Warum gibt es dieses Jahr kaum Jungvögel?
Wir haben in unserem kleinen Garten immer viele Kohlmeisen, Blaumeisen, Amseln, Rotkehlchen die auch jedes Jahr hier brüten.
So sieht man dann auch immer die Kleinen wenn sie nicht mehr im Nest sind - sich im Gebüsch verstecken usw.
Eine gut erreichbare Wassertränke für die Vögel ist auch da - immer haben die Vögel auch sehr gerne drin gebadet.
Dieses Jahr haben wir bis jetzt noch nicht einen einzigen Jungvogel gesehen und auch nur abends - zwei Amseln - die sich Regenwürmer aus dem Rasen ziehen oder Insekten suchen.
Weis jemand warum es dieses Jahr so gut wie keine Jungvögel gibt ?
vielen dank und noch einen schönen Sonntag
5 Antworten
Bei mir waren dieses Jahr auch deutlich weniger Vögel und insbesondere Jungvögel. Ich hab diesen Sommer bisher nur halb soviel Wildvogelfutter gebraucht wie letztes Jahr.
Das hier habe ich dazu bei wildlife-travel.com gefunden:
Rückgang der Sichtungen – bestätigt durch NABU-BilanzDie Mitmach-Aktion „Stunde der Gartenvögel 2025“ des NABU zeigt, dass deutlich weniger Vögel pro Garten gesichtet wurden als im Vorjahr. Im bundesweiten Vergleich sank die Anzahl der Teilnehmenden um 13 %, was auf verringerte Sichtungen hindeutet – ein möglicher Hinweis auf weniger Jungvögel oder geringere Aktivität. In Berlin lag der Rückgang ebenso bei etwa 15 %.
Wetter, Futter und Klimafaktoren – Ernst zu nehmen- Schlechtes oder wechselhaftes Wetter im Frühjahr kann die Brut empfindlich stören und die Überlebenschancen der Jungvögel stark mindern.
- Phänologische Entkopplung: Der Zeitpunkt von Insektenverfügbarkeit und Vogelbrut passt nicht mehr zusammen – etwa durch Klimawandel – was die Aufzucht der Jungen erschwert.
- Extreme Witterungsphänomene, wie vermehrte Überflutungen, führen zu deutlich höheren Nestverlusten. Ein Beispiel: Bei Küstenvögeln stieg die Nestverlustrate in Studien von etwa 10 % auf bis zu 49 %.
Bereits vor einigen Jahren zeigte die Rote Liste der Brutvögel in Deutschland, dass über 50 % der regelmäßig brütenden Arten bedroht oder im Rückgang begriffen sind. Besonders betroffen sind Arten der offenen Landschaft, Insektenfresser und Zugvögel – deren Jungvögel sind besonders in Mangelzeiten gefährdet.
Fazit: Gibt es 2025 einen objektiven Grund für wenige Jungvögel?Ja, die bisherigen Daten und Studien deuten klar darauf hin, dass auch 2025 weniger Jungvögel zu sehen sind – bedingt durch:
- Schlechtere Brutbedingungen (z. B. durch Wetter, Futterknappheit)
- Langfristig rückläufige Vogelbestände
- Phänologische Verschiebungen durch den Klimawandel
Mit etwas Glück und besserem Wetter oder im Spätsommer könnten dennoch kurzfristig junge Amseln oder Meisen auftauchen.
"Deutschland, dass über 50 % der regelmäßig brütenden Arten bedroht oder im Rückgang begriffen sind."
Das ist ein vollkommen normaler Vorgang, daß die Hälfte der Arten im Rückgang sind. Andererseits bedeudet das aber auch, daß die andere Hälfte der Arten im Ansteigen ist. Aber damit kann man keine Panik verbreiten, und es wird deshalb nicht erwähnt.
(Und nirgendwo wird erwähnt, daß immer die selben Arten zurückgehen sollen, sondern immer nur die Anzahl)
https://www.frustfrei-lernen.de/biologie/lotka-volterra-regeln-gesetze.html
N’Abend,
Durch das wechselhafte Frühjahr gab es weniger Insekten, was die Fütterung der Jungen erschwert hat. Dazu kommt, dass Krankheiten wie das Usutu-Virus bei Amseln nach wie vor eine Rolle spielen und generell weniger Nahrung zur Verfügung steht. Auch natürliche Schwankungen in den Beständen oder Verluste durch Fressfeinde (Katzen am häufigsten) wirken sich aus. Die Bestände gehen von Jahr zu Jahr mehr zurück, bis irgendwann gar keine Vögel mehr existieren wenn es so weiter geht.
Ist mir nicht aufgefallen, habe neulich ein Möwenjunges gesehen dass aber schon seine Eltern verlassen hat.
Aber wenn das stimmt, dann ist das bestimmt die Schuld des Menschen.
habe ich auch bemerkt und es haben bei mir in diesem Jahr keine Vögel gebrütet. Was in den anderen Jahren nicht der Fall war. Rotkehlchen. Meisen, Spatzen, Stare, Rotschwänzchen haben da bei mir gebrütet.
Ja das stimmt,es ist mir nicht nur dieses Jahr aufgefallen. Die einzigsten die gebrütet haben waren die Meisen(April,Anfang Mai),davor waren sie einige Jahre auch nicht da. Rotkehlchen und Zaunkönig habe ich selten gesehen obwohl sie auch die anderen Jahre gebrütet haben. Der Sommer war so ruhig wie es hätte nicht sein dürfen. Erschreckend. Es sind eben die fehlenden Brutmöglichkeiten und Möglichkeiten für Insekten sich zu entwickeln. Aber solange die Menschen noch Ameisengift auslegen und den Buchsbaumzünsler mit chemie bekämpfen.....und gerade bei den Meisen konnte ich beobachten das sie den Zünzler,diese Raupen,verfüttert haben. Insekten.....das ist zuerst das wofür wir sorgen müssen. Mehr Wildblumenwiesen die zugegebenerweise Gebietsweise durch Trockenheit nieder gegangen sind. Mehr Blütensträucher in die Gärten und keine nutzlosen Thuyahecken. Es ist leider so,aber wenn man singende Vögel hören will muss man schon auf einen Friedhof gehen. Der Friedhof bietet oft durch die natürliche Waldesumgebung und Anpflanzungen Lebensraum für die Vögel. Ist es für uns Menschen mit Garten so schwer eine "Kleine" Strauchoase hinterm Haus zu schaffen? Ich denke ja. Das erklärt aber nicht immer das ausbleiben der vögel. Dieses Problem liegt draussen auf den Feldern,immer noch Chemie,das Klima u.a......Artendezimierung....wollen viele Katzenhalter nicht hören,aber eine Katze alleine kann in einem Jahr unglaublichen Schaden anrichten,genaue Zahlen liegen mir fern. Es sind eben nicht nur Mäusejäger.....