Warum gibt es kein 128 bit Betriebssystem?

4 Antworten

Es gibt zumindest im Consumer-Bereich und Mainstream schlicht noch keine Limitierungen , welche einen Sprung von 64 auf 128 Bit auf der Berechnungsplattform in der kompletten Infrastruktur nötig machen würden .

Ein 128 Bit OS würde zudem ja auch nur Sinn machen , wenn es eine komplett auf 128 Bit strukturierte CPU gäbe nebst entsprechenden Anwendungsprogrammierungen .

Irgendwann wird sowas bestimmt kommen , aber derzeit besteht noch lange kein grundlegender Bedarf dazu in praktikabel ausführbarer Parallelität auf 64 Bit - Ebene .

In der gesamten Infrastruktur limitiert da halt massiv die CPU - Technologie ( IPC ) statt der gesamten Systemumgebung .

Die entsprechenden Auswirkungen auf die Kosten sind klar (geht eher quadratisch als linear).

Ein möglicher echter Vorteil ist aber nicht in Sicht.

Warum also?

Es gibt kein Bedarf an 128 Bit. Den Bedarf daran wirst du vermutlich nicht mehr erleben.

Aktuelle 64-Bit Prozessoren nutzen noch nicht einmal die vollen 64-Bit, sondern adressieren den Speicher nur in einem 40-Bit-Modus, wodurch sich 1024 TiB (Tebbibyte) Speicher ergeben.

Wenn irgendwann mal die kompletten 64-Bit ausgeschöpft werden sind 16 Exabyte, also ca. 16 Millionen Terrabyte möglich an adressierbarem Speicher.

Und da fragst du jetzt ernsthaft nach 128-Bit? Für den damit adressierbaren Speicher gibt es noch nicht einmal einen Namen ... 😂

mchawk777  24.07.2021, 20:57

Also Gerüchten zu Folge soll google ein 128-Betriebssystem unter den Namen "Borg" haben. O.K. - Die dürften auch ein gewisses Interesse daran haben. 😉

Aber generell sind 128 Bit natürlich genau so wenig ein Thema, wie es notwendig ist IPv6 wegen Adressmangel zu verwerfen. 😂

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Diese extra Aspekte kannst du sicher auch benennen?

Es ist nicht gerade günstig, einfach eine komplett neue CPU-Architektur aus dem Boden zu stampfen. Und mit der Entwicklung hört es ja nicht auf: Die Betriebssysteme müssen entsprechend dafür neu entwickelt werden, Anwendungen müssen angepasst werden, usw., das wäre ein Paradigmenwechsel.

Wir benötigen einfach keine 128-bit Adressräume. Brauchen wir wirklich mehr als 16 Exabyte, also 16 Millionen Terabyte, RAM? Oder eine höhere Floating Point Precision als es mit 64-bit Adressräumen gegeben ist? Oder mehr als 18e+18 Schleifendurchläufe (18.000.000.000.000.000.000)? Nein - und das auch nicht in annähernd absehbarer Zukunft.

Einen anderen Grund gibt es nicht. Wir brauchen es nicht, es gibt keine Problemdomänen dafür, und Unsummen an Geld für etwas raus zu werfen, was kein Mensch braucht, ist halt nicht die wirtschaftlichste Sache.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Inhaber einer App-Agentur & 15+ Jahre Programmiererfahrung