Warum gilt die "Schwarzwaldklinik" als schmalziger Kitsch?

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Der Drehbuchautor hat einmal die Einstellung der Serie so begründet: "Die Krankenhausgeschichten sind unerschöpflich, aber die Beziehungskisten der Brinkmanns sind es nicht." Damit hat er eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Die "Schwarzwaldklinik" war nämlich zum einen eine Familien-Saga, die irgendwann einmal auserzählt ist und dann unweigerlich ins Unglaubwürdige oder Kitschige abrutscht. Zum anderen aber auch eine Folge von Krankenhaus-Episoden, in denen die volle Bandbreite zwischen Leben und Tod, Komik und Tragik, Hoffnung und Verzweiflung aufgeblättert werden kann. Da kommen dann auch ernste Themen wie etwa Sterbehilfe an die Reihe, die durchaus tiefgründig behandelt werden. Und zudem bieten diese Geschichten die Gelegenheit, vielen bekannten Schauspielern einen "Gastauftritt" zu verschaffen, eines der Highlights war etwa Harald Juhnke als todkranker Millionär.

Die hat gar keinen schlechten Ruf. Das ist eine Fake Nachricht. Zu der Zeit wo die Serie lief war es ein Straßenfeger.

Zu damaliger Zeit, galt die TV-Serie "Die Schwarzwaldklinik" (ZDF, 22. Oktober 1985 bis 25. März 1989) als eine der beliebtesten und erfolgreichsten TV-Sendungen, neben der Samstag Abend Show "Wetten Das" in ganz Deutschland, somit auch eingeschlossen die Zuschauer in der Ostzone).

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Menschen, Deutschland, Serie)

Es ist absolut realitätsfremd und schon etwas kitschig. Ich fand es damals schrecklich und heute auch.

Ich habe die Folgen fast alle gesehen, das war eigentlich eine relativ neutrale bis geachtete Serie und sogar in späteren Wiederholungen ein Erfolg. Es gab schon immer Leute, die die Schwarzwaldklinik nicht gemocht haben, aber wenn die Serie so schlecht wäre, würde man sie nicht jährlich bis heute wiederholen. Eine Seifenoper war es nicht, eher eine Familienserie, die im Gegensatz zu anderen Formaten nicht 20 Jahre lang lief.

Ich denke, dass vielen Leuten die Serie heute nicht mehr "cool" genug ist und oft ist es auch so, dass die "Boomer-Generation" (ich weiß nicht, wie alt deine Eltern sieht) sich von allem zu distanzieren versucht, das "älter" ist oder konservativ und eventuell den eigenen Eltern (also deinen Großeltern) gefallen haben könnte.

Wenn dir diese Serie gefällt, ist es doch in Ordnung, schauspielerisch war das zumeist gut (z.B. Evelyn Hamann als Haushälterin und der Nachbar Wolfgang Wahl, in Nebenrollen Gaststars wie Rainer Hunold, Heinz Reincke, Harald Juhnke, Dieter Eppler usw.) und die Handlungen waren eben "menschlich", zuweilen kitschig, klischeehaft, man fragte sich schon ... aber es war Unterhaltung pur, genau richtig zum Abschalten nach einem langen Tag.

Man muss diese Familienserien mögen und es ist halt nix für Leute, die cool oder intellektuell wirken wollen. Und es ist halt eine deutsche Produktion, es ist Baden-Württemberg und nicht die USA, die große weite Welt und sonst was - der Denverclan war doch vom Ding her nicht besser oder hochwertiger.

Woher ich das weiß:Hobby