Warum erhalten wir aus der Steckdose weniger Wechselspannung als die Spannung die aus der Steckdose kommt?

2 Antworten

Der Maximalwert sind 325V, aber die liegen ja nur "kurz" an. Worauf es ankommt ist der quadratische Mittelwert, der Effektivwert, und der ist das 1/√2 fache, also 230V.

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Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium technische Physik, promoviert in Festkörperphysik
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Kanne828 
Fragesteller
 07.05.2020, 15:09

Und warum unterscheiden sich die Werte ?

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michiwien22  07.05.2020, 15:22
@Kanne828

Es muss doch klar sein, dass wenn der Maximalwert von 325V nur kurz anliegt und man ansonsten einen Wert darunter hat, der Mittelwert nicht bei 325V liegen kann.

Wenn ich mit dem Auto 3 Stunden fahre und davon 10min mit 280km/h und den Rest der Zeit mit 130km/h, bin ich ja im Mittel auch nicht 280 km/h gefahren.

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Die Frage ist etwas verwirrend gestellt, aber ich gehe davon aus, dass Du die beiden Spannungswerte 230 V und 325 V meinst.

Ein Sinus entsteht aus einer Kreisbewegung auf einer Zeitachse.

325 V ist beim Wechselspannungsnetz der Spitzenwert einer Sinus-Halbwelle. Wenn man die negativen Halbwellen in positive Halbwellen umwandelt, so entstehen "Täler" zwischen den Halbwellen. "Schneidet" man die Kuppeln der Halbwellen ab und füllt damit die Täler auf, so bekommt man einen Wert, welcher dem einer Gleichspannung entspricht - das ist der Effektivwert.

Der Effektivwert beträgt √2 vom Spitzenwert, also 325 V : 1,41 = 230 V.

Vielleicht hilft Dir die Zeichnung dabei, die Sinuswelle zu verstehen:

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Bei Drehstrom wird's durch die Phasenverschiebung von 120° noch komplizierter. Da hat man dann den Faktor √3, mit welchem die Differenzspannung zwischen den Phasen berechnet wird (230 V · √3 = ca. 400 V)

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