Warum entfernen sich Menschen, nachdem ich mich ihnen anvertraue?
Hallo Leute!
Ich habe ein Problem. Und zwar habe ich in meinem Leben schon sehr viel erlebt. (Gewalt, Streit) Ich hatte einfach kein intaktes Familienleben und bin deshalb etwas einsam. Immer wenn ich Menschen kennen lernen, denen ich vertraue und die mich verstehen, habe ich immer wieder das gleiche Problem. Ich versuche nie viel von mir zu erzählen. Wenn ich aber das Vertrauen der Menschen habe und auch in ihnen, und sie mir Dinge sagen wie: "Ich bin immer für dich da", beginne ich mich doch langsam mich zu öffnen und erzähle ihnen das ein oder andere Problem was ich habe.
ich verstehe nur leider nicht, dass sich diese Menschen dann immer gleich von mir entfernen. Vielleicht fühlen sie sich überrumpelt, eingeengt oder sonst was. Nur ich verstehe nicht, warum man seine Hilfe anbietet und sich danach ohnehin entfernt. Was mache ich falsch? ist es so falsch jemanden Probleme anzuvertrauen ?
Auch wenn ich ihnen sage, dass ich sie gerne habe, oder ich gerne mit ihnen zusammen bin, scheint das ein Problem zu sein und Menschen entfernen sich. ist es zu viel? ist es nicht nett, wenn man anderen zeigt, dass sie wichtig für einen sind.
Bitte helft mir, ich verliere immer Menschen, welche mir wahnsinnig wichtig sind!
3 Antworten
Ich denke es ist schwer für dich zu unterscheiden wann die Menschen mit "Wenn du einen zum Reden brauchst komm her" das so meinen und wann es nur eine Floskel ist.
Ich denke man wird immer verschiedene Bekannte und Freunde haben, die zu unterschiedlichen Dingen gut sind.
Also ein Bereich Freunde, mit denen du schlecht reden kannst, die dich aber gut ablenken können wenn es dir schlecht geht. Aber auch leute, die dir gut zuhören können.
Ansonsten kann ich aus eig. Erfahrung sagen, dass es für Außenstehende oft schwer ist wirklich für jemanden da zu sein. Es ist heutzutage schade, dass viele in Floskeln reden und nicht meinen was sie sagen, nur um niemanden zu verletzen. Ehrlichkeit wehrt am längsten.
Psychologen halte ich nicht für geeignet. Die haben wenig Zeit, man hat lange Wartezeiten. Ich habe derzeit z.B. viel Stress mit einer Trennung und werde zu ProFamilia gehen in der Hoffnung das das hilft.
Stell dir selbst die Frage, was du von anderen erwartest. Ich für meinen Teil brauche niemanden, der mir das Offensichtliche sagt. Z.B. Trennungsschmerz geht vor, das wird wieder etc. - ja das weiß mein Verstand auch. Aber nicht mein Herz. Manchmal sucht man eventuell nur Jemanden der mitleidet und dann im richtigem Moment versucht die Laune zu heben.
Also zuhören und nicht Ratschläge geben.
Und dein Gespühr wird dir dann sagen wer für welche "Aufgabe" in Frage kommt.
Eventuell ist es aber vermutlich auch nur Überforderung oder Unwohlsein - zu denken, dass man dir nicht helfen kann, da man es selbst nicht verarbeiten/Begreifen kann.
Ich weiß an mir was es bedeutet mit so etwas konfrontiert zu werden - habe es 12 Jahre lang mitgemacht - es ist für den Zuhörer auch eine Belastung. In Summe sollten aber wahre Freunde trotzdem zu dir stehen, zuhören und auf Wunsch Ratschläge geben und sich nicht abwenden.
Wie lange kennst du deine Vertrauenspersonen?
Das ist aus deiner eigenen Perspektive ziemlich schwer zu beurteilen. Selbstreflexion auf eine Art, dass man versteht, welche negativen Eigenschaften auf andere abschreckend wirken, ist nicht ganz einfach.
Ich kann dir mal ein paar Beispiele nennen: ich hatte Kontakt mit jemandem, dem ich helfen wollte, weil er so ein schlechtes Selbstbewusstsein hatte. Am Anfang merkte ich, dass ich wirklich etwas bewegen kann. Er zeigte ziemlich viel Einsicht und war mir dankbar für den ein oder anderen Tipp. Aber dann wurde er plötzlich total anstrengend. Das war so ein bisschen wie von dir beschrieben: er hat sich mir geöffnet und dann kam das als Schwall. Dann erzählte er mir von vollkommen absurden Dingen oder von langweiligen Lebensereignissen. Teilweise dann auch 3 Mails am Tag, jede in einer anderen Stimmung verfasst. Da kam ich einfach nicht mit und dann hab ich ihn "im Stich gelassen".
Was du bräuchtest, wäre jemand, der dir nach dem Kennenlernen sagt "weißt du was? Du bist echt ein netter Kerl, aber seit gestern/vorgestern/neulich ist das echt anstrengend geworden mit dir". Selbst wenn er sagen würde "ey, nimms mir nicht übel, aber deine Probleme nerven mich" wäre das zwar gemein, aber ehrlich und du wüsstest, was los ist.
Falsch ist es sicher nicht. Womöglich kommt bei den Leuten etwas anderes an. Vielleicht wollen sie es unverbindlich und locker halten und fühlen sich von zu viel Zuneigungsbekennungen unter Druck gesetzt.
Tja und dann musst du noch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass du nervig bist. Kann ich ja schlecht beurteilen, aber deswegen sag ich ja: jemand sollte mal ehrlich zu dir sein, der sich eben schon von dir distanziert hat.
Sowas kann man aus der Ferne natürlich nur schwer beurteilen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sie sich vielleicht überfordert und Hilflos fühlen. Du sagst ja, dass du sehr viel schlimmes erlebt hast.
Viele Menschen können mit wirklich schlimmen Dingen nur schwer umgehen, da sie vielleicht nicht wissen, wie sie dir helfen sollen. Die meisten haben ja so etwas nicht erlebt und sind dann ratlos.
Vielleicht erzählst du ihnen, nachdem du dich geöffnet hast, auch zu viel, was dann ebenfalls für Überforderung sorgen kann. Für solche Probleme ist es ratsam, sich einem Psychotherapeuten, wie ich einer bin, anzuvertrauen. Diese wissen genau, was sie machen müssen und behalten immer den Überblick.
Freunde als Psychotherapeuten kann manchmal kompliziert werden. Du musst dich ja nicht wieder komplett verschließen, aber auch dann nicht alles erzählen, wenn du dich dann öffnest.
Probier es eher mit kleinen wohldosierten Dosen. ☺️
Also falsch ist das garantiert nicht. Und es hat auch bestimmt nichts mit dir als Person zu tun. Denn ansonsten hätten sie sich ja gar nicht mit dir angefreundet.
Es ist unmöglich dir über diese Plattform hier diesbezüglich einen Rat zu geben, da keiner hier dich kennt. Hast du jemanden, den man deinen engsten Vertrauten nennen könnte? Frag ihn doch einmal, ob er eine Idee hätte.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Danke für deine Antwort!
Aber ich vertraue mich ihnen ja nur an, wenn von ihnen am Anfang etwas kommt, wie zum Beispiel "Ich bin immer für dich da".
Sogar wenn ich ihnen einfach nur ab und zu sage, dass ich sie gerne hab, und es mir gut geht, wenn ich mit ihnen zusammen bin, entfernen sie sich. Ich verstehe das nicht!.
Ist es so falsch, dies jemanden zu sagen?
Danke für deine Antwort!
Aber ich vertraue mich ihnen ja nur an, wenn von ihnen am Anfang etwas kommt, wie zum Beispiel "Ich bin immer für dich da".
Sogar wenn ich ihnen einfach nur ab und zu sage, dass ich sie gerne hab, und es mir gut geht, wenn ich mit ihnen zusammen bin, entfernen sie sich. Ich verstehe das nicht!.
Ist es so falsch, dies jemanden zu sagen?