Warum sind wir eigentlich so "deutsch"?
Hallo!
Ich war die letzten zwei Tage krankgeschrieben. Mein Arzt wollte mich eigentlich für die ganze Woche krankschreiben – aber so deutsch wie ich bin, habe ich sofort gedacht: "Was sollen denn die anderen denken, wenn ich vier Tage fehle? Die glauben doch bestimmt, ich simuliere!"
Also habe ich mir nur zwei Tage aufschreiben lassen.
Warum haben wir Deutschen so ein schlechtes Gewissen, wenn wir krank sind?
Warum ist Kranksein bei uns oft ein Tabuthema – und warum haben wir Angst, dass andere hinter unserem Rücken darüber lästern?
7 Antworten
ich weiß nicht ob das eine deutsche Eigenschaft ist. Ich glaube es hängt mit deinem Pflichtgefühl zusammen und das wurde durch deine Erziehung natürlich geprägt. Aber ich kenne viele (junge) Deutsche, die das so nicht haben.
weil wir (großteils) gsd kapiert haben, dass ein Gesundheitssystem wie das unsre nur weiter bestehen kann, wenn wir es nicht missbrauchen, wozu auch zählt, es nicht über Bedarf hinaus zu beanspruchen.
was ist daran eigentlich so verkehrt, wenn Du doch den Eindruck hast, in 2 Tagen wieder "fit" zu sein und dann wieder arbeiten gehen willst finde ich das besonders Deinen Kollegen gegenüber sehr ehrenwert, und es ist kein Grund sich darüber Gedanken zu machen, im Gegenteil - diese in meinen Augen sehr positive Eigenschaft, die früher auch noch sehr weit verbreitet war, scheint leider immer seltener vor zu kommen, aber nicht nur aus diesem Grund hast Du für Dein Verhalten meinen vollen Respekt
So unkonstruktive einstellungen werden von chefs und mitarbeitern halt oft unternander weitergegeben und verstärken sich wechselseitig wird wohl noch paar generationen dauern bis das sich das markant verändert
Es ist doch besser sich einmal richtig auszukurieren, was bei einer Grippe z.B. auch mal zehn Tage dauern kann, anstatt sich krank auf die Arbeit zu schleppen und dann über Wochen verteilt immer mal wieder zwei Tage auszufallen. Dann muss jedesmal die Vertretung neu organisiert werden und davon abgesehen, kann man auch keine gute Arbeit leisten, wenn man krank ist. Das Risiko, andere anzustecken kommt noch dazu.
Bei uns in der Firma ist klar die Regel, lieber ohne Druck gesund werden anstatt aus falschem Ehrgeiz was zu verschleppen. Klappt auch prima, es gibt nicht überdurchschnittlich viele Krankheitstage, dafür aber ein gutes Betriebsklima.
also ich denke da eher an Eigenverantwortung: wenn ich bei 10 Tagen Krankschreibung mich nach drei Tagen wieder völlig fit und arbeitsfähig fühle, habe ich denke ich die moralische Verpflichtung, auch wieder arbeiten zu gehen, anstatt noch eine weitere Woche krankzufeiern.
Danke dir✌️