Warum darf man als Deutscher nicht stolz darauf sein, Deutscher zu sein?

15 Antworten

Wenn ein Ammi stolz auf sein Land ist, sagt keiner was

Ich bin darauf bereits in meinem Kommentar unter Realsausis Antwort eingegangen.

Der Umstand, das du Deutscher bist, ist noch mehr dem Zufall unterworfen als ein evtl. Lottogewinn. Da gibt es also nichts WORAUF du stolz sein könntest. 

In unserem schönen Land zu leben, deinen Teil zur Gesellschaft beizutragen, wirtschaftlich, sozial und politisch...................auf diese deine Leistungen (so denn vorhanden) kannst und darfst du stolz sein. 

Deine Frage ist also, auch aufgrund der aktuellen Situation im Land, etwas unglücklich formuliert, weshalb du hier auch viel Gegenwind erntest. 

Stolz darauf zu sein dass du deutscher bist, ist genauso eine "falsche" Aussage wie "stolz darauf zu sein Mensch zu sein".

Was aber ein Mensch daraus macht, in dem jeweiligen Land in dem er lebt, da darf ein gesunder Patriotismus und ein wenig Stolz vorhanden sein. 

Wenn man sich aber für etwas Besseres als Andere hält, dann stehen wir alle in der Verantwortung die Reißleine zu ziehen, um den freien Fall zu beenden.

derPummler2 
Fragesteller
 01.07.2015, 18:03

Da hatten wir uns unter Sausis Antwor ja auch schon drüber unterhalten. Trotzdem danke :)

0

Zunächst einmal hört man diese Aussage eigentlich grundsätzlich von Leuten, die dem rechten politischem Spektrum angehören. Das macht sie nicht automatisch zu Nazis, aber sie stehen diesen zumindest in einigen Ansichten näher als so manch anderer. Und so fällt auch oftmals mehr als nur dieser eine Satz, um Menschen in diese Richtung denken zu lassen. Sollte es wirklich nur dieser eine Satz sein, wird man auch sicherlich nicht von jedem Ausländer als Nazi bezeichnet (wobei der exakte Wortlaut "stolz, ein Deutscher zu sein" absolut grenzwertig ist). Dies wird allerdings immer wieder gerne behauptet, um sich eine Opferrolle zu schaffen. Ebenso wie einige Sätze, die hier auch wieder fallen. "Was haben wir mit dem Holocaust am Hut?" oder "Wieso wird den Nachkriegsgenerationen immer noch die Schuld gegeben?". Alles Sätze, die natürlich absoluter Blödsinn sind und den Verfasser zumindest als keine besonders helle Leuchte zu erkennen geben, oder zeigen, daß er eine klare Absicht verfolgt.

Und die Aussage "bei den Amis sagt keiner was" ist echt Unsinn. Natürlich sagt da wer was.

Nationalismus ist immer dumm. Stolz ohne Grund, oder aus den eindeutig falschen Gründen.

Ich wüsste im Übrigen auch einfach zu viel, worauf ich in diesem Land keinesfalls stolz sein könnte, selbst wenn ich es denn wollte (Rechtspopulisten, brennende Flüchtlingsheime, Homophobie, neue Spießigkeit, Politikverdrossenheit/-gleichgültigkeit, Drogenpolitik, Gartennazis, Macht der Kirche, FSK/USK, die Charts, Bücher-Bestenlisten, das Fernsehprogramm und und und).

Ich persönlich kann Nationalstolz generell nicht nachvollziehen, da man nichts dafür kann welche Nationalität man hat, deswegen kann man, meiner Meinung nach, auf eine Nationalität im Allgemeinen nicht stolz sein. Wenn man jedoch sagt, dass man froh ist dieser anzugehören ist das für mich etwas anderes. :-)

derPummler2 
Fragesteller
 30.06.2015, 00:09

Ja so kann man das auch sehen 😊

0
Orangebird  30.06.2015, 00:27

Schau doch nur mal auf die Amis die denken doch die wären die besten sind aber selber ein pleiteland...

0

Hat tausend Gründe der Hauptgrund ist wohl das sich unsere Politiker so oft es geht dafür entschuldigen was passiert ist. Das impliziert, dass man schuldig ist. Dann wurde das Geschehende nie richtig aufgearbeitet und während der 68 er Revolution viel zu übertrieben. Man wollte einfach nicht das die Deutschen wieder zu stark werden und wie macht man das am besten? Indem man das Gewissen der Menschen von Anfang an kränkt. Der Plan hat funktioniert das Land der Dichter und Denker ist verkommen und es wird immer schlimmer. Das mit den Amis versteh ich auch nicht die sind  meiner Meinung nach mindestens auf einem Level mit den nazis.

magni64  30.06.2015, 13:42

Gut, Stolz auf sein Land ist in Ordnung. Mit allem was dazugehört. Die Landschaft, das Bier, die Vergangenheit. Nicht nur die Schlösser, sondern auch die Leute die für den Bau derselben starben. Nicht nur die Errungenschaften, sondern auch die Nachteile die sie brachten. Nicht nur unsere Demokratie, sondern auch die Diktatur die herrschte. Nicht nur die Dichter und Denker, sondern auch die Richter und Henker. Es gehört alles zusammen. Und daraus folgt: Wer stolz ist Deutscher zu sein, muß sich auch gefallen lassen, daß man nicht nur die schönen Seiten angeben kann, sondern auch das 3. Reich mit allen Facetten.

Ansonsten ist man nicht stolz, sondern dämlich.

0

Weil die Staatszugehörigkeit keine eigene Leistung ist.

Ich bin ja auch nicht stolz darauf, Beine zu haben und laufen zu können. Stolz könnte ich darauf sein, wenn ich eine Querschnittslähmung gehabt hätte und dann aus eigener Kraft wieder Laufen gelernt hätte.

Leider ist Nationalstolz und Hurra-Patriotismus oft eine Vorstufe davon, das eigene Land allen anderen als überlegen zu empfinden. Und was daraus resultiert, brauche ich Dir sicher nicht zu sagen.

Was ganz anderes ist es, wenn ich sage: "Ich bin froh und glücklich, in einem Land leben zu dürfen, das so relativ freiheitlich und demokratisch ist wie Deutschland".