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In Nazideutschland gab es auch Wahlen - und war Nazideutschland jemals eine Demokratie? NEIN!

In der DDR gab es vor 1990 auch Wahlen - und war die DDR vor dem 9.11.1989 eine Demokratie? NEIN! Die einzige jemals demokratische Wahl in der DDR fand am 18.03.1990 statt.

In Rußland gab es zuletzt 2024 Wahlen - und ist Rußland überhaupt noch eine Demokratie, falls es jemals eine war? NEIN!

Und im Wikipedia-Artikel, den Du dankenswerterweise verlinkt hast, steht gleich zuoberst der Begriff Scheinwahlen. Und genau DAS trifft zu 100% auf Nordkorea zu! Scheinwahlen sind "Wahlen", welche nur zu einem Zweck durchgeführt werden: nämlich um nach außen hin den Anschein demokratischen Gebarens zu erwecken. Tatsache ist aber, daß bei solchen "Wahlen" niemals oppositionelle Gruppen oder Personen auch nur zugelassen wurden - und alleine dieses Faktum schließt bereits aus, daß solche Veranstaltungen als echte demokratische Wahlen bezeichnet werden dürfen.

Steht direkt in Zeile 2 im Wikipedia Artikel: "Wahlen in Nordkorea werden von Beobachtern außerhalb des Landes als Scheinwahlen betrachtet. Zudem verfügen das Parlament, die Oberste Volksversammlung, und sein Präsidium de facto über keine Macht."

In der DDR gab es auch "Wahlen". Diese sollten zeigen, wie das Volk hinter der Regierung steht. Deshalb mußte es auch immer eine extrem hohe Wahlbeteiligung geben und 99% Ja-Stimmen.

Wie lief das nun ab?

Es gab eigentlich nichts zu wählen! Es wurde im Vorfeld ein Block von Kandidaten aufgestellt, die meisten davon natürlich aus der SED. Es gab auch noch ein paar andere Parteien. Dieser Block nannte sich die "Nationale Front". Auf dem Stimmzettel gab es weder ein Feld zum Ankreuzen noch sonst irgendetwas zum Ausfüllen. Es wurde erwartet, dass man den Stimmzettel nahm, zusammenfaltete und in die Wahlurne warf. Das war dann einen gültige Ja-Stimme.

Es war nicht vorgesehen und es gab keine offizielle Regel, wie man eine Nein-Stimme erzeugte. Um die Wende wurde das viel diskutiert. Einzelne Kandidaten durchzustreichen war nicht erlaubt, das zählte dennoch als Ja-Stimme. Wurden alle Kandidaten durchgestrichen, konnte es auch dieser Zettel als Ja-Stimme gezählt werden, wenn das Durchstreichen nicht sehr sorgfältig und vollständig erfolgt war. Und letztlich wurde einfach betrogen.

Dazu kam, dass es zwar Wahlkabinen gab, diese aber ja normalerweise nicht benutzt wurden. Der Zettel wurde ja nur gefaltet. Wer also die Wahlkabine benutzte, war schon verdächtig und wurde notiert. Es erfolgte eine Meldung dieser Personen an die Stasi.

Um die hohe Wahlbeteiligung zu erreichen, wurde ebenfalls jeder genötigt, zur Wahl zu gehen. Ging man nicht, konnte das Konsequenzen haben, z.B. für die Kinder, die studieren wollten, oder beim Wohnungsantrag, sogar beim Urlaubsplatz. Wahlhelfer gingen am Nachmittag zu den "Säumigen" Personen nach Hause, in Krankenhäusern und Altersheimen gingen die Wahlhelfer ans Krankenbett.

Du siehst: eine Wahl ist etwas anderes. Ich weiß nicht, wie das in Nordkorea aussieht, aber sicher nicht besser. Demokratie ist das nicht.

Naja, sich als Demokratie zu bezeichnen, aber auch wirklich eine zu sein, statt nur zum Schein, sind halt manchmal 2 Paar Schuhe.

Zb Russland, China und einige Länder in Südamerika bezeichnen sich offiziell auch als „Demokratie“. Wie das System wirklich funktioniert auf anderen diktatorischen oder autokratischen Papieren.

Weil das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit schon vor der Wahl feststeht.