Warum kein Wirtschaftswunder in DDR?

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Ein Wirtschaftswunder konnte es im Osten nicht geben, weil diese Gegend nach 1945 deindustrialisiert wurde.

Während die gesamtdeutsche Wehrmacht einen Vernichtungskrieg gegen die SU geführt hat und dieses Land 3,5 Jahre brandschatzte und ausplünderte, weigerte man sich, die westlichen Besatzungszonen an den Reparation für die SU zu beteiligen. Lieber forcierte man stattdessen die deutsche Teilung.

Also mußte die SBZ/DDR die Reparationen fast alleine bezahlen - 97-98% der Gesamtreparationen, bis zu 48% des BIP und pro Einwohner das 130fache im Vergleich zum Westen. Es wurden 2000-2400 hochwertige Industriebetriebe demontiert, über 11.000 km Eisenbahnlinie usw. usw.

In den westlichen Besatzungszonen stellte man die Demontagen nach kürzester Zeit wieder ein und gewährte stattdessen Marshallhilfe und Schuldenschnitt (1953). Solche Großzügigkeiten konnte sich die großflächig zerstörte SU nicht leisten.

Hinzu kamen die ohnehin schon vorhandenen wirtschaftlichen und demografischen Unterschiede. Die SBZ/DDR war dünn besiedelt und hatte etwa nur ein Viertel der Bevölkerung der Westzonen. An Ostflüchtlingen hingegen mußte sie prozentual deutlich mehr aufnehmen.

Auch befanden sich die Industriezentren und Montanbodenschätze im Westen (Ruhrgebiet). Der Osten war hingegen weitflächig agrarisch geprägt (siehe auch "Ostelbien"). Schwerindustrie mußte überhaupt erst mal aus dem Boden gestampft werden. Hinzu kam der Handelsboykott. Das kleine Gebiet der SBZ/DDR war plötzlich von den tradioniell gewachsenen Materiallieferungen und Handelsbeziehungen abgeschnitten.

Angesichts dieser mehr als ungünstigen Rahmenbedinungen, waren die Aufbauleistungen geradezu erstaunlich.

PeVau  20.12.2015, 12:48

Angesichts dieser mehr als ungünstigen Rahmenbedinungen, waren die Aufbauleistungen geradezu erstaunlich.

Vielleicht war diese erstaunliche Aufbauleistung trotz aller Defizite das eigentliche Wirtschaftswunder?

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Hegemon  20.12.2015, 13:03
@PeVau

Dann wäre es wohl angemessen, wenn dieses Wirtschaftswunder in der Geschichtsschreibung und damit im kollektiven Bewußtsein einen gebührenden Platz erhielte.

Übrigens - gerade gefunden:

"Anfangs war die Maxhütte der einzige Roheisenproduzent in der Sowjetischen Besatzungszone, da die anderen Stahlwerke in Gröditz, Riesa, Hennigsdorf und Freital als Reparationsleistungen für die Sowjetunion abgebaut und abtransportiert worden waren."

https://de.wikipedia.org/wiki/Maxh%C3%BCtte\_%28Unterwellenborn%29

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Die Zeit des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik waren die 50er und 60er Jahre. Auch die DDR hatte in der Zeit ein, wenn auch nicht so großes, Wirtschaftswunder, denn sie hat sich ja besser und schneller entwickelt als die anderen COMECON Länder.

Der für die 90er Jahre und für die letzten 15 Jahre in den neuen Ländern erwartete Aufschwung ist nicht so stark ausgefallen, wie erhofft. Wobei die industriell geprägten Länder Sachsen und Thüringen gar nicht so schlecht da stehen.

Das Wirtschaftswunder in der BRD war Anfang der 1970er zu Ende. Klar war das Niveau weiterhin sehr hoch bis heute ist es ja eigentlich so auch wenn der kleine Mann nicht mehr viel davon merkt. Die Wirtschaft der DDR war eine der hochentwickelsten aller sozialistischer Länder. Und das trotz Reparationen an die UdSSR. Man kann bis Anfang der 1980er fast von einem Wirtschaftswunder in der DDR sprechen. Zur Wiedervereinigung wurde fast alles was noch rentabel war in DDR von Westfirmen kaputt gekauft um Reibach zu machen und tlw um mögliche Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. 

kann man denn allles sehr gut planen?

oder wenn ein unternehmer eine marklücke sieht mit aussicht auf gewinn?

auch bei uns siehst du immer mehr palanwirtschaft? z.b. es gibt wenige aldi und co die fast alle die gleiche ware haben?

vielfalt statt einfalt?

auch vw kann in planwirtschaft besser vorkommen als wenn man auch leute zu läst die nicht immer nur jaaaaaaaaaaaaaa sagen?

also immer darauf achten wie gross die planwirtschaft sein könnte?

PeVau  20.12.2015, 12:55

???

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das wirtschaftwuder war doch die aussage:

keiner möchte eine mauer bauen? oh wunder tage später wurde sie gebaut?

ob sich die kosten dafür verzinst haben weis ich nicht?

der drang nach  feiheit wurde auf jeden fall grösser und den konnte man einfach nicht in den plan bringen?

wobwohl viele mehr im urlaub waren als heute? aber halt planwirtschaftsurlaub?