Warum hat die Novelle ,,die Marquise von O " (k)ein Happy End?

3 Antworten

Die Marquise findet eine unkonventionelle Art, der Konvention zu genügen: eine Art Happy End nach dem, was vorausgegangen ist. Dies Happy End ist freilich ein durch das Scheitern der ersten Hochzeit hinausgezögertes.

Andererseits: Sie bekommt nicht den Engel, den ein typisches Happy End beschert, freilich auch keinen Teufel, sondern einen Mann mit Fehlern. Kein Happy End, sondern ein Einstieg in ein Eheleben mit voraussehbaren Krisen, also ein ganz unparadiesisches.

Das ist eine Eigenheit klassischer Werke, die dem Makel zu entgehen suchten, oberflächlich zu wirken. Ein Happyend wirkt ja häufig etwas kitschig.

Weiterhin ist die deutsche Klassik eine willige Nachahmerin der Antike, die als wichtigstes Werk die Tragödie kannte. Eine tragische Definition definiert sich daduch, dass meist im vierten der fünf Akte das punctum saliens eingeführt wird, der Punkt, an welchem sich die Helden zwischen zwei Wegen entscheiden müssen, die sie zu gehen beabsichtigen. Die so genannte tragische Situation ist dabei, dass beide Wege ins Verderben führen. Wie sie sich auch entscheiden, meist sind sie am Ende des 5. Aktes tot oder zumindest gebrochen oder ins Unheil gestürzt.

Das, was man landläufig unter tragisch versteht, nämlich dramatisch, ist nicht die klassische Definition der Tragik, - sondern es geht immer um Ausweglosigkeit.

So geht es auch bei der Marquise von O... nicht darum, ob es am Ende gut oder schlecht ausgeht, sondern nur noch darum, auf welche Weise es letztlich schlecht ausgeht.


Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Und warum hat das "irdische" Leben  vorerst mal, kein "Happy end" ?


"Happy end" ist ein fast rein kommerzielles Konstrukt, auch in der Neuzeit durch  amerikanische Filmproduzenten (u.a.) perpetriert und ausgebaut/ aufgebauscht,  um die Zuseher zu bespassen, .abzulenken, ..
.
das "Leben" sieht doch wohl eher "anders" aus, also
:
auch deswegen? (reaLISTischer?)

schau/ ,lies mal eine gewöhnliche, griechische "Tragödie" ?