Warum sind Juden und christen so verfeindet?

7 Antworten

Ein französischer Mönch schrieb 1135 über die Juden:
 "… Unter allen Nationen verstreut, ohne König oder weltliche Fürsten, werden die Juden mit schweren Steuern bedrückt.
 Das Leben der Juden ist ihren grimmigsten Feinden anvertraut. Selbst im Schlaf werden sie von Schreckensträumen nicht verlassen. Wenn sie zum nächstgelegenen Ort reisen wollen, müssen sie mit hohen Geldsummen den Schutz der christlichen Fürsten erkaufen, die in Wahrheit ihren Tod wünschen, um ihren Nachlass an sich zu reißen.
 Äcker und Weinberge dürfen sie nicht besitzen. Also bleibt ihnen als Erwerb nur das Zinsgeschäft und dieses macht sie wieder bei den Christen verhasst …" (Quelle www.planet-schule.de)

Den wichtigsten Grund habe ich fett markiert. Christen durften damals kein Geld verleihen. Die Juden waren dafür recht genug. Geldverleihen war fast der einzige Beruf, den Juden ausüben durften. Der Einsatz in die Zünfte (Handwerkervertretungen) der Städte hat man ihnen verboten.

Wenn es um die Rückzahlung ging, dann wollten viele Gläubiger von der Schuld nichts mehr wissen. Es war ein leichtes, die Juden, als Minderheit der Bevölkerung, zu verjagen, umzubringen, sie anzuklagen...

Der Aberglaube im Mittelalter war grosse. Man bezichtigte die Juden die Pest verursacht zu haben. Missernten wurden ihnen angelastet. Verschwundene Kinder wurden angeblich durch Juden umgebracht usw. usw.

Ganz besonders paradox war der damalige Vorwurf, die Juden hätten Jesus umgebracht. Denn Jesus war Jude und seine Anhänger waren fast alles Juden. Erst später wurden sie Christen genannt. Gemäss Bibel können Christen nur dank dem Tod von Jesus am Kreuz gerettet werden. Man hätte, wenn es wahr wäre, den Juden somit eigentlich danken müssen. (Richtig ist, dass Jesus durch andere Juden angeklagt wurde - getötet haben ihn jedoch die Römer.)

Erstens denke ich nicht das man sich generell gehasst hat oder verfeindet war!

Es kam aber vor und wurde auch von der Kirche nicht unterbunden, eher gefördert.

Hauptgrund damals war denke ich zumindest, das man davon ausging das die Juden den christlichen Heiland, also Jesus, ans Kreuz gebracht haben und ihn damit auf dem Gewissen haben!

Dazu kommen dann ganz irdische Gründe, wie die Tatsache das im Mittelalter den Christen verboten war Zinsen zu nehmen, also das mit Geld auch Geld verdient wurde. Das war bei den Juden anders, Juden hatten von ihrer Religion her keine Einschränkung und durften sehr wohl Zinsen und sogar Zinseszins nehmen. Ergebnis war das viele Juden sehr reich waren und Einflussreich. Dies hat natürlich wie immer viele Neider auf den Plan gerufen. Und aus Neider werden schnell Feinde und Feinden ist oft jedes Mittel recht um gegen den "Gegner" vorzugehen.

hoffe konnte Helfen, dir viel Erfolg

Woher ich das weiß:Recherche
Bodesurry  02.02.2023, 16:45

Von Juden durften die Juden keine Zinsen nehmen. Der Geldverleih war einer der wenigen Berufe, welche die Juden überhaupt ausüben durften. Der Einsitz in die Zünfte der Städte war ihnen untersagt.

Neid war das eine Problem. Das viel grössere war die Rückzahlung. Da haben manche Gläubiger zu fiesen Tricks gegriffen, um ihre Schuld nicht bezahlen zu müssen. Unter anderem sie wären hereingelegt worden, die Schuld bestünde nicht, man hätte sie bereits zurückbezahlt usw.

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Weil uns Christen mit ihren missionierungen nicht zufrieden lassen.

Ja, und weil sie uns im Laufe der letzten 1700 erheblich dezimierten, viele tausende Male durch Kindswegnahme in ordentliche (christliche) Erziehung, durch Massenmord mit der Begründung "Bekehre dich oder brenne" und "Tod oder Taufe" und massenhaft Foltermorde.

Und weil sie auch heute das missionieren bei uns Juden nicht lassen, wenn auch jetzt ohne Todesfolge beim Nein zum Christentum, sind Christen genau deswegen bei uns nicht gerne gesehen.

Ich zähle in den letzten 40 Jahren meines Lebens nur 3 Christen zu meinen Freunden, unterschiedlicher Strömungen zugehörig.

Keiner von denen missioniert Juden.

Mehr zum Thema hier: https://arisshuk.co.il/pogrom/

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – אני יהודי ישראלי - Ich bin israelischer Jude.
Dafur  02.02.2023, 16:53

Genau die Christen, die ich kenne, sind die, die Juden mögen und fast schon verehren.

Da endet so mancher Satz mit einem "Shalom!"

Wir Christen kennen eure Thora, den Tanach und eure Gebräuche. Wir wissen zumindest, dass Palästina euch gehört und euch von Gott gegeben wurde. Sogar die islamischen Gelehrten bis in die heutige Zeit bestätigen das.

Also wirf nicht uns allen einen Hass vor.

Das mit dem Hass stimmt nicht. Das ist Christen-Bashing.

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Warum sollten Christen und Juden verfeindet sein? Das wäre ja fürchterlich...

Als Christ liebe ich das Volk Israel, interessiere mich sehr für Land und Leute und unterstütze u. a. auch Hilfsorganisationen, die in Israel tätig sind.

Überhaupt gibt es viele Christen und christliche Hilfsorganisationen, die sich für das Volk Israel einsetzen und Hilfsangebote verschiedenster Art bieten.

Jesus war Jude, ebenso auch Paulus, Petrus, Johannes und viele andere wichtige Personen des Neuen Testaments. Fast alle biblischen Autoren sind Angehörige des Volkes Israel und deren Nachfahren haben dafür gesorgt, dass die Bibel sehr genau und präzise überliefert wurde. Für Christen gibt es diesbezüglich viel Grund für Dankbarkeit!

Für eine Feindschaft gibt es aber überhaupt keinen Grund. Das ist absolut abzulehnen. Es gibt nur Grund für Dankbarkeit, Liebe und Freundschaft!

Die Juden haben das Prinzip sich nicht zu vermischen und ihre Identität aufrecht zu erhalten, auch oder gerade wenn sie in einer fremden Umgebung dauerhaft leben.

Diese Eigenständigkeit war immer eine Form des Nicht-Integrierens, die es zu allen Zeiten leicht fallen lies, ihre Rechte zu ignorieren.

Die Juden waren jahrhundertelang diskriminiert und von Handwerksberufen und Landbesitz ausgeschlossen. Sie haben sich sich vernetzt um zu überleben und Fähigkeiten erlangt , die sie plötzlich infolge der industriellen Revolution reich gemacht haben.

Das hat Neid und Missgunst in der deutschen Bevölkerung erzeugt, der dann in Antisemitismus mündete. Zum Holocaust ist es gekommen, weil Hitler den Reichtum der Juden zur Finanzierung seiner Politik, sprich zum schmieren seiner Mitläufer genutzt hat und damit einen Wirtschaftsboom erzeugt hat, der ihn für die nach der Weltwirtschaftskrise 1929 notleidenden Bevölkerung als deren Retter erscheinen lies.

Damit die Enteignung der Vermögen nicht in einer Rache auslaufen sollte hat der die Vernichtung als "Endlösung" der Judenfrage vollzogen. Der kulturelle Verlust an der geistigen Leistung, der durch die Vernichtung der Juden in Deutschland verursacht wurde, ist bis heute nicht ausgeglichen.