Warum wird heute der Begriff Matrone so abwertend benutzt?
In meiner Jugendzeit stellte man sich unter einer Matrone eine dominante, kräftig gebaute Dame mittleren Alters vor, die respekteinflößend auf Zöglinge wirkte und idealerweise mit Erziehungsaufgaben betraut war. Dabei war es durchaus noch üblich, dass selbst junge Heranwachsende bei einer Matrone unter Kuratel standen und sich von ihr kuranzen lassen mussten, damit ihnen Benimm und Takt gegenüber der Damenwelt keine Fremdbegriffe blieben. Die jungen Zöglinge ordneten sich ihr in der Regel brav unter und führten ihr devot die Pantoffel über die Füße. Nur auf Geheiß durften sie respektvoll zu ihr aufblicken.
Heute wird der Begriff Matrone allerdings sehr abwertend gebraucht; meistens meint man damit eine alte füllige Frau. Sehr schade, finde ich! Gerade in der heutigen Zeit wären Matronen in der früheren Begrifflichkeit sehr vonnöten.
3 Antworten
Die jungen Zöglinge ordneten sich ihr in der Regel brav unter und führten ihr devot die Pantoffel über die Füße. Nur auf Geheiß durften sie respektvoll zu ihr aufblicken.
Verwechselst du hier nicht Matrone mit Domima?
Na dann muß er ja nicht devot sein, dann reicht ja repektvoll.
Matrone hat auch mehrere Berdeutungen
Auf Übergewicht abzuzielen ist immer abwertend.
Möchtest du denn als pummelige Meckermadame wahrgenommen werden, die Individualität im Keim erstickt, weil es nicht den Benimmregeln entspricht? Die Zur Not auch mit Rohrstock gezüchtigt hat?
Also ich nicht.
Die Zeiten von Rohrstockerziehung sind heute Gott sei Dank vorbei (und waren auch früher nicht hilfreich). Es gibt (und gab) subtilere und erfolgreichere Erziehungsmaßnahmen, um einem Zögling ein adäquates Benehmen gegenüber einer Dame beizubringen. Seinem Drang nach Individualität steht dies übrigens nicht im Wege.
Also allein schon wie du redest, bin ich froh, dass nicht nur die Rohrstockzeiten um sind, sondern auch die restlichen Zeiten. Man braucht keine Matrone um jemandem Respekt beizubringen.
Wohl kaum. Die Matronen hatten seinerzeit mit Sicherheit nicht die Befriedigung irgendwelcher sexueller Vorlieben im Sinn, sondern die Vermittlung von Anstand und Takt gegenüber einer Dame. Die Art der Respekterweisung stammt aus den 50ern und mag vielleicht für manchen Zeitgenossen heutzutage wohl etwas befremdlich wirken.