Was bedeutet: die lieblichen Gebärden, nichts und nichtig werden?

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"Vergänglichkeit der Schönheit" ,

Der große Barockdichter Hoffmann von Hoffmannswaldau spricht in seinem Sonett ja vom Sterben (der Geliebten?), wonach nichts vom wunderschönen Körper bleibt:

Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand

dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen

... es folgt Schilderung von Lippen, Schultern, Augen, Hand, Haar - dann:

Der wohlgesetzte Fuß, die lieblichen Gebärden,

die werden teils zu Staub, teils nichts und nichtig werden.

... Jedoch:

Dein Herze kann allein zu aller Zeit bestehen

dieweil es die Natur aus Diamant gemacht.

Zu "teils ... teils": Zum einen wird das Körperliche zu Staub, zum andern ist das süße Getue (Gebärden = Gesten) im Nachhinein gänzlich bedeutungslos (nichtig = ungültig).