Warum ist türkisch so anders als die anderen turksprachen?
Bei Türkisch ist mir aufgefallen besteht zum größten Teil nur aus arabischen, Kurdischen, armenischen, griechischen, persischen und Albanischen Einflüssen. Eher nicht so wie die anderen turksprachen Aserbaidschanisch, Kasachisch, Turkmenisch, Usbekisch, Tadschikisch, Tatar, Ungarisch, Finnisch, Estnisch, Gagauz, usw. Warum heißt es dann TURKsprachen?
3 Antworten
Also diese Quelle hier schildert die Lage etwas anders.
https://dergipark.org.tr/tr/download/article-file/603877
59% des Vokabulars ist turksprachig, nur 41% sind Lehnwörter.
Und bei den Lehnwörtern dominieren die arabischen Wörter vor europäischen Wörtern (führend sind da Griechisch und interessanterweise Französisch).
Aber dass die Türkei, die ja an Syrien angrenzt und an den Irak, mehr arabische Wörter kennt als z.B. Turkmenisch oder Usbekisch, ist nicht sehr verwunderlich. Usbekistan ist dagegen weit weg von der arabischen Halbinsel.
Kurdische Einflüsse sind ebenfalls logisch, denn das kurdische Siedlungsgebiet reicht vom Iran über Nordsyrien bis in die Osttürkei hinein. Kurden lebten schon lange in Anatolien, bevor die ersten Osmanen die türkische Sprache mitbrachten.
Abgesehen von Gagausisch und Karaimisch (nur noch 81 Sprecher!) ist Türkisch die "westlichste" Sprache aller Turksprachen und hat logischerweise mehr griechischen Einfluss (oder anderen europäischen) Einfluss mitbekommen als andere Turksprachen.
Ungarisch/Finnisch/Estnisch sind übrigens keine Turksprachen, sondern sog. "finno-ugrische" Sprachen, das sieht man schon bei der Betrachtung der Zahlwörter:
8, 9, 10 in den jeweiligen Sprachen
kahdeksan, yhdeksän, kymmenen (finnisch)
kaheksa, üheksa, kümme (estnisch)
nyolc, kilenc, tíz (ungarisch)
sekiz, dokuz, on (türkisch)
sakkiz, tokkiz, on (usbekisch) (musste ich natürlich nachschauen)
sekiz, dokuz, on (gagausisch) (musste ich natürlich nachschauen)
Während alle Turksprachen recht eng zusammenliegen (bei etlichen Wortfeldern, womöglich nicht bei allen), weichen Finnisch und Ungarisch nicht nur von den Turksprachen ab, sondern sind auch untereinander weit auseinanderliegend. Estnisch ist eindeutig näher zum Finnischen zu verorten. Ungarisch ist keine "Schwestersprache" des Finnischen, sondern nur eine sehr weit entfernte Verwandte.
Das hat vorallem was mit der Gedchichte der Türkei zu tund,was immer eine Sprache beeinflusst.
Siehe Osmanisches Reich.
Die Persischen Lehnwörter kommen aus der Zeit als die Oghusischen Seldschuken durch Kontakt mit den Perseen islamisiert worden sind.
In der Türkei leben einige Arabische Minderheiten (hauptsächlich Syrer), sehr viele Kurden und mehr Albaner als in Albanien selbst!
Finnisch, Ungarisch und Estnisch sind keine turksprachen sondern uralische Sprachen. Beide zählen aber zur sprachfamilie der Altaisprachen. Die Altaisprachen sind aufgeteilt in Turksprachen und uralische Sprachen.
Übrigens, von allen Turksprachen ist nicht Aserbaidschanisch am ähnlichsten zu türkisch was selbst die meisten Türken immer denken sondern Gagauz eines christlichen Turkvolk in der Republik Moldau
Nein das stimmt so nicht gagausisch in Gagausien(Republik Moldau) ist zwar sehr eng mit Türkisch verwandt,aber die meisten Turkulogen sehen azerbaischanisch als die am engsten mit dem Türkeitürkischen verwandte Sprache!