Was hat dieser Vers zu bedeuten?
Hebräer 12,8
Seid ihr aber ohne Züchtigung, welcher sie alle sind teilhaftig worden, so seid ihr Bastarde und nicht Kinder.
6 Antworten
Das deutet auf unseren ewigen Vater (Jes.45,22) hin,
denn Er sagt, wir sollen unsere Kinder "erziehen" (Spr.3,12)
bzw. Gottes Weg weisen (Joh.14,6).
Ohne "Züchtigung" (Gal.5,22)
geht der Mensch den "falschen" Weg (Gal.5,19-21).
Der Mensch soll in der Ordnung Gottes leben.
Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu im Kontext von Hebräer 12,5-11:
"Die Leser des Hebräerbriefes hatten offenbar den Trost in Sprüche Hebr 3,11-12 vergessen, in dem von der göttlichen Erziehung als Beweis für die göttliche Liebe die Rede ist. Sie sollen den Mut nicht sinken lassen (vgl. Hebr 12,3), sondern diese Erziehung ... dulden (hypomenete, wörtlich "standhaft bleiben"; vgl. Hebr 12,1-3) und als einen Beleg ihrer Gotteskindschaft betrachten, d. h. als Beweis dafür, dass sie auf die Herrlichkeit der vielen Söhne (vgl. Hebr 2,10) vorbereitet werden.
Alle Gotteskinder werden von Gott gezüchtigt. In der Antwort auf die Wendung "denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?" gebraucht der Briefschreiber zum letzten Mal den Begriff metochoi ("Teilhaber"; vgl. Hebr 1,9;3,1.14;6,4; wörtlich heißt es im Griechischen: "... Züchtigung, die doch alle erfahren haben"). Bei denen, die ohne Züchtigung und daher Ausgestoßene und nicht Kinder sind, denkt er wahrscheinlich an Christen, die durch ihre Treulosigkeit im Glauben ihres Erbes (d. h. der Belohnung) verlustig gingen, das die vielen Söhne und Töchter erhalten. (In der römischen Welt war ein illegitimes Kind nicht erbberechtigt.) Solche Christen erleben, wie der Verfasser des Briefes gezeigt hat, eine schwere Bestrafung. Diejenigen Gläubigen dagegen, die Gottes "Züchtigung" durchlaufen, werden durch diesen erzieherischen Prozess (paideia, "Kindererziehung"; vgl. Eph 6,4) auf ihre Belohnung im Tausendjährigen Reich vorbereitet.
In Analogie zu den erzieherischen Maßnahmen von irdischen Vätern hält der Briefschreiber seine Leser dazu an, sich bereitwillig der Disziplinierung unterzuordnen, die von ihrem geistlichen Vater ausgeht. Die Erziehung Gottes führt zum Leben (damit wir leben) und gibt denen, die sie erfahren, Anteil an seiner Heiligkeit und schließlich Frieden und Gerechtigkeit als Frucht. Doch damit es so weit kommen kann, müssen die Christen sich Gottes Erziehung ganz aussetzen und in ihr geübt werden."
Züchtigung steht für Unglück, Krankheit, poltischer Verfolgung, Armut, Kriegszwang u.s.w.
Man bittet im Gebet seinen Gott dass es einem selbst und seiner Familie gut geht. Als Gegenleistung verehrt man den Gott und hält sich an dessen Gebote.
Was tun, wenn der Gott nun keine Kraft hat, oder einen verrät? Dann sucht man sich im Normalfall eine Religion in der die Gebete besser klappen.
Nun sagt Paulus, dass ihm das gar nicht gefällt. ALLE Apostel, Jesus und alle Propheten wären "gezüchtigt" worden (Unglück, Leid erlebt) und hätten trotzdem ihre Religion nicht gewechselt. Denn sonst würde sich ja immer die Religion durchsetzen, die die brutalsten Krieger, besten Militärtechniker und Ränkeschmiede in ihren Reihen hat. Das kann es ja wohl nicht sein.
Und diejenigen denen Gott kein Leid zufügt, sind gemäß Paulus "Bastarde", also keine echten Christen. Nach dem Motto: Sei froh wenn du Pech hast, das ist ein Zeichen dass Gott sich um dich kümmert.
Verrückte Logik, aber so sind sie halt die Gläubigen.
Wenn du die beiden vorigen Verse dazu nimmst, müsste es verständlich sein.
„Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er geißelt aber jeden Sohn, den er aufnimmt“. Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott handelt mit euch als mit Söhnen; denn wer ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, der alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr denn Bastarde und nicht Söhne.“
Hebräer 12:6-8 ELBBK