Warum wird atatürk geliebt obwohl er gegen denn islam war?

4 Antworten

Atatürk war der Staatsgründer der modernen Türkei, ein tatkräftiger, mutiger und zielstrebiger Mann. Er machte Schluss mit den alten Zöpfen des Osmanischen Reichs, mit dem Schlendrian und der Misswirtschaft des alten Regimes.

Er erkannte, dass der Islam die schlimmste Fortschrittsbremse war, weil er freies Denken, wissenschaftliches Forschen und die Gleichberechtigung der Frauen verhinderte. Also drängte er ihn zurück aus dem öffentlichen und staatlichen Leben. Die Türkei sollte den Anschluss an die modernen Ländern West- und Mitteleuropas gewinnen.

Aus all diesen Gründen können Türken sicher stolz auf ihn sein.

Perfekt war er nicht, es gibt keinen Grund ihn zu idealisieren. Er war z. B. Nationalist und ging mit Minderheiten ziemlich rabiat um. Lupenreiner Demokrat war er auch nicht, eher ein autoritärer Patriarch. Er bewunderte sogar Mussolini und Hitler wegen ihrer in seinen Augen "straffen Staatsführung". Atatürk starb 1938, Holocaust und Hitlers Krieg hat er also nicht mitbekommen.


Weil er mutig war, geistig beweglich, und hervorragend erkannt hat, dass die Türkei aus einer Vergangenheit, von deren Größe kaum etwas übrig war, in eine Zukunft geführt werden muss, die sie wieder zu einer ernstzunehmenden Nation macht.

Atatürk hat klar erkannt, dass die Vermischung von Religion und Staat ein Übel ist, das jeglichem Fortschritt und wirtschaftlicher Entwicklung im Wege steht.

Mustafa Kemal Pascha hat als einer der ersten Staatsführer auf diesem Planeten gezielt die Übersetzung des Koran veranlasst und gefördert. Weil ihm aufgrund seiner Bildung klar war, dass ein Großteil der Macht des Islam schlicht daraus besteht, dass niemand wirklich versteht, was da eigentlich steht.

Daraus erwächst ein Mullahsystem, das sich unbelästigt die Deutungs- und Regelhoheit über das einfache Volk aneignen kann. Ohne jede Kontrollinstanzen.

Der Türkei hätte zum damaligen Zeitpunkt nichts Besseres als Atatürk passieren können. Unter seiner Regierung wurde Infrastruktur in Bildung, Gesundheitswesen und Verkehr aufgebaut, von der das Land bis heute profitiert.

Er hatte auch Fehler. Sein Umgang mit Minderheiten hängt dem Land bis heute nach. Aber unter dem Strich hat er Großes getan, und eine Ruine bewohnbar gemacht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Staatsführern seiner Zeit hatte er stets internationale Zusammenarbeit im Sinn, und er war unbestechlich.

Er hat sein Land geliebt, ohne in platten Nationalismus zu verfallen. Und er hat wirklich alles gegeben, um seinem Land zu dienen. Vermutlich würde er angesichts der Vetternwirtschaft, die da jetzt herrscht, die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, und sofort auf Änderung sinnen.

Weil er die Türkei, ohne dabei zu übertreiben, gerettet hat. Frühmittelalterliche Märchenbücher und Fantasie-"götter" waren dazu nicht imstande.

Hätte es Atatürk damals nicht gegeben, wäre die heutige Türkei zum Teil durch Frankreich und Italien kolonisiert worden, hätte im Westen Gebiete an Griechenland abgegeben und im Osten gewaltige Landflächen an Armenien und einen neuen Staat "Kurdistan" verloren. Es wäre das Ende aller türkischen Großmachtsambitionen gewesen.

Und anstatt die Leistungen dieses Mannes zu würdigen und den Wert rationaler, progressiver Politik zu erkennen, wenden sich die Türken lieber wieder dem frühmittelalterlichen Aberglauben zu, der ihnen damals wie heute nichts außer Schaden eingebracht hat.

Weil er eben durch seine Trennung von Staat und Steinzeitreligion dafür gesorgt hat, dass die Türkei ein wichtiges Mitglied der Nato und ein beinahe Teil der EU geworden ist.

Aber dann kam Erdogan, mit den Lehrschriften seiner Partei, die Frauen das Arbeiten verbieten wollen und aussagen, dass Frauen ruhig auch mal geschlagen werden sollten, wenn sie nicht gehorchen.

Mit der Unterdrückung der Pressefreiheit und der Verfolgung von Andersdenkenden.

Seitdem geht es in der Türkei bergab.


Safi2  20.11.2022, 08:28
Aber dann kam Erdogan, mit den Lehrschriften seiner Partei, die Frauen das Arbeiten verbieten wollen und aussagen, dass Frauen ruhig auch mal geschlagen werden sollten, wenn sie nicht gehorchen.

Hast du dafür eine Quelle?

1
TheRealDominus  23.11.2022, 02:55
@Safi2

Ja, die Quelle nennt man Journalisten. Diese seltsamen Menschen sprechen, lassen sich filmen und schreiben sogar. Das mehrheitlich unabhängig.

Die Presse nennt man auch die vierte Gewalt. Die Qualitätsmedien sind eine Stütze der Demokratie, neben der Legeslative, der Judikative und der Exekutive.

In Deutschland hat man, im Gegesatz zu Diktaturen und Oligarchien wie sie in der Türkei herrschen eine freie Auswahl an Quellen. Such sie dir raus, hab ich auch gemacht.

0
Blackomaster  23.11.2022, 03:27
@TheRealDominus

ein Journalist hat auch was gegen dich gesagt jedoch sag ich die Quelle nd weil die Aussage Jornalist reicht aus

0
Autonomia  06.05.2023, 22:07
@TheRealDominus

was ist dein Problem, nenn doch einfach eine Quelle, anstatt zu denken du seist lustig. Ganz normale Frage, oder?

0