Warum friert Nebel nicht ein?
Wenn es draußen nebelig ist und unter 0°C, dann friert der Nebel ja trotzdem nicht ein. Liegt daran, dass die Wasserteilchen ständig in Bewegung sind und durch die Reibung Wärme entsteht? Oder friert der Nebel ein und wir merken es nur nicht?
12 Antworten
Alle Antworten sind hier nur teilweise richtig.
Kurze Erklärung:
Wasser kann auch unter 0°C noch flüssig sein, wenn es nicht gestört wird, das nennt man dann unterkühltes Wasser. Kommt es aber an Gegenstände oder wird es gestört, dann gefriert es schlagartig und lagert sich in gefrorener Form an den Oberflächen ab. Das sieht dann aus wie Reif.
Erste Frage: Exakt! Man kann Wasser in absoluter Ruhe weit unter den Gefrierpunkt abkühlen. Bei der geringsten Störung wird es dann schlagartig zu Eis. Hier ein Video dazu: http://www.youtube.com/watch?v=fSPzMva9_CE
Frage 2: Raureif ist schon richtig. Mich stört es aber, weil ich bei Reif an Strahlungsreif denke. Der entsteht durch die Luftfeuchtigkeit, die sofort resublimiert, also sofort zu Eis wird. In diesem Fall geht es aber um gefrierenden Nebel, also bereits vorhandene kleine Wassertröpfchen, die zu Eis werden. Da ist die Entstehung geringfügig anders.
Ich hab einmal gelesen, dass in Wassertröpfchen ein größerer Druck herrscht, je kleiner das Tröpchen ist. Deswegen wird Nebel auch saurer als Regen.
Könnte sein, dass dieser Druck das Gefrieren zusätzlich erschwert.
Auch Nebel gefriert! Nebel besteht in der Regel aus Wassertröpfchen, diese können im idealfall bis -40°C vorkommen. Von daher gefriert der Nebel nur an den Polen. Das ist dann mit einer Eiswolke zu vergleichen, nähmlich mit dem Cirrus, einer reinen Eiswolke die auch nur bei -40°C und kälter vorkommt.
Wasser braucht zum Gefrieren Kristallisationskeime. Das sind kleine feste Partikel (Staub, Meersalz etc.). Diese sind gelegentlich in der Atmosphäre nicht ausreichend vorhanden.
Normalerweise, wenn es bei Minusgraden Nebel hat, friert der, wenn er an Gegenstände kommt.
bei 0 °C und 100% rel. Feuchte sind ca. 3,7 g Wasserdampf in einem kg trockener Luft enthalten. Bei -5 °C und 100% r.F. sind es ca. 2,5 g pro kg trockener Luft, bei -10 °C sind es ca. 1,6 g pro kg tr. Luft und bei -15 °C sind es noch ziemlich genau 1,0 g pro kg tr. Luft. Dieser Wasserdampf ist unsichtbar wie Luft! Wenn er sichtbar ist, ist es kein Dampf mehr, sondern Nebel oder Wolke
Heißt das, wenn man Wasser nicht stört, dann bleibt es flüssig? Also sind die Antworten mit dem Raureif doch richtig!? Warum schreibst du dann, dass sie nur teilweise richtig sind?