Was für eine persönlichkeit habe ich und wie werde ich selbstbewusster?
Ich bin 16, und ich verbringe viel lieber den ganzen Tag mit Leuten, die ich kenne und denen ich vertraue, als allein zu sein. Das gibt mir Energie, und ich fühle mich wohl, selbstbewusst und extrovertiert. Zum Beispiel bin ich bei Freunden und Familie total offen, entspannt und scherze herum, ohne lange zu überlegen. Aber bei Fremden oder Leuten, die ich nicht so gut kenne – besonders wenn sie älter oder höhergestellt sind – werde ich schüchtern und fühle mich ausgelaugt. Lustigerweise bin ich umgekehrt ziemlich selbstbewusst, wenn ich Leute als jünger oder unerfahrener wahrnehme, selbst wenn ich sie kaum oder gar nicht kenne, zum Beispiel bei 10-Jährigen.
Kurz gesagt: Ich blühe auf, wenn ich mit vertrauten Leuten oder mit Menschen auf Augenhöhe zusammen bin, aber ich fühle mich unsicher oder schüchtern, wenn es um Fremde oder Autoritätspersonen geht.
Hier ein paar Beispiele:
- Mit Freunden bin ich super extrovertiert und selbstbewusst. Ich halte mich nicht zurück und liebe es, mit ihnen herumzualbern.
- Bei der Familie ist es genauso – bei meinen Geschwistern oder Eltern fühle ich mich total wohl.
- Aber bei Nachbarn oder Leuten, die ich kaum kenne (wie neue Klassenkameraden oder Freunde von Freunden), werde ich schüchtern und unsicher.
- Mit Klassenkameraden, die ich kenne, die aber keine engen Freunde sind, bin ich trotzdem recht offen und fühle mich wohl.
- Seltsamerweise bin ich bei Menschen, die ich als jünger oder unerfahrener sehe, wie kleine Kinder, selbstbewusst. Ich halte mich nicht zurück und genieße sogar ihre Gesellschaft.
- Andererseits fühle ich mich bei älteren oder höhergestellten Menschen unsicher und werde eher schüchtern.
Also, was würdest du sagen – bin ich extrovertiert, aber sozial ängstlich? Bin ich ein Ambivert oder ein Introvertierter? Was bin ich überhaupt, und wie kann es sein, dass ich bei manchen Menschen extrovertiert bin und bei anderen nicht?
PS: Am liebsten wäre es mir, wenn ich bei allen Leuten genauso sein könnte wie bei denen, die ich gut kenne – also extrovertiert und locker. An sich mag ich es nämlich total, unter Menschen zu sein.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich so verhalte, weil ich Angst habe, bei Menschen, die ich nicht kenne, einen schlechten Eindruck zu hinterlassen oder nicht gemocht oder respektiert zu werden. Deshalb bin ich nur mit Menschen, die ich gut kenne oder vor denen ich keine Angst habe, mein echtes und authentisches Ich. Ich schätze, dass es also doch eine Form von sozialer Angst ist.
1 Antwort
Hallo! Ich kenne das sehr gut, was du hier beschreibst. Ich denke, dass es normal ist, dass man bei Menschen mit mehr Erfahrung oder „höherer Position“ nicht so sicher und extrovertiert ist, wie bei guten Bekannten und der Familie. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass man „gut ankommen“ möchte - bei Freunden und Familie weiß man ja schon, dass sie einen gern haben, bei jüngeren und unerfahrenen Personen weiß man, dass man selber mehr Erfahrung hat und fühlt sich dadurch sicherer in seinem Handeln. Ich bin 23 und habe oft, vor allem im Job, die Angst, nicht ernst genommen zu werden, wenn ich eben nicht „gut ankomme“. Das führt zu einer gewissen Vorsicht in dem, was man sagt und tut. Ich denke aber, dass es keine schlechte Eigenschaft ist, darauf zu achten, wie man mit welchen Menschen umgeht und was man bei wem von sich preisgibt. Das ist von Person zu Person unterschiedlich und mit der Zeit lernt man, wem man was und wie viel von sich selbst erzählen sollte. Ich würde diese Eigenschaften weder als introvertiert noch als extrovertiert beschreiben - vielleicht eine gesunde Mischung aus beidem? Es ist gut, wenn man ganz sich selbst bei guten Bekannten sein kann, jedoch nicht sofort alles bei jedem preisgibt - so würde ich das sehen. Ich denke auch, dass mit der Zeit eine gewisse Erfahrung dazukommt, wie man mit welchen Menschen redet und umgeht!
Trotzdem danke für die Antwort! Ich bin auf den Begriff 'introvertiert' gestoßen und habe mich gefragt, wie ich introvertiert sein kann, wenn ich unter vertrauten Personen selbstbewusst bin. Das hat mich verwirrt, aber ich denke, das ist es wohl die angst davor bei fremden personen schlecht anzukommen
Ich verstehe das vollkommen! Ich kann dir hier nur sagen, wie ich es halbwegs hinbekommen habe: trau dich einfach. Am Anfang wird es sich so komisch anfühlen, so „normale“ Gespräche wie Hallo, Smalltalk, Tschüss, mit solchen Menschen zu führen. Aber zwing dich einfach ein paar mal dazu. Je öfter du das machst, desto sicherer wirst du bei den nächsten Gesprächen. Anfangs ist es hart und fühlt sich ultra cringe an, aber ich verspreche dir, nach der Zeit traut man sich mehr und wird sicherer. Alles Liebe dabei!
Du hast es perfekt beschrieben, und ich denke, das könnte der Grund für mein Verhalten sein. Mein Problem ist jedoch, dass ich so extrem schüchtern bin, dass ich bei fremden Menschen kaum ein Wort herausbringe, weil ich sicherstellen möchte, dass ich nicht dumm wirke. Oft beschränke ich mich auf einfache Worte wie „Hallo“, „Danke“, „Tschüss“ oder „Wie geht's?“ – und das war's. Das möchte ich gerne ändern, denn ich möchte selbstbewusst und entspannt mit fremden Menschen sprechen können, ohne komplett schüchtern zu sein. Besonders wenn es darum geht, neue Leute kennenzulernen und vielleicht zukünftige Freunde zu finden,