charakter im Wrestling besteht aus vielen verschiedenen Einzelheiten und die korrekte Darstellung bzw. die Bindung zum Publikum mit diesem Charakter aufzubauen (vor allem da man nicht am Filmset dreht, sondern vor zahlenden Live-Publikum) obliegt dem Wrestler selbst.

Um die Sache noch etwas auszuweiten: Im Wrestling kommt es oft auch nicht auf das Ergebnis eines bestimmten Kampfes an, sondern auf den Weg bis zum Ende dieses Matches bzw. noch besser, der Fehde/Rivalität bzw. Geschichte. Auch wenn ein Charakter ein wichtiges Match verloren hat, hat er dennoch die Möglichkeit, beim Publikum zu punkten, was ihn über kurz oder lang zu einem wichtigeren Charakter in den Shows machen KANN (nicht muss).

Tja, wenn es darum geht, warum man sich das Ganze ansehen kann: Vielen gefällt das Konzept einfach und sie können es sich einfach ansehen mit den gleichen Augen wie z. B. Game of Thrones, Breaking Bad usw., manchen gefällt einfach nur ein bestimmter Charakter und sie wollen dessen Weg weiterverfolgen. Manche finden die Stimmung in der Halle einfach super. Was mich betrifft: Für mich ist Wrestling die unterschätzteste Kunstform der Welt. Ich sehe Wrestling als letzte große Bastion von Performancekunst im TV.

Falls du irgendwelche Rück- oder Gegenfragen hat, so stehe ich dir gerne zur Verfügung. Auch wenn vielleicht der eine oder andere Textblock für dich unverständlich oder missverständlich ist: Frag einfach! Wrestling ist meine große Leidenschaft, ich helfe gerne.

Woher ich das weiß:Hobby – Wrestling-Nerd seit 1992 mit großem Detailwissen

Die meisten verstehen einfach nicht, dass es quasi auch einfach nur eine Art "Serie" ist. Storylines, Emotionen, coole Charaktere usw.
Als Wrestling-Fan sieht man es auch nicht als "Prügeln" an, sondern eher als "Kunst" (basiert auf Sport), da es sozusagen eine Performance ist.
Natürlich ist das nicht für jeden was. Horrorfilme sind auch nicht für jeden was.
Wrestling hat leider viele Vorurteile.

Ohne Pro Wrestling würde in meinem Leben was gewaltig fehlen. Ich besuche auch sehr oft Events.

Du hast keine Ahnung! Wenn du es länger verfolgst merkst du es
Die Storylines und so weiter

Ahaha  - (Wrestling, Show)
SethR18  21.06.2017, 00:35

👍

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Es ist nicht ganz gestellt. Das Matchskript steht zwar aber der Schmerz ist echt. Ich bin selber Wrestler mir kannst du glauben.