Was genau ist der Unterschied zwischen "Ehrenamt" und "Freiwilligendienst"?

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Ein Ehrenamt im ursprünglichen Sinne ist ein öffentliches Amt (hoheitliche Aufgaben), welches unentgeltlich ausgeübt und in der Regel durch Wahl besetzt wird.

Typische Beispiele hierfür sind

  • ehrenamtlicher Bürgermeister/in
  • Mitglieder des Stadt- oder Gemeinderats
  • Mitglieder kommunaler Ausschüsse und Zweckverbände
  • Wahlhelfer/innen
  • Schiedsleute
  • Schöffinnen und Schöffen bei Gericht
  • Helfer/innen im Katastrophenschutz
  • Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr
  • Einsatzkräfte des THW
  • Mitglieder im Freiwilligen Polizeidienst

Allerdings ist der Begriff "Ehrenamt" nicht klar von den Begriffen "Bürgerschaftliches Engagement" oder eben auch "Freiwilligentätigkeit" abgegrenzt und wird heute umgangssprachlich für alle freiwillig und unentgeltlich übernommenen Aufgaben zum Wohle der Öffentlichkeit genutzt.

Ein Freiwilligendienst ist Teil des Bürgerschaftlichen Engagements. Er beschreibt eine Form der freiwilligen Arbeit, die
1.) zeitlich begrenzt und
2.) institutionell organisiert
ist.
Darunter fallen beispielsweise der Bundesfreiwilligendienst, das Freiwillige Soziale Jahr oder das Freiwillige Ökologische Jahr oder auch organisierte Arbeitseinsätze (Workcamps) z.B. von Jugendorganisationen, aber auch der Freiwillige Wehrdienst.

Ehrenamtliche arbeiten ohne Bezahlung und können in allen Bereichen arbeiten, die ihnen wichtig sind. Sie arbeiten in der Regel in ihrer Freizeit.Freiwillige erhalten eine Aufwandsentschädigung und arbeiten in einem bestimmten Bereich, z. B. im sozialen Bereich, im Umweltschutz oder im Kulturbereich. Sie arbeiten in der Regel Vollzeit.

Freiwilligendienst ist in der Regel klarer definiert mit zeitlichen Grenzen aber auch festen Commitements. Beim Bundesfreiwilligendienst z.B. verpflichtet man sich für ein Jahr in einem bestimmten Bereich tätig zu sein.

Ehrenamt ist ein lockererer Begriff und oft ohne so klare Grenzen. Jemand der z.B. ehrenamtlich in der Schulbücherrei aushilft, kann das potentiell Jahre oder Jahrzehnte lang tun - aber auch relativ kurzfristig (i.d.R. im Rahmen von dem was der Freiwillige für zumutbar hält) damit aufhören.