Warum werden Metalle wie Wolfram oder Messing nicht als Leitermaterial verwendet?
Abgesehen von der geringeren Leitfähigkeit als Kupfer und Aluminium weisen die beiden Metalle doch gute Zugfestigkeiten und E-Module auf oder täusche ich mich da...
6 Antworten
Techniker hier.
Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink. Da müsste man wieder Zink zukaufen, um Messing herzustellen und Messing hat meines Wissens auch keinen recht viel besseren Leitwert wie Kupfer.
Zu Wolfram: Die Gewinnung von Wolfram ist aufwendig. Wolfram ist sehr hart und schwer zu bearbeiten. Außerdem ist es teuer.
Gegenfrage: Was willst du mit E-Modul und Zugfestigkeit bei einem Leiter?
- Wolfram ist hart, aber nicht zäh. Ein Kupferdraht soll ja biegsam sein, ohne zu brechen (Litzendraht). Es hätte ja nur Nachteile:
- Schlechte Leitfähigkeit
- Teure Spezialwerkzeuge zum Schneiden von Wolfram notwendig
- Teurere Materialkosten
- Bruchgefahr
Wolfram wird aufgrund seiner Härte in HM-Wendeschneidplatten verwendet.
Die meisten Metalle haben eben ihr Einsatzgebiet. Wolfram ist ein Schneidstoff, Stahl für Bauwerke, Werkzeuge, Fahrzeuge, Kupfer für Drähte, Leiter ; Messing für Drahtbürsten,....... usw
Kupfer ist eben die Norm. Kupferdrähte für stationäre Leitungen (z.B in deinem Haus die Deckenleuchte) sind normale Drähte. Für bewegliche Teile werden Litzendrähte verwendet
Bezieht sich deine Frage nun auf die elektrische Leitfähigkeit oder auf die mechanischen Eigenschaften? Für die Verwendung als elektrischer Leiter ist die Festigkeit ja meist von untergeordneter Bedeutung mit Ausnahme von Fahrdrähten bei der Eisenbahn oder bei Überlandleitungen.
Verstehe jetzt aber deine frage nicht, du sagst selber das es nicht gut leitet, nur weil es einen hohen E-Modul hat wird man es deswegen nicht benützen, die wichtigsten eigenschaft die es nunmal braucht ist die leitfähigkeit. Weiters ist wolfram sehr teuer. LG
Deine Frage hat einen kleinen Fehler. Es fehlt "noch nicht".
Was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Die Geld- bzw Gewinngier zaubert so manches bisher unmögliche ins Reich des möglichen.
Es wurden bereits Drähte an Elektronikteilen entdeckt, die mit der Zeit rosten.
Das waren keine Kupfer oder Silberdrähte, sondern ummantelnder Stahldraht.
Teile sollen ja möglichst nicht lange halten, früher kaputt gehen oder mangelhaft werden, damit man früher als sonst wieder was verkaufen kann.
Industrielle Revolution neuerer Zeit. Gewinnmaximierungen auf gewisse Art.
Wird immer mehr kommen. Nur ne Frage der Zeit.
Je geringer die Leitfähigkeit, desto höher die Verlustleistung, und das will keiner.
vielen Dank für deine Antwort, du hast mir schon sehr weitergeholfen.
Es geht hier um Kabel, die während des Gebrauchs mechanisch beansprucht werden, bei beweglichen Bauteilen beispielsweise.
Wenn hier der Draht oder Leiter während des Betriebes oft bewegt oder geknickt wird, man aber eine billigere Alternative als Kupfer sucht.