Warum haben Elektroautos eine geniale Beschleunigung?

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Bei Verbrennern ist die Leistung fast immer Drehzahlabhängig. Der Elektromotor braucht keine Drehzahl um Leistung zu generieren. 100% der Leistung kann aus dem Stand abgerufen werden. Das einzige mir bekannte Manko ist, dass die Elektroautos, sobald das Akku sich erhitzt oder wenig Saft inne hat, die Leistung begrenzen und du dann nichtmehr so schnell beschleunigen kannst. Bei Verbrennern ist es meistens so, dass sie bis der Sprit alle geht, gleich beschleunigen.

Bitte korrigiert mich, wenn ich was falsches geschrieben habe. 😅

lg

mloeffler  30.03.2023, 19:08

👍 korrekt.

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Vodkakiller  03.01.2024, 02:41

Physikalisch gesehen ist es nicht ganz korrekt. Mechanische Leistung ist die mechanische Arbeit (Kraft, die entlang eines Weges wirkt), die pro Zeitintervall verrichtet wird. Bei Rotationsbewegungen ist die mechanische Arbeit ein Drehmoment, welches entlang eines Rotationswinkels wirkt.

Bei Elektromotoren ist das Drehmoment bei geringen Drehzahlen ähnlich groß, wie bei geringeren Drehzahlen. Der Motor arbeitet bei geringen Drehzahlen also nicht mit seiner maximalen Leistung.

Dass Elektroautos schnell beschleunigen können liegt im Wesentlichen an drei Gründen:

  1. Dadurch, dass Elektromotoren auch bei geringen Drehzahlen mit einem hohen Drehmoment arbeiten (anders als Verbrennungsmotoren), ist die Beschleunigung bereits beim Anfahren hoch (die Beschleunigung hängt von der, auf den beschleunigten Körper wirkenden Kraft ab (F=m*a (2. Newtonsches Axiom))).
  2. Elektroautos benötigen kein Getriebe, da Elektromotoren sowohl mit viel geringeren als auch mit viel höheren Drehzahlen als Verbrennungsmotoren (mit ausreichend Drehmoment) arbeiten können. Dadurch müssen sie nicht schalten, was Zeit beim beschleunigen spart.
  3. Viele Elektroautos sind mit wesentlich potenteren (leistungsstärkeren) Motoren ausgestattet als vergleichbare Verbbrenner-Fahrzeuge. Dies liegt daran, dass Elektromotoren eine wesentlich höhere Leistungsdichte als Verbrennungsmotoren haben (und geringes Leistungsgewicht) und ihr Verbrauch nicht von der maximal möglichen Leistung abhängt (ihr Wirkungsgrad ist bei Teillast nicht viel anders als bei Volllast). Die Verwendung leistungsstarker Motoren macht das Fahrzeug also weder signifikant schwerer oder erhöht den Motorraum massiv, noch erhöht es den Verbrauch bei Teillast erheblich.
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Ein Elektromotor kann theoretisch bereits bei einer Drehzahl knapp über 0 sein maximales Drehmoment entwickeln. Mit steigender Drehzahl nimmt dieses zunächst kaum ab. Erst bei hohen Drehzahlen sinkt das Drehmoment aufgrund der Impedanz der Spulen im Motor.

Da die Leistung das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl ist kann der Elektromotor über einen breiten Drehzahlbereich eine so hohe Leistung abgeben, das er bis auf Ausnahmen (Porsche und Audi) im PKW ohne mehrstufiges Getriebe auskommt. Die fehlenden Gangwechsel sind bei der Beschleunigung ein weiterer Vorteil.

Die Energie, das Produkt aus Leistung und Zeit hat entgegen anderslautender Antworten nichts damit zu tun.

Der Wirkungsgrad (Der Quotient aus Eingangsleistung und Ausgangsleistung) des Elektromotors ist zwar generell gut allerdings gerade beim starken Beschleunigen aus dem Stand oder bei hoher Leistung und hoher Drehzahl, wenn diese durch eine Drehmomenterhöhung durch geändertes Timing beim Synchronmotor erfolgt nicht ganz so toll wie im Durchschnitt. Den Wirkungsgrad würde ich daher ebenfalls nicht als Hauptgrund für die gute Beschleunigung angeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

Ein Elektromotor hat halt auch bei niedrigen Drehzahlen ein hohes Drehmoment.

Weil die Energie sofort komplett verfügbar ist.