Warum spielen nicht mehr Supermärkte dezente Hintergrundmusik wie es in anderen Ländern auch üblich ist?
Ohne Musik ist es ruppig/zerrig/aggressiv. Egal ob Discounter oder Rewe/Hit usw. Grelles Neonlicht, gestresste Mitarbeiter, Kunden verlieren leicht den Nerv, sich ein paar Sekunden länger mit dem Sortiment zu befassen. Ein weiterer Stressfaktor nach einem langen Arbeitstag und ein Faktor für Fehlkäufe. Anhand der Gema-Tarif-Tabelle würde ein Music Streaming für 800 qm ca 60 Euro/Monat kosten, Cent Beiträge auf den Tag runtergebrochen. Asda in England oder Carrefour machen das doch auch. Warum macht man sich das Leben so schwer.
Das Argument 'psychische Beeinflussung' ist bekannt, doch dieses kalte, stressige Flair ist auch eine psychische Negativ-Beeinflussung.
https://www.gema.de/musiknutzer/musik-lizenzieren/einzelhandel-friseur-bank-arztpraxis-physiopraxis/
4 Antworten
Ich weiß definitiv, dass es bei Kaufland und KiK Musik gibt. Bin mir auch ziemlich sicher, dass die ihre CD's haben und die in Dauerschleife abspielen. Ist billiger... oder gar einen langweiligen Radiosender spielen.
In Klamottenläden ist das auch der Fall. Bei IKEA auch.
Ich kann mich nur an einen einzigen Song erinnern, der mich bewusst erreicht hat. weil der nicht Mainstream war und ich die Band gut finde. Das war in IKEA.
Ich kann mir vorstellen, das Discounter zum einen das Geld nicht investieren wollen, da das zum Konzept nicht passt und zum anderen soll man beim Discounter keinen "Spaß" haben, sondern seine "billige" (ist klar🥸) Ware schnell kaufen und sich dann verpissen. So macht es MC Donalds auch. Zack Zack, Geld her und Tschüss!
Offtopic:
Ich fand es als Kind immer toll wenn wir bei Famila waren und meine Eltern mich in der Kinderecke an der Rezeption/Info gelassen haben. Da konnte man spielen, auch mit anderen Kindern. Es gab zerbrochene Ü-Ei Schokolade zum Naschen und alte Kinderhefte umsonst. Rückblickend war das total genial. Meine Eltern mit 2 Kindern haben das gerne genutzt und ich weiß auch wieso^^. Super Idee die viele Kunden anlockt. Das war Mitte der 90er.
Das wäre heute wohl nicht mehr denkbar. OMG Schokolade! Die ist bestimmt vergiftet und wenn mein Kind eine Beule hat werd ich den ganzen Laden verklagen. Die anderen Kinder sind auch alle minderwertiger Abfall und sollen mit meinem Wunderkind🥸 nicht in Berührung kommen. So oder so ähnlich stelle ich mir das heute vor.
Leider haben wir kein Famila mehr und ich weiß nicht wie es dort heute aussieht.
Ich geb dir in allen punkten Recht!
Ich stelle mir gerade vor, wie bei Aldi entspannte Musik läuft. Wer bezahlt das am Ende? Der Kunde. Will das jeder Kunde? Selbstverständlich nicht! Sollen die die Geld haben doch zu Kaufland fahren...
So blöd das auch klingt. Das Problem für mich ist einfach "der Deutsche" selber. Keiner will was vom Anderen wissen. Je weiter der Weg ist und je weniger ich mit dem zu tun habe, desto besser. Keiner will mehr Arbeit als nötig. Wenn es dann bei Aldi heißt: "wir spielen jetzt Musik, also kümmert euch drum, dass das reibungslos funktioniert", dann kommt der Klassiker! " Was soll ich denn noch alles machen?".
Meiner Meinung nach liegt das alles einfach an der Gesellschaft. Die meisten sind schon mit einem Kind überfordert. Wenn man dann noch einkaufen muss, bricht Panik aus. Alles total stressig. Würde die Leute gar nicht interessieren ob da Musik läuft oder nicht. Wer geht schon bewusst einkaufen? Die wenigsten. Einkaufen ist Ballast der erledigt werden will.
Früher hat Inge mit 20 Jahren, 2 Kindern an der Titte und einem Hauptschulabschluss ein Büro geschmissen. Heute sitzen da 3 Leute mit Master und kommen nicht drauf klar.
Ich war in Dänemark im Urlaub. Fernab der Touristen denkt man man ist im Irrenhaus. Die Leute sind so dermaßen entspannt und freundlich. An gefühlt jeder Ecke stehen Menschen und unterhalten sich. Nicken freundlich und grüßen. Mach das mal in Deutschland. Da wirst du komisch angeguckt und die Polizei wurde auch schon alarmiert, weil in betrunkener Menschen auf der Straße belästigt.
Ist jetzt bisschen ausgeartet aber genau aus dem Grund ist Deutschland eben Deutschland. Andere Länder, anderer Sitten, bzw andere Zeiten. Ich finds auch nicht mehr normal wie die Leute miteinander umgehen. im Internet ist mir das egal aber per Du... traurig.
Das bringt mich auf die Ausgangsfrage zurück, wieso es einfach kaum Musik gibt...😅 Juckt keinen, will keiner zahlen, nicht mein Problem. Ich glaube ich bräuchte mehr Zeit um das so zu beschrieben wie ich es meine.
Bei einer Edeka Filiale habe ich vor einigen Monaten Musik abspielen gehört. :)
Ich bin froh, wenn ich in einem Laden bin, wo nichts im Hintergrund läuft. Wenn ich beispielsweise mal bei Penny bin, bin ich froh wenn ich da wieder raus bis. Nicht nur, dass diese Werbung in im Stil von Radiosprechern oft einfach nur peinlich ist, das Ganze ist auch in einer Lautstärke, dass man es als Kunde ja nicht überhören kann.
Zudem läuft dort selten Musik die dem eigenen Musikgeschmack entsprechen. Und die ganze Charts-Scheixxe rauf- uns runterhören braucht echt niemand. Wer Musik hören möchte, kann sich Kopfhörer in die Ohren stecken oder ins Auto setzen.
gestresste Mitarbeiter
Und du glaubst ernsthaft, dass sie weniger gestresst sind, wenn sie 7-11 Stunden lang sich denselben Mist in einer Dauerschleife anhören müssen? Das Gegenteil ist der Fall, das stresst die Mitarbeiter in einem erheblichen Maße noch mehr. Mit deinen Worten: "Ein weiterer Stressfaktor während eines langen Arbeitstages."
Musik/Einkaufsradio in den Läden ist somit ein ziemlich sicherer Beweis für Unternehmen, bei denen das Wohl der Mitarbeiter keine größere Rolle spielt.
Wenn ich nur an die Durchsagen letzte Woche beim roten Netto denke: "Der Body Couch Crosstrainer Apollo 20..." - was hat das genervt. Wie so eine richtig schlechte TV-Shop-Werbung.
Anhand der Gema-Tarif-Tabelle würde ein Music Streaming für 800 qm ca 60 Euro/Monat kosten, Cent Beiträge auf den Tag runtergebrochen.
Es wären übrigens keine Cent-Beträge, sondern 2€ pro Tag (Sonntage mitgerechnet). Auch wenn es nicht viel ist, wären auch diese Ausgaben besser in mehr und vor allem qualifizierte Mitarbeiter investiert. Denn die chronische Unterbesetzung und die vielen unqualifizierten Mitarbeiter sind nach wie vor das größte Problem im Lebensmitteleinzelhandel. Und bevor das niemand in den Griff bekommen hat, sind Ausgaben für Spielereien vollkommen überflüssig.
Mein Eindruck bei Asda war anders. Es lief leise Musik aus den 80/90ern, die Gänge waren breit, die Mitarbeiter gut gelaunt. Die Regale wurden dezent aufgefüllt oder auf sogenannte 'Moonlight jobs' verlagert. Naja, was solls, denkt jeder anders.
Asda? Du kannst ja kaum ausländische Einzelhändler mit dem deutschen Markt vergleichen. Das sind vollkommen unterschiedliche Welten.
Im Kaufland dudelt es dauernd. Ich brauch das nicht wirklich.
Manchmal, wenn so ein Oldiekracher kommt, freue ich mich auch. Dann tanze ich manchmal ein bisschen durch die Regale... ;-D
Danke. Und Dein Offtopic-Punkt war richtig gut. Denn bestimmt hast Du als Kind in dieser dreiviertel Stunde schöne Erfahrungen gesammelt, während Deine Eltern bewusst ihre Wochenplanungsliste nachgehen konnten. Ja, und das mit dem heutigen Abgrenzungsverhalten ist auch zu spüren. 'Meine Kinder sind besser ernährt'. Und damals hieß es, Butter sei gefährlich. Heute heißt es, Margarine enthält Transfette, Herzinfarkt-Gefahr. Was denn nun. Bis ich meine Kerry Gold gefunden habe, habe ich schon einen Einkaufswagen im Hintern. Die Gebrüder Aldi haben ihr Konzept in der Nachkriegszeit entwickelt, mit entsprechend kalter, minimalistischer Ausstattung, und sind damit superreich geworden. Gönne ich Ihnen, aber heute ist die gesamte Zeit so hysterisch: kann man denn wenigstens beim Einkaufen ein bisschen Entspannung haben. Kaufland macht das, ja, aber es ist auch eine Logistikfrage, was hat man in der Nähe, oder will man 15 km fahren um dort einzukaufen. Mainstream, ich weiß, was Du meinst. Radio Fritz zum Beispiel ist angenehm vielfältig. Ich meine einfach nur, daß man Metropolen auch liebenswerter machen kann.