Was haben deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg typisch gegessen?

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In jedem Truppenteil gab es eine Feldküche, die sich um die Verpflegung kümmerte, so wie heute eigentlich auch noch. Auf Kompanieebene gab es eine Bäckerei und Metzgerei, die Wehrmacht besaß LKW-Kolonnen, die sowohl heiß, als auch kalt transportieren konnten. Über Verpflegungsumschlagestellen kamen die Truppenteile an Lebensmittel und über Verpflegungsausgabestellen holten sich die Feldküchen, was sie brauchten.

Im Krieg waren die Soldatenrationen ziemlich genau festgelegt und wurde von dem, was man im Kriegsgebiet fand ergänzt. Zum Kriegsende hin oder wer weit im Osten stand, wurde weniger gut verpflegt. Das Beispiel Stalingrad wurde hier schon angesprochen - da funktionierte die Verpflegung natürlich nicht mehr.

Im Normalfall bestand eine Feldration aus:

a) Kaltverpflegung

  • 750 g Brot
  • 150 g Fett (Aufgeteilt in: Butter, Schmalz, Margarine als Brotaufstrich etwa 60 - 80 g, Tier- oder Pflanzenfett für die Zubereitung der Warmkost etwa 70 - 90g)
  • 120 g Wurst (frisch oder in Büchsen) oder Fischkonserven oder Käse
  • bis zu 200 g Marmelade oder Kunsthonig
  • 7 Zigaretten oder 2 Zigarren

b) Zubereitet als Warmverpflegung:

  • 1000 g Kartoffeln oder teilweise ersetzt durch 250 g. Frisch-Gemüse oder 150 g Gemüsekonserven, 125 g Teigwaren, Reis, Gries, Sago, Graupen usw.
  • bis 250 g Frischfleisch (Fett für Zubereitung aus der bei Kaltverpflegung aufgeführten Menge)
  • 15 g Zutaten (Salz, Gewürze usw.)
  • 8 g Bohnenkaffee und 10 g Kaffee-Ersatz (oder entsprechende Tee)

Das ergab ca. 4.500 kcal pro Tag, wer nicht im Einsatz war (Bereitstellungsräume, Lazarett, Kaserne) 3.600 kcal. Normale Bürger bekamen ca. 2.500 kcal. Die Versorgung geschah meist in der Nacht und jeder Soldat musste sich das erhaltene Essen über die nächsten 24 Stunden selbst einteilen.

Darüber hinaus gab es die Eiserne Portion, für jeden Soldaten hielt die Feldküche zwei Sätze vor:

  • - 250 g Hartzwieback
  • - 200 g Fleischkonserve
  • - 150 g Suppenkonserve (entweder Suppenkonzentrat oder Erbswurst)
  • - 20 g Kaffee (gemahlen und verpackt)

Vorrückende Soldaten an der direkten Front erhielten für ihren Einsatz eine gekürzte Eiserne Portion:

  • - 250 g Hartzwieback (Beutel)
  • - 200 g Fleischkonserve (Büchse)

was gut Platz im Tornister fand. Der Plan war, dass man das nur auf Befehlt essen sollte, was aber im Kampfeinsatz nicht umsetzbar war.

Anders als bei anderen Armeen, war es bei Wehrmacht, bis auf wenige negative Ausnahmen so, dass alle dieselbe Kost bekamen, Offiziere wie Soldaten.

Woher ich das weiß:Hobby

Dies und das und gelegentlich auch mal einen leckeren Kameraden.

https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article173373155/Stalingrad-1943-Warum-95-Prozent-der-Kriegsgefangenen-starben.html

" Alle deutschen Soldaten waren nach acht Wochen im Kessel ohne hinreichende Versorgung mit Lebensmitteln ausgezehrt. Die ersten Hungertoten hatte es schon vor Weihnachten gegeben, es kam auch zu Fällen von Kannibalismus."

Panamacity3  05.03.2024, 10:13

"...und gelegentlich auch mal einen leckeren Kameraden."

Und auf diese widerliche, unterirdische Formulierung bist Du sicher stolz? Aber das zeigt nur Deinen ... Charakter.

2

Auf Youtube gbt es ein paar Youtuber, welche historische EPAs analysieren. Ist aber nicht realistisch, weil es nur den Optimalfall aufzeigt.

Einfach EPA WW2 eingeben.

Was gerade erhältlich war bzw. requiriert werden könnte. Ich vermute viele Eintöpfe, Gulasch etc .

Das, was gerade zur Verfügung stand, auch Fälle von Kannibalismus soll es gegeben haben.