Warum schreibt J.K.Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraight?

4 Antworten

Sie schreibt ihre Kriminalromane unter Robert Galbraith. Einfach, um eine deutliche Trennung zwischen ihren verschiedenen Werken zu haben. Außerdem hat sie einen Roman außerhalb von Harry Potter unter ihrem Real-Namen geschrieben (Ein plötzlicher Todesfall) - und das kam nicht so richtig an. Die Leser haben irgendwie nicht akzeptieren wollen, dass J.K. Rowling als J.K. Rowling auch andere Bücher schreibt. Aber alles was sie rund um Harry Potter und sein Universum schreibt, schreibt sie weiterhin unter ihrem Real-Namen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bibliothekar an einer Universitätsbibliothek seit 1989

ThaliaNaMi 
Beitragsersteller
 25.04.2025, 20:17

Stephanie Meyer.

ThaliaNaMi 
Beitragsersteller
 25.04.2025, 20:59
@Janaki

Ist Stephanie Meyer nicht auch Genre Harry Potter?

Janaki  25.04.2025, 21:05
@ThaliaNaMi

Nein. Stephanie Meyer ist die Autorin der "Biss"-Romane (Biss zum Morgengrauen etc). Die haben mit Harry Potter nichts zu tun. Ob man sie demselben Sub-Genre zuordnen sollte, wäre, denke ich, ebenfalls diskutabel, denn HP hat weit weniger romantische Obertöne als die "Biss"-Romane. Außerdem wüsste ich nicht, dass J.K. Rowling ihr Universum mit anderen Autoren teilt.

ThaliaNaMi 
Beitragsersteller
 25.04.2025, 21:18
@Janaki

Ah. Oh sorry mein Denkfehler. Wenn man viel liest, dann kommt man schon mal durcheinander

Sowas kann ganz verschiedene Gründe haben. Stephan King z.B. hat manche Werke unter dem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht, weil er oder irgendwer annahm, dass seine Werke such unter diesem Fake-Namen besser verkaufen würden.

Bei Rowling vermute ich eher einen Hintergrund mit diesen Konfrontationen bzgl. dem Transgender-Thema.

Es handhaben einige Autoren so, ihre Bücher oder einige davon unter einem Pseudonym zu veröffentlichen.

Bei J.K. Rowling geht es wohl nicht zuletzt darum, die Kriminalromane neutral ohne Bezug zur Harry-Potter-Reihe herauszubringen und von den Jugendbüchern zu trennen. Sie wird ja sehr mit Harry Potter in Verbindung gebracht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das erste "Galbraith"-Buch wurde veröffentlicht, ohne dass bekannt war, dass Rowling dahinter steckt.

Sie äußert sich selbst wiefolgt zu ihren Motiven (Quelle):

Yes, I really wanted to go back to the beginning of a writing career in this new genre, to work without hype or expectation and to receive totally unvarnished feedback. I wanted it to be just about the writing.

Sie sagt also quasi, dass sie ohne die Belastung ihres zu dem Zeitpunkt schon sehr berühmten Namens schreiben wollte und schauen wollte, wie ihre Bücher ankommen, ohne dass diese von ihrem Namen profitieren.

Man kann von Rowling halten, was man will (ich finde ihre Anti-Trans-Äußerungen auch sehr schade, um das mal sehr milde auszudrücken), aber mit dieser Strategie steht sie nicht alleine da.

So hat sich z.B. der Sohnemann von Stephen King das Pseudonym Joe Hill zugelegt, weil er aufgrund der Qualität seiner Bücher bewertet werden wollte und nicht, dass man ihn nur kauft/liest, weil der "der Sohn von SK" ist.
Wie in Rowlings Fall war es zuerst nicht bekannt, dass hinter Hill eigentlicht Joseph Hillström King steckt.

Wie schon gesagt wurde, dient Rowlings Pseudonym auch dazu, Leser auf die Art der Bücher aufmerksam zu machen.
Auch das ist nicht ungewöhnlich.
Z.B. hat der schottische Autor Iain Banks seine "normalen" Romane unter seinem Namen veröffentlicht, aber seine Science-Fiction-Romane unter dem Namen Iain M. Banks (also mit einem M. in der Mitte).
Thomas Thiemeyer, der die meisten Romane unter seinem eigenen Namen veröffentlicht, schreibt auch Krimis als "Vitu Falconi". Wie bei Banks ist auch bei Thiemeyer der andere Name ein "offenes Pseudonym", d.h. dass er, anders als bei Rowling und Hill/King, seine Leser darüber informiert und dieses Tatsache so auf seiner Webseite einzusehen ist.
Der Grund ist aber derselbe: Seine Falconi-Krimis sind thematisch ganz anders als die Bücher, die er als Thiemeyer schreibt.
So fühlen sich Leute, die gerne Krimis lesen, nicht in die Irre geführt, wenn sie zu einem seiner anderen Romane greifen, und solche, die eben diese anderen Romane mögen, die praktisch immer ein mehr oder weniger phantastisches Element aufweisen, müssen sich nicht wundern, dass sie auf einmal einen Korsikakrimi in der Hand haben.