Was bedeutet diese Aufgabe in Geschichte über Rom?

2 Antworten

Es ist eine meist instabile Zeit gewesen, wenn man sich die Grenzen der Staaten anschaut.

Die Menschen im Römischen Reich lebten in einen Staatsgebilde, mit Sicherheit, durch nachlesbare Gesetze, für alle dort lebenden. Im Landesinneren herrschte seit Jahrhunderten Frieden, wenn von Bürgerkriegen abgesehen wird. In diesen Bürgerkriegen kämpften jedoch nur Soldaten (Legionäre) gegeneinander, die Bevölkerung blieb verschont.

Der letzte Versuch, das Römische Reich auf Dauer neu zu organisieren und dadurch weiter standfest zu machen, durch Diocletianus (284-305) war gescheitert, beziehungsweise durch Constantinus I. (308-337) wieder aufgehoben worden. Diocletianus hatte das Römische Reich in vier Einheiten gegliedert, mit den Hauptstädten Trier (Augusta Treverorum), Rom, Istambul (Byzantion) und Alexandria. Dieses sollten die Herrschersitze für die auf 10 Jahre regierenden Augusti in Rom und Istambul und für die diesen folgenden Caesaren in Trier und Alexandria sein.

Ab 363 wurde durch Iovianus das Christentum endgültig zur Staatsreligion. Der Versuch von Iulianus II. (361-363) die religiöse Toleranz im Römischen Reich zu erhalten, war damit endgültig gescheitert. Die Stärkung des Herrschers durch das christliche Gottesgnadentum https://de.wikipedia.org/wiki/Gottesgnadentum, wie es Constantinus I. auf dem Konzil von Nicaea indirekt einführen ließ (er war selbst Heide und Mitras Anhänger), war für die immer schwächer werdende Herrscherelite sehr verführerisch. Das Römische Reich konnte jedoch nicht stabilisiert werden.

Die kriegerischen Hunnen breiteten sich immer weiter aus und vertrieben viele Völker aus ihren Gebieten. Dieses hatten zu einen ständigen Zustrom an Neubürgern im Römischen Reich geführt. Konnten zuvor alle Menschen im Römischen Reich integriert werden, führte dieses nun zu Spannungen. Auch die Sassaniden stellten eine ernst zu nehmende Bedrohung im Osten da. Ein weiteres Problem wurde die immer größere Schere zwischen arm und reich. Die Römische Oberschicht kämpfte nicht mehr selbst, sondern ließ kämpfen. Theodosius I. (379-395) war der letzte Augustus der als Feldherr noch selbst kämpfte.

Nach dieser Zeit war die römische Elite von germanischen Heerführern Abhängig. Der erste dieser mächtigen Heerführer war Stilicho, welcher bis zu seiner Entmachtung 408 alle römischen Bürger schützte. Nach seiner Entmachtung kam es schon 410 zur ersten großen Plünderung von Rom. Das war seit Jahrhunderten das erste Mal, dass diese Stadt geplündert wurde. Es war also ein einschneidendes Erlebnis. Selbst die Elite, welche zuvor durch ihr Geld geschützt war, war nun den plündernden Westgoten ausgeliefert.

Für den einfachen römischen Bürger änderte sich in der vorgegebenen Zeit ganz allmählich die Lebensbedingungen. Bis 395 konnten sich diese auf den politischen Schutz ihrer Bürgerrechte durch den Augustus verlassen und ihre Söhne kämpften als Legionäre unter ihnen. Danach mussten sie sich auf den Schutz durch die germanischen Heerführer verlassen und für diese kämpfen. Der letzte dieser bedeutenden Heerführer war Odoaker, welcher erst 493 die Macht verlor. Da war das Weströmische Reich schon untergegangen. Was vermutlich von den unteren Schichten kaum bemerkt wurde. Erst durch die Errichtung des Ostgotischen Reichs ab 493 auf italienischen Boden, war dieses für alle auch direkt spürbar.

Für die germanische Bevölkerung änderte sich in der angegebenen Zeit auch vieles. Bis 395 war es für viele erstrebenswert römischer Bürger zu werden und viele assimilierten sich. Die römischen Bürgerrechte blieben zwar begehrenswert, doch die militärische Macht auch im römischen Reich lag nun in germanischen Händen. Der Druck sich anzupassen und vollwertiger Römer zu werden verringerte sich immer mehr.

Hier muss ich mich etwas einschränken, denn mit Justinos I. (518-527) kam in der Osthälfte des Reichs wieder ein Heerführer an die Macht, der kein Germane war und der auch das Römische Bürgerrecht hatte. So konnte sich der Ostteil halten. Die Angriffe der Hunnen setzten jedoch auch diesen Reichsteil stark zu und wäre Justinianos I. (527-565) nicht so ein strategisch starker Heerführer gewesen, wäre das gesamte Römische Reich unter gegangen. Es war zwischendurch auch einfach Glück, denn die Schwächung durch den Nika-Auzfstand https://de.wikipedia.org/wiki/Nika-Aufstand hätte fast zum Ende auch des Ostreichs geführt.

Wenn du beide Karten vergleichst, siehst du auf der ersten Karte bei den Germanen Siedlungsgebiete, wo diese in losen Verbänden siedeln. Auf der anderen Karte leben sie in Reichen. Diese waren dem Römischen Reich nachempfunden, jedoch noch nicht gefestigt. Das meiste waren relativ kurzlebige Reiche, wie das Reich der Vandalen in Nordafrika, der Westgoten in Spanien, Ostgoten in Italien, Langobarden in der Lombardei etc. Das Reich der Franken wurde jedoch immer mächtiger, auch wenn es damals nur eins von vielen neu gegründeten germanisch regierten Staaten war.

An der Staatsidee des Römischen Reichs wurde fest gehalten. Die Herrscher des Oströmischen Reichs sahen sich als einziges legitimes Römischen Reichs an und versuchten noch bis zurzeit von Kaiser Herakleios (610-641) Rom wieder zur Hauptstadt ihres Reichs zu machen.

Die Idee eines geeinten Römischen Reichs wurde erst mit den Kreuzzügen und der Eroberung und Zerschlagung des Oströmischen Reichs 1204 begraben. Die kaiserliche Familie floh damals nach Trapezunt und regierte dort weiter. Der letzte regierende Kaiser war David (1458-1461), welcher erst 1461 von den Osmanen besiegt wurde. Der Fall Konstantinopels 1453 wird zwar heute in den Geschichtsbüchern als Ende des Oströmischen Reichs betrachtet, doch die dortigen Herrscher waren eigentlich ein Nebenzweig.

Für die Händler war natürlich der Handel in einem geeinten Reich viel einfacher. Die Handelswege waren relativ sicher. Mit der Auflösung des Westreiches und den vielen neuen Staaten, mussten nun Handelsverträge aufgestellt werden und da diese Staaten oft nicht langlebig waren und ihre Strukturen nicht gefestigt, gab es immer Risiken, dass diese Verträge nicht eingehalten wurden.

Auf beiden Karten befindet sich im Osten des Römischen Reichs das Reich der Sassaniden. Diese eroberten 226 das Partherreich (Persien). Dieses Reich lebte im Machtkampf gegen die Römer und in dieser Zeit auch gegen die Hunnen. Ihr letzter bedeutende Herrscher war Chosroes II. (591-628). Bis 632 lösten sich dann eine unübersehbare Vielzahl an Herrschern und Herrscherinnen ab. Der Kampf gegen die Römer und gleichzeitig Hunnen hatte eben nicht nur das Ende des Weströmischen Reichs besiegelt sondern mit kurzer Verzögerung auch das des Sassanidenreichs, welches dann endgültig mit Feruz III. bzw. Parwez III. (641-642) (zwei Schreibweisen des gleichen Herrschers) unter ging.

Ich hoffe zumindest die wichtigsten Aspekte der Zeit angeschnitten zu haben. Viel Erfolg bei deiner Arbeit.

Woher ich das weiß:Hobby

Nun, was passierte denn im Jahr 395? Warum gehört auf der zweiten Karte Rom plötzlich nicht mehr zum Römischen Reich? (Das Oströmische Reich hat sich selbst nie als Oströmisches Reich bezeichnet, sondern immer nur als Römisches Reich - auch wenn es kulturell und sprachlich griechisch dominiert war. Und das blieb so bis 1453)

Unter welchem Begriff kann man denn die Zeit, deren Ergebnis sich in der politischen Ordnung auf der zweiten Karte zeigt, zusammenfassen? Und was bedeutete das für die Menschen in diesen Regionen?