Was für Probleme können Hochbegabte z.B. in der Schule und Beruf haben?

5 Antworten

Zunächst einmal sollte man vielleicht herausstellen, dass Hochbegabte ganz normale Menschen sind, die genau die gleichen Probleme haben können wie der Rest der Welt. Es gibt gewisse Muster, bei denen der Verdacht einer Hochbegabung naheliegen könnte. Aber generell kommen Hochbegabte mit weniger Problemen durch die Schulzeit als Normalbegabte. Kann ich von mir selbst bestätigen: Meine Schulzeit war vergleichsweise mühelos, aber ganz ohne Reibung ging es auch nicht.

Das Hauptproblem ist, so mein Eindruck, dass intelligentere Schülerinnen und Schüler oftmals den Punkt verpassen, an dem sie anfangen müssen, etwas für die Schule zu tun. Die meisten Kinder lernen in den ersten paar Schuljahren, was sie tun müssen, um Schulstoff zu lernen. Da muss man nachmittags Freizeit opfern, um Schulstoff in Hausaufgaben und Vokabellernen zu vertiefen, damit man am nächsten Tag im Unterricht darauf aufbauen kann. Wer jedoch in seiner Aufnahmefähigkeit weit vom Durchschnitt abweicht, ist zunächst nicht gezwungen, Disziplin zu entwickeln, um lernen zu können. Erst viel später, wenn der Unterrichtsstoff komplexer wird oder der Unterrichtsstoff auf Konzepten aufbaut, die man mal gelernt haben sollte, werden dann solche Skills auch bei intelligenteren Kindern gefordert. Oft in einem Rahmen, in dem für den Aufbau dieser Fertigkeiten keine Zeit mehr ist, bzw. niemand damit rechnet, dass das noch aufgebaut werden muss. In dieser Hinsicht können Hochbegabte also "spätzünder" sein. Je nachdem, wann dieser Punkt kommt, kann sich die Disziplin irgendwann korrigieren (bspw. wenn man in der Schule genügend A*-tritte bekommt) oder eben auch nicht (bspw. wenn man bis in die höheren Studienabschlüsse hinein nicht viel Disziplin an den Tag legen muss). Spätestens im Berufsleben beginnt dann ein mühevoller Prozess, Disziplin zu entwickeln, um Deadlines für Aufgaben einzuhalten, für die man sich einfach auch mal durch monotone Tätigkeiten quälen muss.

Youareme  05.07.2023, 08:17

Autsch, damit muss ich ja bereits in der Schule schon Hochbegabte gewesen sein. Null lernen, sofort den Sinn gesehen haben und als ich dann zu der 7 Klasse gewechselt bin aus alle Wolken gefallen. Weil ich plötzlich da stand und feststellen musste, ich muss herausfinden wie man lernt, früher einfach angesehen und sofort gemacht.

Ein Grund warum ich nie mehr studieren will, ich hab zwar gelernt zu lernen aber mir macht es deutlich mehr Spass dieses Wissen wie man lernt weiter zu lehren.

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Avicenna89  05.07.2023, 08:23
@Youareme

Naja, aus einem Phänomen würde ich jetzt nicht gleich auf eine Hochbegabung schließen, aber testen kannst du dich ja mal, wenn du das wissen willst.

Das ist ja das Schöne am Studieren: Man presst sich nicht einfach nur Wissen in die Birne sondern lernt quasi das Handwerkszeug, sich Wissen anzueignen und neues zu schaffen.

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Youareme  05.07.2023, 08:40
@Avicenna89

Tja, ich lerne am besten wenn ich anderen was beibringe. Ich hatte später nen IQ Test aber bei mir wurde dieser ohne meine ADHS Therapie bedingten Medikamente durchgeführt daher war ich null konzentriert und hatte so 112 Punkte im Durchschnitt. Heute wären es deutlich mehr aber ehrlich ich bin nicht versiert Hochbegabt zu sein, immerhin sagen mir Leute, welche mich bereits erst kurz kennen schnell ich muss di intelligent sein weil ich zu viel weiss. Ohne Druck eigne ich mir Wissen das mich interessiert in kürzester Zeit an, schneller als der Durchschnitt, aber das ist auch alles.

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Avicenna89  05.07.2023, 08:45
@Youareme

Und was macht man in so einem Fall beruflich?

Klingt, als könntest du durchaus einen überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten, also oberhalb von 115 erreichen. Gratuliere.

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Youareme  05.07.2023, 08:50
@Avicenna89

Na dann, ich glaub aber per so solange die Psyche knackt bin ich lieber zurück haltend.
Immerhin kommen da Komponenten zusammen die da mitwirken. Asperger Syndrom, aber gleichzeitig ne echt penetrante Persönlichkeitsstörung . Ich schätze meine Fähigkeit schnell zu lernen, desto besser finde ich es anderen mit dieser Fähigkeit sie in ihren Lebensweg zu unterstützen noch besser als grosse Karriere zu machen.

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Avicenna89  05.07.2023, 08:56
@Youareme

"Karriere" ist ein relativer Begriff. Ich mache auch Karriere, ohne die Hierarchie hinaufsteigen zu wollen. Aber in welchem Beruf kannst du dein Talent anwenden?

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Wegen der Art zu denken, was Tests auch widerspiegeln, aber auch bereits ein Gespräch- Vgl. Oxford Questions bei YouTube, die die Denkweise erfragen, entstehen Kommunikationsprobleme.

Der Durchschnitt liegt bei 100 - analytische Schritt-für-Schritt-Denker. Wenn dies, dann folgt jenes….

daher gibt es nur die eine Musterlösung.

Wenn der IQ ansteigt, kombiniert man mehr dieser Denkschritte intuitiv - das heißt beim Gehen kombiniert man viele notwendige Schritte und denkt nicht im Detail über den Gehvorgang nach. Das Gehen geschieht intuitiv. Man tut es, aber man denkt über größere Schritte nach - wie Ort oder Geschwindigkeit. Die einzelnen Schritte werden zusammengefasst und andere Schwerpunkte gesetzt- wie wohin gehe ich und wie schnell..

Leistungsstarke Menschen IQ 120 kombinieren mehr Schritte intuitiv und überspringen daher mehr Denkschritte, sie sehen diese Schritte nicht mehr aktiv. Sie sehen andere Schritte, die größer sind - so sind sie noch schneller in ihrem Denkprozess.

Hoher 130 IQ: Hochbegabte kombinieren noch mehr Schritte, machen noch größere Schritte - oft schwer nachvollziehbar für andere. Andere würden mehr Zwischenschritte benötigen für ihr Verständnis.

Bild zum Beitrag

Das Denken der Höchstbegabten ab IQ 145 erfolgt entweder auf konvergente Weise, wenn größere Schritte ohne kreatives Denken kombiniert werden, oder auf abstrakte, divergente, kreative Weise. Kreative Lernende denken anders - ihre Schritte kombinieren große Schritte auf eine breite fächerübergreifende Art und Weise. Sie finden viele Lösungen, treffen nicht die eine von ihnen geforderte Musterlösung im deutschen Bildungssystem. Sie sind unsere Erfindertypen. Auch die Gesellschaft braucht sie. Helfen Sie ihnen, sie werden in Deutschland zurückgelassen und missverstanden. Es sind wunderbare Menschen.Es sind wunderbare Menschen deren Menschenrechte verletzt werden. Eigentlich ein Fall für die Kiko, die die Einhaltung der Kinderrechte klären soll in Deutschland- doch dieses Thema übergeht. Stattdessen gibt es in Deutschland einen kinderrechtsverletzenden Paragrafen, den es juristisch nicht geben dürfte… wenn die UN wüsste, was hier los ist, stünde das sofort in allen Nachrichten und Medien.

Daher fällt es den unterschiedlichen IQs oft schwer im Unterricht mitzumachen. Das abstrakt divergente Denkenkönnen wird immer stärker, die Präzision fehlt und damit wächst die Unsicherheit- obwohl das Wissen vorhanden ist. Hilfreich ist dann das Leiten und Nachfragen, welche Unsicherheiten oder Nachfragen bestehen. Im Ausland werden diese Kinder halb mündlich halb schriftlich am Whiteboard geleitet geprüft.

Wie Sie sehen, geht es beim IQ um einen Denkstil, vor dem man sich nicht fürchten muss.

Quelle

Wunderkinder gibt es immer wiederMarie Effelsberg beschreibt die aktuellen Forschungen zur Höchstbegabung in Abgrenzung zur Hochbegabung. Dabei erklärt sie die besondere Art des Denkens sehr anschaulich und leistet viele Hilfestellungen, um Verständnis für die Betroffenen zu erreichen. Als Mutter von zwei höchstbegabten Kindern ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Schule, Beruf, Hochbegabung)

Meinst du Autist*innen? Ich meine, Autist*innen gehören in der Regel zu den hochbegabten, oder wie meinst du das? Ich erkläre es einfach mal so... Viele Autist*innen haben es in sogenannten „normalen“ Schulen und „normalen“ Arbeiten häufiger schwerer, als die nicht- Autist*innen. Meiner Meinung nach gibt es auch viel zu wenig Fortbildungen und fachkenntliche Erklärungen. Man muss sich erstmal mit dem Thema „Autismus“ als Lehrer*in oder als Arbeitgeber*in auseinandersetzen und dann schauen, wie der/ die Autist*in ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Avicenna89  03.07.2023, 13:44

Eine Autismus-Störung hat nichts mit Hochbegabung zu tun. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Autismus ist häufiger mit Intelligenzminderung verbunden, wenn auch nicht kausal. Es gibt hochfunktionellen Autismus, der so heißt, weil er das normale Intelligenzspektrum abbildet. Die Tatsache, dass man von Autismus-Betroffenen weiß, liegt daran, dass bei der Diagnostik standardmäßig IQ-Tests durchgeführt werden und ein gewisser Prozentsatz die Hürde zur Hochbegabung knackt. Dieser Prozentsatz ist aber nicht geringer als in der Allgemeinbevölkerung. Die Allgemeinbevölkerung wird halt nicht systematisch getestet.

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Ich denke die meisten Probleme solcher Personen entstehen durch die Interaktion mit anderen Menschen.

Im besonderen in der "falschen" Schule dürfte Unterforderung ein Problem sein.

Wahrscheinlich zum größten Teil einfach den Kontakt zu anderen Menschen.

Robbynej 
Fragesteller
 30.06.2023, 15:24

Warum ?

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iiarurel818  30.06.2023, 15:25
@Robbynej

Viele Hochbegabte haben halt einfach 0 Mitgefühl und können sich einfach nicht unterhalten

Bin selbst bei Mensa und ist bei echt vielen einfach so.

Viele da sind auch einfach echt komisch

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