Was ist eine gehobene Ausdrucksweise z.b. Meiden statt aus dem Weg gehen?
Und wann benutzen wir sie?
4 Antworten
Es ist leider so, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten im Nachteil sind. Sie haben nicht so viel und nicht so differenzierten Wortschatz wie Kinder aus einer gehobenen Schicht, zumal aus Akademiker-Familien.
Es ist zwar beileibe nicht so, dass in einer Akademiker-Familie die ganze Zeit nur hochintellektuell diskutiert wird, aber wenn Eltern sich gewohnheitsmäßig auch bei alltäglichen Themen in gepflegtem Deutsch unterhalten, abwechslungsreiche Ausdrücke zur Verfügung haben, meistens oder sogar immer komplette Sätze benutzen, ganz natürlich auch Fremdwörter verwenden, dann nehmen die Kinder das von Anfang an mit auf. Die weitere Familie und die Freunde der Eltern sprechen auch nicht anders. Wahrscheinlich steckt im Haus auch jeden Morgen eine Tageszeitung im Briefkasten, einmal in der Woche kommt die "Zeit" (evt. der "Spiegel"). Falls man TV guckt, sind es vermutlich nicht die kommerziellen Sender. Und Bücher gibt es selbstverständlich auch nicht zu knapp.
Was ein Akademiker-Kind an sprachlichem Ausdrucksvermögen sozusagen mit der Muttermilch aufsaugt, muss ein Kind aus einer bildungsfernen Familie sich größtenteils selbst erarbeiten. Die Schule gibt zwar Hilfestellung, aber wenn das Kind in der Hauptschule bleibt ....
Übrigens, "jdn./eine Sache meiden" ist nicht ganz gleich wie "jdm./einer Sache aus dem Weg gehen". Aber das jetzt detailliert zu erklären und an Beispielen zu veranschaulichen, habe ich nun keine Lust mehr.
Genau! Ein grosser Wortschatz und Vermeidung von "Slangwörtern", Anglizismen, primitiven Beleidigungen, statt dessen umschreiben oder das exakt treffende Wort, die perfekte Bezeichnung wählen. Wer es mal gelernt hat, der kann es, wer nicht, wird es kaum jemals können. In "höheren Schulen", Internaten und dergleichen wird dies oft gelehrt. Ich lernte es in "Deutsch mündlich" im Gymnasium und in der Mittelschule. Im Alltag wird es gebraucht wenn man Umgang hat mit Leuten welche es ebenfalls gebrauchen, sonst eigentlich nicht. Hier bei GF bemühe ich mich meistens eine angepasste, freundliche Sprache zu benutzen, ich will ja nicht beleidigen, ich will verstanden werden. Dazu gehört auch dass ich manche Probleme umschreibe um dem Angesprochenen die Möglichkeit zu geben darauf einzugehen, wenn ich "mit der Tür ins Haus falle" hat er dies oft nicht.
Ich versuche IMMER eine gehobene Ausdrucksweise zu nutzen, weil sie förderlich für gute und gehaltvolle Gespräche ist.
Ich glaube das geschieht automatisch je nach Bildungsschicht. Man spricht dort eben so :-)
nutzen (von etwas profitieren) ≠ benutzen (gebrauchen, verwenden)
Es heißt: eine gehobene Ausdrucksweise benutzen.