Warum ist Syrien eigentlich so arm, obwohl es in der nähe von sehr reichen Ländern liegt?

2 Antworten

Syrien war eigentlich nie ein armes Land und ist es prinzipiell auch heute nicht. Es hatte Rohstoffe und fruchtbare Ackerflächen mit einer relativ hoch entwickelten Landwirtschaft. Wenn Du dir mal die Mühe machst und siehst dir das Land mit der Stallitenfunktion von Google an, wirst du feststellen, dass es neben großen Wüstenflächen auch viele grüne Flächen hat, ganz im Gegensatz beispielsweise zu Jordanien.

Syrien hatte auch ein hochentwickeltes Bildungssystem und seine Universitäten galten als führend im arabischen Raum. Damaskus selber ist eine uralte Kultur- und Bildungsstadt. Auch der Handel blühte dort jahrhundertelang.

Syrien befindet sich aber seit fast 20 Jahren im Krieg und jeder Krieg ruiniert eine Volkswirtschaft und seine Bevölkerung. Krieg, Militär und der Machterhalt eines dikatorischen Regimes kosten weit mehr Geld als dieses Land je erwirtschaften kann.

Wäre dort Frieden, wäre Syrien nicht arm.

Der Niedergang hat in erster Linie im "arabischen Frühling 2011" zu tun. Damals haben in Aleppo und anderen Städten Bürgerinnen und Bürger friedlich gegen Assad protestiert. Dieser hat die Proteste mit aller Gewalt niedergeschlagen.

Danach begannen immer mehr Gruppen mit Waffengewalt die Polizei und Armee von Assad zu bedrängen. So stark, dass er sich nur mit der Hilfe Russlands, vor allem dessen Luftwaffenunterstützung, retten konnte.

Im Syrien unterstützen viele Länder direkt oder indirekt Assad oder dessen Gegner. In erster Linie der Iran, die Türkei, Russland, die USA, westliche Staaten, Saudi-Arabien, die Golfstaaten...

Wobei die meisten Länder nicht mit Soldaten kämpfen, sondern Gruppen, die ihre Interessen vertreten, mit Waffen, finanziell oder logistisch.